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Full text of "Das Heerwesen der Muhammedaner und die arabische Uebersetzung der Taktik des ..."

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HARVARD ÜNIVERSITY LIBRARY 



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Das Heerwesen der Muhainmedaner 



und die Arabische üebersetzung 



der Taktik des Aelianus. 



Aus einer Arabisc^lien Haiidsclirit't der IIorzo<i:liclicii Bibliothek zu Gotha 



übersetzt von 



F. Wüstenfeld. 



Mit Zeichnungen und dorn Plane eines Mubamme<lanisrhen Lagers. 



Aus dem sechsundzwanzio:sten Bande der Abhandlungen der Königlichen Gesellschaft 

der Wissenschaften zu Göttingen. 



Göttingen, 

D i e t e r i c h ' s c h e V e r l a g s - B u (■ h h a n d 1 u n g. 

1880. 



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Das Heerwesen der Muhainmedaner 



und die Arabische Uebersetzung 



der Taktik des Aelianas. 



Aus einer Arabischen Handschrift der Herzoglichen Bibliothek zu Gotha 

übersetzt von 

F^Wüstenfeld. 



Mit Zeichnungen und dem Plane eines Mohammedanischen Lagers. 



Aas dem sechsondzwanzigsten Bande der Abhandlungen der Eöniglichen Oesellschaft 

der Wissenschaften zu Oöttingen. 



Göttingen, 

Dieterich' 8 che Yerlags-Buchhandlung. 

« 

1880. 



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Han-ard CcMeijo Librarj 

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Y r w r t 



Über die Gothaer Handschrift Nr. 258, deren erste Hälfte FoL 
1 — 106 die „Kegeln ffir die Diwane*' von Ihn MammäH enthält, habe 
ich in der Abhandlung über die Geographie und Verwaltung Aegyptens 
von Cakaschandi S. 35 und 148 einiges gesagt; es sind von den 15 Ca- 
piteln, deren Inhalt die Vorrede angiebt, nur die ersten zehn erhalten, 
aus denen ich in dem Folgenden noch ein Paar Stellen entnommen habe. 
Der Codex Nr. 366 enthält gleichfalls nur diese zehn Capitel und bricht 
noch zwei Zeilen früher als jener ab, so dass die Vermuthung nahe 
liegt, dass schon eine ältere Handschrift, von welcher diese beiden ab- 
stammen, nicht weiter reichte. 

Als den Titel der zweiten Hälfte giebt MöUer an : Liber perfecHonis 
hoc est de arte equestri (et militari), und er hat durch den eingeklam- 
merten Zusatz andeuten wollen, dass die ganze zweite Hälfte zu einem 
und demselben Buche gehöre , was auch sehr wahrscheinlich ist , da das 
Ganze einen sehr verwandten Inhalt hat und auch von einerlei Hand 
geschrieben ist Nur mit der weiteren Angabe über die Zeit der Ab- 
fassung, oder auch nur der Abschrift „anno i03i H. i62i Chr. absolutus'* 
verhält es sich anders ; diese Jahreszahl steht in der Unterschrift eines 
Bfesitzers der Handschrift, welcher darin gelesen hatte, v^*^' '«>^ v5 £fLb» 

*2 



IV VORWORT. 

derselbe Ailsdruck ist von einem Arnauten Emir Mustafa auf dem Ti- 
telblatt gebraucht mit der Jahrszahl 1194 (1780), welcher also das Buch 
geliehen hatte oder in der Bibliothek des damaligen Besitzers einsah, 
denn dieser letztere hat mit derselben Jahrszahl seinen Namen Ahmed 
el-Schdri el-Schdfi'i el-Azharl. eingeschrieben. 

Diese zweite Hälfte zerfällt wieder in zwei Abtheilungen, von denen 
die erste Fol. 110 — 147 den vollen Titel hat: ^y^\^ lUi^Jii\ j^^ dUii\ syAJiS' 
I ti,il »4^ L|^U>t3 i)^l oUj^^ ^Upi^ Ul^te^l oÜU>^ ^iXi J^t vt«>b c^^'^' *'^^^ 
Buch der Vollkommenheit d. i. die Reitkunst, die verschiedenen Waffen 
und die Anweisung zur Handhabung derselben, Beschreibung der Schwerd- 
ter und Lanzen und Beschreibung der Pferde, ihrer Racen und ihrer 

r 

Fehler/' Damit ist der Inhalt so gut angegeben, dass es einer weiteren 
Ausführung nicht bedarf, leider! fehlt aber der letzte Abschnitt über 
die Pferde ganz und auch ein Theil des vorangehenden ; in dem Capitel 
über das Schwingen des Schwerdtes beginnt auf der letzten Seite noch 
€in Abschnitt mit der Überschrift: „Wenn du Jemandem den Kopf 
abschlagen willst*', und die etwas verschabte Schrift dieses Blattes lässt 
deutlich erkennen, dass es längere Zeit ohne schützende Decke war» bis 
es durch das Zusammenbinden mit dem anderen Theile in die Mitte des 
Bandes kam. Aus dieser Abtheilung habe ich das Capitel über die 
verschiedenen Schwerdter der Muslimen am Schlüsse dieser Abhandlung 
abdrucken lassen. 

Die zweite Abtheilung der zweiten Hälfte Fol. 149 — 2 15' ist ohne 
Titel und enthält aus dem grösseren Werke die Abschnitte 8. 9. und 
10*); im Inneren ist mit Ausnahme von ein Paar einzelnen Worten 
keine Lücke bemerkbar, der Abschreiber hat aber einige Capitel über- 
schlagen, wie aus der Zählung derselben hervorgeht. Jeder dieser drei 
Abschnitte hat die Ueberschrift i^^AUxIt „die Unterweisung'', und es lässt 
sich daraus ein Zusammenhang mit der vorigen Abtheilung folgern, da 
in dieser einige Male in den Überschriften ebenfalls das Wort „Unter- 
weisung'' gebraucht ist. 

1) Anstatt «^UJt 9 steht in der Überschrift dieses Oapitels «^LmJI 7 durch ei- 
nen in dem Arabisclien Worte leicht möglichen und öfter vorkommenden Schreibfehler. 



VORWORT. T 

Diese drei Abschnitte 8. 9. 10 handeln über das Heerwesen und 
die Kriegfahrung und der Verfasser hat darin einen Theil der Taktik 
des Aelianus aufgenommen, von der bisher nicht bekannt war, dass 
davon eine Arabische Übersetzung vorhanden sei. Eine Andeutung da- 
von findet sich in dem von Lord Munster im J. 1840 lithographirt her* 
ausgegebenen Verzeichnisse Arabischer Werke über Kriegswissenschaft, 
welche er im Orient wollte suchen lassen und zu erwerben wünschte 
L^buj ^\ vpAfiy ^t v^< ^f^j^ v^ S. t-A, wo er unter den Schriften der 
Griechen, Ferser und Inder die Bücher des Aelianus und Poh/hius na- 
mentlich anführt, iujyJ» x«l« ^t äUSli^» >üü« er '^jS^\ welche aus dem Grie- 
chischen in das Arabische übersetzt seien. Wenn man dieses Desidera- 
ten-ßuch des Lord Munster genauer ansieht, so findet man, dass es in 
der ersten Hälfte nach der Reihenfolge der Capitel oder Paragraphen 
den Inhalt eines ganz gleichen Werkes angiebt, wie unser Fragment, 
als wenn er vorausgesetzt hätte, dass über einzelne Themata daraus 
noch besondere Bücher geschrieben seien. Danach ist als sicher anzu- 
nehmen, dass die beiden Arabischen Verfasser ein und dasselbe ältere 
Buch über diesen Gegenstand benutzt haben« da einige Stellen , welche 
Lord Munster etwas ausführlicher excerpirt hat, wörtlich mit unbedeu- 
tenden Varianten auch in unserem Fragment vorkommen. Wo diese 
Handschrift des Lord Munster sich befinden mag, ist mir ebenso unbe- 
kannt, als ob sie die Übersetzung des Aelianus enthält, welche vielleicht 
nur nicht als solche erkannt wurde, vermuthen lässt sich indess, dass 
Lord Munster die Stelle unserer Abhandlung S. 10,8 und 11,7 u. 10 
des Arabischen Textes vor Augen hatte, wo Aelianus und Polybius ge- 
nannt werden, woraus aber nicht folgt, dass auch Polybius in das Ara- 
bische übersetzt sei, da Aelianus nur ein Citat aus ihm giebt. 

So wenig nun der Haupttitel des ganzen Werkes und der Inhalt 
der anderen Abschnitte bekannt ist, ebenso wenig auch der Name des 
Verfassers, und es ist unwahrscheinlich, dass die Übersetzung des Ae- 
lianus von ihm gemacht wurde, vielmehr war sie schon vorhanden, so 
dass er sie nur in sein Werk aufnahm, da ja auch der Verfasser des 
Lord Munster'schen Codex von Aelianus etwas wusste, oder beide über 



Ti VORWORT. 

üin ihren Vorgänger benutzten. Über sein Zeitalter kann man nur die 
Vermuthung hegen, daas er um die Mitte des 8. Jahrhunderts d. H. 
lebte, da er an zwei Stellen S. 17 u. 32 von der grossen Tataren- 
Schlacht spricht, welche im J. 702 (Chr. 1302) bei Mar^ el-^uffar ge- 
schlagen wurde {Abulßdd Annal. Tom. V. pag. 186), als wäre sie zu 
seiner Zeit noch in guter Erinnerung. Die Schreibart, d. h. die ziem- 
lich zahlreichen Verstösse gegen das classische Arabisch, z. B* S. 1 Z. 9 
— 10 die Nominative statt der Accusative, in der Übersetzung aus Ae^ 
lianus noch mehr als in <len übrigen Stflcken, sowie eine Menge von 
seltenen oder bis dahin ganz unbekannten oder in besonderer Bedeutung 
gebrauchten Wörter lassen ebenfalls auf ein spätes Zeitalter schliessen 
und weisen auf Ägypten hin als das Vaterland des Verfassers , und um 
das Characterische nicht zu verwischen, habe ich das Arabische mit al- 
len seinen Fehlern genau abdrucken lassen. Sollte durch diese Incor- 
rectheiten hier und da eine fehlerhafte Auffassung veranlasst sein, so 
wird man dies namentlich bei der Benutzung nur einer Handschrift 
entschuldigen. 

Die aus Aelianus ausgezogenen Stellen mögen etwa ein Drittel der 
ganzen Taktik enthalten, sie sind durch die Cursivschrift kenntlich ge- 
macht und dadurch von den Einschiebungen des Arabischen Übersetzers 
unterschieden, zugleich habe ich zur leichteren Übersicht die Capitel- 
Eintheilung unserer Griechischen Ausgaben angegeben. Was der Über- 
setzer ausgelassen hat, mochte ihm zu ausführlich sein, oder er hat an- 
deres an die Stelle gesetzt, wie es zu seiner Zeit war; manches hat er 
vielleicht auch nicht verstanden, da es nicht mehr in seinem Ideenkreise 
liegen mochte. Er übersetzt oft so wörtlich, dass man das Arabische 
ohne das Griechische kaum verstehen kann und dadurch schien es ge- 
boten, wieder das Arabische so wörtlich als möglich zu übersetzen, um 
erkennen zu lassen, wie der Araber das Griechische aufgefasst hat. 
Dazu war es aber auch erforderlich, von diesem Theile den Arabischen 
Text vollständig zu liefern , und um das Ganze noch deutlicher zu ma- 
chen, habe ich diejenigen Wörter, auf deren Erläuterung es besonders 
ankam, in der Übersetzung Griechisch, Arabisch und Deutsch zusam- 



VORWORT. vn 

xnengestellt; von den anderen Stücken habe ich nur einige Proben ge- 
geben , um wenigstens den Inhalt des Ganzen flbersehen zu lassen. 

Das letztere gilt auch in Bezug auf die Übersetzung der Abschnitte, 
welche noch auf Aelianus folgen. Zweikämpfe wurden im Orient noch 
gewöhnlicher als im Occident vor dem Beginn einer Schlacht gehalten; 
von den Erzählungen derselben, welche der Verfasser aus glaubwürdigen 
Quellen entnommen hat, habe ich einige beibehalten. Die zehnte Un- 
terweisung hat schon der Abschreiber nicht vollständig copiert und es 
ist nichts damit verloren, dass ich sie noch weiter abgekürzt und den 
übrigen Inhalt nur nach den Überschriften angedeutet habe. Die bei 
Belagerungen zu Zerstörungen zu verwendenden Mittel sind in einer 
Geheimschrift geschrieben, welche ich entziffert und in den „Nachrich- 
ten von der Königl. Gesellschaft der Wissenschaften" 1879 Nr. 15 er- 
läutert habe. 

Es ist zu bedauern, dass der Verfasser ungeachtet der besonderen 
Überschrift zu dem Plane des Muslimischen Lagers eine weitere Erläu- 
terung nicht hinzugefügt hat, weil darin einige Ausdrücke vorkommen 
und Ämter in der Begleitung des Fürsten und in der Armee namhaft 
gemacht werden, welche sich in der Abhandlung selbst nicht wiederfin- 
den ; möglich auch, dass das Exemplar, welches der Abschreiber copirte, 
nicht mehr enthielt. Der Arabische Plan ist in der Grösse des Originals 
mit den Einzeichnungen genau nachgebildet, bei dem Deutschen, wo 
sich die Bezeichnungen in die kleinen Quadrate nicht gut hineinbringen 
liessen, sind die Felder nummerirt und die Erklärung dazu besonders 
gegeben, wobei ich, wie auch bei mehreren anderen schwierigen Aus- 
drücken mich des nie versagenden Rathes des Herrn Geh. Hofrath Pro- 
fessor Fleischer zu erfreuen hatte. 

F. Wflstenfeld. 



/ 



Im Namen Gottes des barmherzigen des erbarmenden! 

Hilf, gnädiger Herr. 

Die achte Unterweisung. 

Über die Zusammensetzung der Armeen, ihre Sammlung, ihre Be- 
fehlshaber, Hauptleute und Fuhrer und über die Anzahl ihrer Corps in 
einer Weise, dass sie vor Unfällen, welche aus ihrer Schwäche entstehen, 
sicher sind, und was damit zusammenhängt. 

Eine Pflicht, welche dem Aufseher über sämmtliche Truppen ob- 
liegt, ist, dass er bei der Anstellung der einzelnen Hauptleute nicht 
nachlässig verfahrt, weder in Bezug auf ihre Gesammtzahl, noch auf 
einen Theil derselben, sondern er muss sich bei ihrer Ernennung von 
der Rücksicht auf das Allgemeine und auf eine vollständige Zuverlässig- 
keit leiten lassen. In dieser Beziehung haben die Vorfahren bei sorg- 
faltiger Überlegung nach verschiedenen Ansichten verschiedene Wege 
eingeschlagen. 

Erstes Capitel der achten Unterweisung. 

Zu den Obliegenheilen des Fürsten gehört es für alle Angelegen- 
heiten der Armee zu sorgen und ihr einen Führer zu geben, welcher 
sich schon als General ausgezeichnet hat, und fest, umsichtig, erfahren 
und kundig ist; einem solchen überträgt er den Befehl über die Armee. 
Dieser Feldherr muss zur Übernahme seines Amtes vollkommen befähigt 
sein . genügende Ausdauer und Schnelligkeit in seinen Bewegungen be- 
sitzen , wenig persönliche Rücksichten nehmen , selbst in Kleinigkeiten, 
auf die er zu achten hat, nicht nachlässig sein, denn die geringste Nach- 
lässigkeit in der richtigen Beachtung der Verhältnisse kann für die ganze 

1 



2 F. WÜSTENFELD, 

Armee verderblich werden, weil, wenn er in irgend einer Anordnung 
Dachsichtig ist, öfter ein Emir dem anderen zwei-, dreimal darin nach- 
folgt. Zuweilen nimmt ein solcher Rflcksicht auf einen Schwachen, auf 
ein mageres Pferd und andere Dinge, worauf er besonders zu achten hat, 
dann soll der Feldherr in dieser Beziehung in keiner Sache, und wäre 
sie auch geringfügig, nachsichtig sein. Der Feldherr muss, wie man zu 
sagen pflegt, j^4^jß die Würze der Gesammtheit sein. Zur Führung 
der Truppen und zur Austheilung der Befehle taugt nur ein Mann, 
welcher vier, drei, zwei und eine Eigenschaft besitzt; die vier sind: Fe- 
stigkeit, Geduld, welche in Schwierigkeiten vor Übereilung schützt ausser 
unter günstigen Umstanden, Standhaftigkeit, welche durch Unglückstalle 
selbst bei wiederholten Schlagen nicht gebrochen wird, Freigebigkeit, 
welche grosse Reichthümer verachtet, wenn sie angesprochen werden; 
die drei sind: Schnelligkeit in der Belohnung tapferer Soldaten für eine 
Grossthat, strenge in der Bestrafung der Pflichtvergessenen, Ungerechten 
und solcher, welche Aufruhr anstiften und dem zeitigen Herrscher nicht 
treu bleiben ^); die zwei sind: Entfernung des Thürstehers, welcher die 
Untergebenen abweist, gleichmässige Rechtsprechung zwischen den Star- 
ken und Schwachen ; die eine ist : Wachsamkeit in allen Geschäften ohne 
etwas von einem Tage zum andern aufzuschieben. Wenn er diese Ei- 
genschaften besitzt, wird er dem Heer'e einen vollkommenen Schutz ge- 
währen. Ihm zur Seite muss ein scharfsichtiger, gewandter Secretfir 
stehen, welcher über Alles Auskunft zu geben und die Befehle auszu- 
führen versteht. Der Feldherr muss zu drei verschiedenen Malen über 
das Heer Musterung halten, erstens beim Anfange der Zusammenziehung 
der Truppen, zweitens beim Anfang des Zusammenstosses mit dem Feinde, 
wobei es besonders auf die Schlachtordnung ankommt, und drittens die 
Musterung bei der Beendigung des Feldzuges, wonach die Vertheilung 
der Beute folgt; auch muss er in der Armee auf die Geschicklichkeit 
im Reiten achten. Wir werden nun einige Abschnitte hiervon besonders 
behandeln, welche, so Gbtt will, dem Feldherrn und seinem Secretftr 
eine Hülfe gewähren sollen. 

1) hier ist eine Eigenschaft ansgelaasen. 



DAS HEERWESEN DER MDHAMMEDANER. 8 

Zweites Capitel der achten ünterweisunfr. 

Über die sprachlichen Ausdrücke und gewöhnlichen Bezeichnungen, 
niit Übergehung der selten gebrauchten Wörter. Wir wollen dies jetzt 
der Reihe nach aufführen, indem wir bei der Vollständigkeit uns dem 
Versprechen gemäss der Kürze befleissigen. 

Hierher gehören zunächst die Bezeichnungen für die äussere Er- 
scheinung eines Menschen. Der richtige Ausdruck für einen, der noch 
nicht ganz ausgewachsen ist, ist ^ „ßursch*', wenn er sich der Mann- 
barkeit nähert, heisst er ^^' „dem der Flaum anfängt zu wachsen*'; wenn 
an der Stelle *u>^L& seiner Oberlippe einige schwarze Haare hervorkommen, 
sagt man »t;J' ^^ *Hf;'-^ ^ cRr^ ,,wenn ihm der Schnurrbart sprosst*' oder 
4;Lä vjij „er bekommt an der Oberlippe einen Milchbart", das erste ist 
besser gesagt; wann dann in ähnlicher Weise der Bart auf den Backen 
und am Kinn zum Vorschein kommt, sagt man vJUüt v-M^ j^:?.^ ^yjb ^^jv^ 
,,wenn sein Gesicht den Milchbart bekommt'* in der ersten Form des 
Verbum ohne Verdoppelung des Käf\ wenn sein Bart durchgehends 
schwarz wird, sagt man *^ o^L^il ^;rj> „wann sein Bart in Verbindung 
kommt'*; wenn das Haar im Gesicht vollständig gewachsen ist, heisst er 
vLä „ein junger Mann'*; wenn in seinem Barte einige wenige weisse 
Haare zum Vorschein kommen, sagt man v^y^J? Ja3- ^^js^ „wenn das 
Alter Linien zieht"; vermehrt sich dies, so dass Weiss und Schwarz 
gleich werden, so sagt ma» ^^ „übereinstimmend" oder J^ „ausge- 
wachsen*'; wenn das Weisse sich mehrt und gegen das Schwarze vor- 
herrschend wird, sagt man s,^A< „alternd"; wejnn da« Weisse vollständig 
geworden ist, so ist er g-yÄ „ein Greis". In die Arraeeliste wird die 
Bezeichnung „Greis" nicht eingetragen , weil deren nur wenige vor- 
kommen 1). 



1) Hieraus geht hervor, dass iu den Listen solche Rubriken für die Bezeich- 
nung der Altersklassen gemacht wurden und daraus ergiebt sich der Zusammenhang 
dieses sonst auffälligen Abschnittes mit dem Ganzen. Ebenso gehört das Folgende 
ni der Personalbeschreibung des Soldaten, wie am End^ des Capitds bemerkt ist. 



4 F. WÜSTENFELD. 

Ueber die Barte. WeDn das Barthaar nach allen Seiten fippig 
gewachsen ist, so heisst der Mann ,^^ä3? „bärtig, Vollbart*'; ist der Bart 
der Länge nach üppig, so heisst er *a^äW ^ySo ,, langbärtig", einige be- 
zeichnen auch dieses nur durch „bärtig** ; ist er am Kinn üppig und auf 
den Backen dünn, so sagt man e^y^^l^Jt v-M^ „dünn auf beiden Backen**; 
wenn am Kinn und an den Backen nur wenig Haar ist, so sagt man 
g^>^ ,,mit spärlichem Bart"; sind der Haare so wenige, dass sie nur 
sehr vereinzelt stehen, so sagt man JoL^ ,,mit lockerem Bart"; wenn 
sein Gesicht von Haaren ganz entblösst ist, so heisst er Joi oder Ja^l 
,, bartlos*'. Wenn in dem Barte die röthliche Farbe vorherrschend ist, 
so heisst er yt&l ,, blond", ist es noch etwas mehr, so dass er roth ist, 
80 sagt man v^f^l ,,roth**. Wenn Jemand das Haar lang herabhängen 
lässt, so sagt man jxAJt J^x«^ ,,roit herabhängendem Haar**, das Gegentheil 
davon ist jjläJI sXm^ „mit krausem Haar**. 

Wir betrachten weiter die Farbe. Weiss schrieben die alten 
Araber ein als {ja^\ ,, weiss**, die späteren schrieben dafür 8j<w »^Lu „das 
Gesprenkelte herrscht bei ihm vor** und die meisten stimmen darin über- 
ein, ihn als ^j^l , «gesprenkelt" einzuschreiben; desshalb nehmen sie auch 
keine Rücksicht auf die Farbenbezeichnung y^t „blond**, weil das, was 
zwischen diese kommt, nicht wieder vergeht; ein andermal loben sie 
diese Farb^ , nur muss sie ursprünglich sein , dann hat sie diesen 
eigenen Namen. Ist der Mann weiss mit vorherrschender ROthe, so 

sagt man 8j4.ä vy^ j<^' „gesprenkelt mit Roth vermischt', ist er nur 
leicht gesprenkelt, so heisst er (^' „rothbraun**, ist es ein wenig mehr, 
80 heisst er iu>'i< j^lk ^1 „hervorstechend rothbraun**, ist es viel mehr, 
80 heisst er y^? „Goldfuchs" ; wenn seine Farbe dunkel ist, wird er »>>-»l 
„schwarz** genannt. 

Ferner betrachten wir das Haar, welches vom Kopfe an der Stirn 
herabhängt; wenn es oben an der Stirn getheilt ist, heisst es gjJt „kahl'\ 
ist es nur wenig, so heisst es ^^i^ ,, unmerklich**, ist es viel, so heisst es 
^^ „deutlich sichtbar"; befindet sich an dieser Stelle ein kahler Fleck, 
ao sagt man j^t A^ct^ „an seinem Scheitel ist ein kahler Fleck** mit ntt- 



j 



DAS HEERWESEN DER MÜHAMMEDANER. 5 

herer Bezeichnung der Stelle ob er auf der rechten oder linken Seite 
ist; wenn es mehr ist als dieses, so sagt man ^t , .Glatzkopfs und ist 
es noch mehr als dieses, so sagt man g^' ,, Kahlkopf;" so war 'All 
ben Abu Tdlib ; jLoi sagt man, wenn der vordere Theil des Kopfes gänz- 
lich kahl ist. 

Wir betrachten mm die Stirn. Wenn sie breit ist, so heisst der 
Mann »^^ ^\^ ,,mit breiter Stirn**, das Gegentheil davon ist '^^ (j^Jo 
„mit schmaler Stirn**; wenn ihre Haut in Falten gelegt j*»*^:i^ ist, sagt 
man qj*^ ^ »»^^ ^^^^ Runzeln daran''; wenn eine Narbe davor ist, so 
wird besonders erwähnt, an der und der Seite; reicht diese bis an das 
Haar, so heisst es «^«-ä oöLAoib JjwaL« ,,bis an den Rand seines Haares rei- 
chend** ; reicht sie bis an die rechte oder linke Augenbraune, so wird die- 
ses bemerkt und gesagt *a>.L^. oy^ ^niit seiner Augenbraune verbunden** ; 
ist ein Fleck darauf, so sagt man, daran ist ein unmerklicher oder ein 
deutlich sichtbarer JI3- Fleck auf der und der Seite. 

Dann betrachten wir die Au gen braunen. Wenn sie an einander 
9t08sen , sagt man ^^^ 3t c;v^ U^JUj q^^U „deulich oder unmierklich mit 

einander verbunden**; ist eine Falte als Trennung dazwischen, so sagt 

s 
man lxs> U^Juo Q>yu ,, verbunden, dazwischen eine Falte** oder zwei Falten, 



wenn es breiter ist; wenn es u»yüM ,, gefurcht** ist, sagt man ftUxjt 
,, zwischen beiden eine Trennung*'; ist ein Fleck dazwischen, so wird 
dies erwähnt. Dann wird die grössere oder geringere Menge ihrer Haare 
angegeben und gesagt: > • gg. * ^^ 3t I M^a^^ cfe»^*"=*^ o^J^ „mit dicken oder 
dflnnen Augenbraunen, die mit einander verbunden sind** ; oder sind die 
Haare von einander getrennt, so sind die Ausdrücke dafür ^t oder <M^I 
oder (3/'; sind die Augenbraunen dünn und kurz, so sagt man Ijt, in 
der gewöhnlichen Sprache ^^}^\ wenn das Haar derselben dick und 
voll ist, so ist der Mann vJ^^^ wenn es lang überhängt und gebogen 
ist, so ist er u^l, wenn es dünn und spärlich, gewachsen ist, so ist er 
\jaf\, wenn es nach vorn dick und nach hinten dünn ist, so ist er \j^^\ 
und wenn ihm alle Haare ausgegangen sind, so ist er J^^t. 

Hierauf betrachten wir die Nase. Wenn sie lang ist, so heisst 



^ 



fi F. WÜSTENPELD 

der Mann vju^l y^ „langnasig". wenn sie in die Höhe steht , heisst er 
^\ , umgekehrt ist jAAod „kurz'*; wenn sie von hinten in die Höhe geht» 
«o ist er f^\ ^;; „dick** ist JäaU und umgekehrt (j^ „dünn**; wenn die 
Spitze der Nase nach dem Munde gekehrt ist« heisst er i^j^^t i>j^l 2j ; sind 
seine Nasenlöcher weit geöffnet, so heisst er ^^^ly^Jüu»; wenn sie in 
der Mitte breit ist, so wird er ^j^\ genannt; wenn der hintere Theil 
gebogen ist, sagt man tr-^^> wenn die Nase nach einer von beiden 
Seiten gewandt ist , sagt man ^yj^ ; ist von ihrer Spitze ein Stuck abge- 
schnitten, so ist er pJ^' „verstümmelt"; ist es an ^.^^\ O^l einem der 
beiden Nasenflügel geschehen, so ist er fj^s ist die Nase klein, eben- 
massig, so sagt man vjd3t ^)\ wenn sie kurz, entstellt ist, so sagt man 
(?)(»/< vjüit; ist ihre Form stark in die Breite gedrückt, so sagt man 
^iail; wenn dies noch mehr der Fall ist, so dass sie wie eine Rindsnase 
aussieht, so heisst dies fi^\ ; ist sie erhaben in Proportion , so sagt man 
^\ wenn ihre Spitze stark nach der Wölbung der Lippe geneigt ist, so 

ist dies ^^^f; wendet sich dies nach einer von beiden Seiten, so heisst 
es ^\ wenn die Spitze sich nach der Nasenscheidewand erhebt', heisst 
der Mann ^. 

Danach betrachten wir die Lippen. Wenn sie beide di<:k sind» 
sagt man c^yCsAit «M^^, das Gegentbeii ist (j;^; ist die Oberlippe auf- 
geworfen, so heisst sie iüaJtal, ist sie kurz, so nennt man sie ^jf**:^^ „ange- 
nagelt''; ist die untere aufgeworfen, nennt man sie ^%X» oder JoJb; i^t 
in der oberen eine Scharte, so sagt man (JLat, bei der unteren heisst dies 
gJLif; ist in der Mitte der oberen ein Zwischenraum zwischen dem Bart, 
so nennt man sie ^Jo^ an der unteren nennt man sie »bji. 

Alsdann betrachten wir das Aeussere des Gesichte«. Sind 



9* 



1) Dies wird im Kamüs erklärt „mit engen Kasenlöchern^' ; die Handschr. bat 



2) Im K&m&s »4^^^' ^;'^ „mit langer Nasenspitze." 

3) Darauf folgen die Worte i^^l^ ^ ju^aai mit darüber geschriebenem J» 
als Zeichen eines Fehlers J^; den folgenden Ausdruck f^^ würde man cAier von 
einer edlen Form erwarten. 



DAS HEERWESEN DEB MÜHAMMEDANEB. 7 

die beiden Backen eingefallen, so sagt man ^'^ fy^^^^i steht der obere 
Theil derselben hervor, so heisst es eÄ:5ü:?>'' c^'^; si^d im Gesichte Po- 
ckennarben deutUch sichtbar oder unmerklich , so sagt man 3I \ji:» ^y^ 
^y^\ sind sie an einzelnen Stellen, so sagt man: in seinem Gesichte 
sind c5^«>^ <>^ einige wenige Pocken, und giebt dazu die Beschaffenheit 
an und beschreibt die Stelle, an welcher sie sich befinden; dazu auch 
die Farbe als roth oder deutlich schwarz. Auch werden die im Ge- 
sicht befindlichen Male oder Flecken, lang oder breit, oder Narben u. 
d. gl. angegeben. 

Darauf betrachten wir die Zähne. Wenn zwischen ihnen ein 
Zwischenraum ist, so heisst es |gJit, und I^UaJI ^JÜU „mit getrennten Vor- 
derzähnen*' sagt man , wenn es sich auf diese besonders und auf die 
nächsten und die Augenzähne bezieht, die unteren oder die oberen oder 
beide, oben oder unten oder in beiden Reihen. Wenn einer von ihnen 
ausgefallen ist , so wird dies erwähnt und die Stelle angegeben und wie 
es vor dem Ausfallen war, unten oder oben, rechts oder links. Wenn 
sie ganz oder theil weise eine dunkle Farbe bekommen, sagt man, sie 
werden da und da O^ „schadhaft*', und wenn sie an den Seiten deut- 
lich oder unmerklich abbröckeln, so ist ein solcher Mann ^y^^^ciwi^l 
und wenn sie soweit abbröckeln, dass sie mit der Wurzel gleich werden, 
so heisst er ^^^1; bricht ein Zahn ab, so heisst er |t^) und wenn die 
Zähne ganz weggehen und nur L^Lu»! ihre Kiefern bleiben, so ist erfJaJi. 

Nun betrachten wir die Ohren. Wenn er kleine Ohren hat, 
heisst er ^^\, sind sie beide durchbohrt, so heisst er c£r^^' s » ^>*^» ist es 
nur mit einem der Fall, so wird dies erwähnt, und ebenso wenn ihm 
beide Ohren abgeschnitten eind oder eins oder ein Theil desselben. 

Endlich betrachten wir das Aeussere und Innere seiner Hände 
und seine Arme. Wenn daran eine Narbe von einem Hieb, von Feuer 
oder d. gl. ist, so sagt man an seiner Hand ist das und das. 

Dies ist in der Kfirze das, was gewöhnlich in der Armeeliste vor- 
kommt. 



8 F. WÜSTENFELD, 

Drittes Capitel der achten Unterweisung. 

Ä^iyüt ^. Ueber die Physiognomik d. i. über das, worauf man 
bei einem Manne nach allen seinen Zuständen schliessen kann. 

jtLAi\ ^!i^. Die Deutung der Haare. Weiches Haar deutet auf 
Furchtsamkeit, hartes auf Tapferkeit; viel Haar auf dem Bauch deutet 
auf starken Geschlechtstrieb, viel Haar auf dem Bücken deutet auf 

Tapferkeit, viel Haar auf den Schultern deutet auf Dummheit und <f^(?) 
Heimtücke , viel Haar auf der Brust und dem Bauche deutet auf gerin- 
gen Verstand, aufrechtstehendes Haar auf dem Kopfe und auf dem gan- 
zen Körper deutet auf Furchtsamkeit. 

Diese Probe mag genügen ; es folgt auf 8 Seiten die Auslegung aber Gharacter, 
Eigenschaften und Fähigkeiten, worauf die Beschaffenheit der übrigen Theile dea 
Körpers soll schliessen lassen: der Stirn, Augenbraunen, Nase, des Auges, Mundes, 
der Lippen, Zähne, des Gesichtes, des Lachens, des Ohres, Nacken, der Stimme, des 
Athems, der Sprache, der Beleibtheit, Magerkeit, des Rückens, des Körpers, der 
Füsse, und umgekehrt auf welche Beschaffenheit der Glieder Dummheit, Tapferkeit 
und gute Anlagen schliessen lassen. — Das vierte Capitel fehlt. 



Fünftes Capitel der achten Unterweisung. 

yU*jJI^ olj'i^t ^J. Die oberste Leitung der Truppen. Hierzu gehört 
yor Allem , dass der Forst einen der ausgezeichnetsten Emire an die 
Spitze stellt, welchem er den Befehl ertheilt, die Vorhut und die nächt- 
lichen Patrouillen abzuschicken und Kundschafter und Berichterstatter 
anzustellen. Dieser Emir muss die grösste Sorgfalt hierauf verwenden, 
damit die Beschaffenheit der Wege und der Stand der Feinde ihm ge- 
nau bekannt werde, so bald sie zu Gesicht kommen, und ihm nichts 
von ihren Verhältnissen verborgen bleibe; er muss mit Hülfe des Post- 
meisters die Richtungen der Wege, welche zu ihnen führen, von allen 
Seiten inspicieren, um sich über die Zustände und Oertlichkeiten des , 
Kriegsterrains zu unterrichten, vom Beginn des Ausmarsches an bis zur 
Ankunft und dem Zusammenstoss. Dieser Posten ist einer der nütz- 
lichsten für die Armee und dieser Emir muss auf die Kundschafter 



DAS HEERWESEN DER MÜHAMMEDANER. 9 

achten, welche mit Umsiclit für die Islamitische Armee sorgen sollen 

. u. 8. w. 1). 

Zur Ordnung des Marsches ^) ist erforderlich, dass der Feldherr 
die Truppen in vier Corps eintheile , das erste bildet die Vorhut , das 
sind diejenigen, welche vorangehen und für die Herstellung des Weges 
sorgen , nachdem ein Emir als Wegweiser und ein Emir , welcher die 
Bestimmung für das Haltmachen und den Aufbruch zu machen hat, 
voraufgegangen sind. Das zweite Corps bildet die Nachhut, das sind 
diejenigen, welche hinterher marschiren und die Nachzügler und die, 
welche von dem Hauptcorps abkommen, decken und da^ wo dieses zu- 
sammengedrängt wird, so wie die von der Armee ab- und zugehenden 
beschützen. Die beiden anderen Corps bilden die Mannschaft des rechten 
und linken Flügels und decken diese beiden Seiten in ähnlicher Weise, 
wie die beiden erst genannten Corps decken. Der Vorhut zunächst 
folgen die Kaufleute und Krämer, die Bedienten und Lakeien, dann 
kommen die Waffen vorräthe, die Kriegskasse, die Gepäck- und Proviant- 
Träger, die Verwaltungsbearaten aus den Secretären und Vorstehern der 
Bureaux, und was damit zusammenhängt. Daran schliessen sich die 
Kammerherrn und die Ritter, nämlich der Stab von Emiren und die 

' Gross-Emire reiten dem Inhaber und Führer der Truppen voran. So 
sind die Truppen von ihren Kassen , den Vorräthen und den Emiren 
umgeben, welche für ihre Bedürfnisse und ihre Sicherheit sorgen, und 
dies trägt offenbar am meisten dazu bei, sie in gutem Stande zu erhalten, 
und ist die sicherste Art ihres Schutzes. Dann giebt der Commandi- 
rende den Emiren den Befehl, einige von ihren Mannschaften zur Dek- 
kung und als Wache für die Nacht aufzustellen , und ebenso dem Of- 
ficier der Wache, welche er für sich selbst aufstellt; sie müssen für die 
Leute, welche zum Schutz der ganzen Armee dienen, wenn sie sich la- 
gert, aufs beste sorgen und sich in grössere oder kleinere Abtheilungen 



1) Es folgen noch weitere VorschrifteD und Rathschläge für den Feldhernx 
und eine Anrede des Fürsten an die Truppen, womit er sie entlässt. 

2) Der wesentliche Inhalt dieses Paragraphen bei Lord Munster S. oa fg. 

2 



10 P. WÜSTENFELD, 

theilen, gewöhnlich in zwei, von denen die eine den ersten Theil der 
Nacht, die andere den zweiten Theil die Wache hat. Einer der frü- 
heren Könige hatte dem Armeecommandanten gesagt, der Oberofficier 
der Wache solle seine Leute in zwei Theile theilen und jedem Theiie 
befehlen, abwechselnd in gewissen Abtheilungen um die ganze Armee 
herum zu gehen, so dass sie bei der Umkreisung wie ein Alle um- 
schliessender Ring wären, sie sollten sich in mehrere Unterabtheilungen 
theilen und zwischen je zweien derselben ein gewisser naher Abstand 
sein, so dass während der Nacht durch die Runde der Wache keine 
Seite der Armee ungeschützt bleibe, indem die ersten an die letzten 
reichten, möchten sie marschiren oder still stehen. 

Wenn die Armee sich auf den Marsch begeben soll, so wird ein 
günstiger Tag zum Auszuge gewählt, denn der Prophet pflegte zu den 
meisten seiner Feldzage an einem Donnerstage aufzubrechen, und wenn 
es an einem Donnerstage nicht möglich ist« so kann der Sonnabend ge- 
wählt werden. 

Wenn sich die Armee dem Feinde oder dem Kriegsschauplatze nä- 
hert, so muss der Armeecommandant die Reihen ordnen und die Offi- 
ciere auswählen für den Fall, dass er den Feind plötzlich überfallen 
könnte. Sobald sie in Feindes Land einrücken, befielt der Anführer den 
Officieren und ihren Mannschaften, seinem Befehle nicht entgegen zu 
handeln, denn wenn sie dies thuen, bleibt ihnen oftmals die Lage ihrer 
Feinde verborgen. Dahin gehört, dass sie ihre Pferde nicht frei auf die 
Weide gehen lassen, dass sie mit ihren Waffen kein Geräusch machen, 
dass sie nicht gar zu oft den Gruss el-saldm wiederholen, dass sie mit 
Ruhe marschiren, dass sie aufmerksam auf alles hören, was auf der 
Seite des feindlichen Heeres vorgeht oder was möglicher Weise Besorg- 
niss erregen oder zu besonderer Vorsicht veranlassen kann» denn wenn 
viele Stimmen laut werden und Geschrei sich erhebt, so kann damit 
leicht etwas bis zu den Gränzen des Heeres hinüber dringen , was seine 
Aufmerksamkeit erregt und ohne den Lärm und Tumult nicht in dessen 
Mitte oder auf einer anderen Seite desselben bekannt geworden wäre; 
und wenn das Schreien und Lärmen nicht vermieden werden kann, sollen 



DAS HEERWESEN DER MÜHAMMEDANER. 11 

sie doch nicht so rufen, dass der Feind ihre Namen, oder gar ihre Fa* 
role und andere Wörter versteht, weil dies dazu verhilft, dass Kund- 
schafter za ihnen eindringen und ihre Lage ausforschen. Dies alles ist 
zum Schaden der Armee und in unserer Zeit hat man dies aus Vorsicht 
unterlassen und es geschieht nur noch von den Soldaten, welche na4^h 
Sis (an der Syrischen Gräpze zwischen Antiochia und Tarsus] und an- 
deren Gränzgebieten geschickt werden , weil sie dies von jeher so ge- 
wohnt sind. 

Der Feldherr muss ferner . wenn er sich dem Feinde nähert , die 
Musterung der Truppen wiederholen, er lässt den Musterungs-Secretllr 
kommen und ihre Namen, Anzahl und Ausrüstung feststellen, mustert 
ihre Bekleidung, sieht nach ob sie geputzt und ihre Waffen stark sind, 
um jede Art von ihnen an ihren Platz zu stellen , wie wir gleich er- 
wähnen werden. Nämlich die Leute mit vollständiger Bewaffnung und 
vollkommen guter und passender Ausrüstung werden für das erste GUed 
eingeschrieben, ihre Bekleidung reicht bis unten auf die Erde hinab; 
dann sucht er diejenigen aus, welche ihnen in der Ausrüstung am näch- 
sten kommen, um sie für das zweite Glied zu bestimmen, dann die nächst- 
folgenden für das dritte Glied; die für das zweite und dritte Glied haben 
nicht so lang herabreichende Ausrüstung. Ebenso sucht er dann die 
darauf folgenden aus, welche in das vierte und fünfte Glied gestellt werden 
sollen. Auf diese Weise wird das Heer geordnet. Hierauf inspicirt er 
auch das Fussvolk und diejenigen , deren Ausrüstung bis auf die Erde 
reicht, kommen in das erste Glied zu stehen, in einer Stärke, wie es 
dem Feldherrn passend scheint, je nachdem er sie in drei o/ier vier 
Gliedern aufstellen will. 

Über die Waffen der Krieger im Islam ^). 

Die Bewaffnung besteht in einem festen dauerhaften Panzer, nicht 
zu schwer und nicht zu leicht, in einem Helm, einer anschliessenden 
Mütze unter dem Helm, zwei Armschienen, zwei Beinlingen und zwei 

1) Diesen Abschnitt hat der Verfasser dem 2. Cap. des Aelian nachgebildet. 

2* 






O 9 



12 F. WÜSTENFELD, 

Beinschienen. Das Pferd zum Angriff muss einen festen Huf haben 
und an der Brust, dem Vordertheil, Hals und Hintertheil stark sein. 
Die Ausrüstung zum Kampfe besteht aus zwei festen starken Bogen, 
30 Pfeilen mit geraden gefeilten Spitzen, hartem Mittelstück und eiser- 
nen Vj* Flügeln, aus einem massigen Köcher, der nicht zu gross ist 
und dadurch beschwerlich wird, so dass er die Aufmerksamkeit ablenkt, 
auch nicht zu klein, so dass er nicht alle Pfeile fassen kann und da- 
durch ungenügend ist, von festen länglichen Lederstreifen, mit festen 

Nähten und Bändern von wirklichem Leder, aus einer g^^JU^J' j^3 *t 
Köchertasche mit starken Schnüren, einer starken Lanze mit heilem 
Schaft, ganz gerade, nicht übermässig lang, aber auch nicht zu kurz, so 
dass sie ihren Zweck nicht erfüllt, mit einer Spitze vom besten Eisen 
mit vielen j^^ scharfen Kanten, von ausserordentlicher Härte mit einem 
durchdringenden äussersten Ende; einem geraden Wurfspeer, einem 
scharfen bewährten Schwerdt ganz von Eisen mit lobenswerther Treff- 
fähigkeit oder kurz, handlich, schneidig^); einem spitzen zweischneidigen 
Messer oder einer zugespitzten >ucV»vX&, einem starken jy>- Streitkolben, 
welcher den damit kämpfenden weder durch seine Schwere überwältigt, 
noch durch seine Leichtigkeit ihn täuscht, um einen kräftigen, durch- 
schlagenden Hieb zu thun, oder einem blanken y^ Beil auf beiden Seiten 
geschärft mit einem festen Griff, womit man auf einen Hieb eine starke 
Waffe zerhauen kann; aus 30 Steinen in zwei Beuteln, welche an dem 
Sattelknopfe rechts und links herabhängen. Dies ist die Ausrüstung 
eines zum Kampf bereiten Reiters und wenn etwas daran fehlt, so ist 
er unvollständig ausgerüstet. 

Nach dem, was oben in Bezug auf die Verschiedenheit oder Gleich- 
heit der Bewaffnung über den Schlachtkampf gesagt ist, wenn Kavallerie 
gegen Kavallerie, Infanterie gegen Infanterie oder Kavallerie kämpft, 
giebt es neun verschiedene Mannschaften in den Armeen^): 1) Die Sol- 
daten mit vollständiger Bewaffnung; 2) die Schildträger, welche o 




1) Vergl. den Zusatz am Schlosse der Abhandlung. 

2) Die folgende Stelle wörtlich bei Lord Munster S. ir 



DAS HEERWESEN DER MüHAMMEDÄNER. 13 

Palisaden tragen ; 3) die" Leichtbewaffneten , das sind QjSlJjit^ iLJL..|^ 

SS 

^^^LäJüI^ die Chorasanier, die Mischkrug-Schleuderer ^) und die Naphtha- 
Schleuderer, diese drei Classen bilden die Reihen der Fussgänger; 4) 
die Reiter, welche lange Lanzen tragen, einige derselben sind oi^^j) Kr^g- 
Schleuderer; 5) die Reiter, welche mit (j^j^j^ kurzen Lanzen werfen; 
6) die Reiter, welche mit Pfeilen schiessen ; diese drei bilden die Reihen 
der Reiterei; 7) die Reiter, welche ganz in Waffen eingehüllt sind; 8) 
diejenigen , welche die zusammen gekoppelten Pferde reiten , das sind 
Ä-öL&^! die Knappen, welche die Handpferde nebenher führen; 9) die 
Bedienten und Elephanten-Wärter, wenn solche vorhanden sind, kommen 
an diese Stelle, und das Gepäck dahinter. 

Wenn der Feldherr einen Emir für das Haltmachen und Aufbrechen 
ernannt hat, so muss dieser die geeigneten Lagerplätze wählen, wo 
sich Wasser und Futter befindet, sie müssen in der Ebene liegen und 
es ist dabei auf die Sicherheit, einen längeren Aufenthalt und einen 
etwaigen Angriff Rücksicht zu nehmen; wenn es nöthig scheint, werden 
die dahin führenden Hauptstrassen mit Wachen besetzt, und Alles wird 
mit Umsicht passend und bequem eingerichtet. Sobald nun ein solcher 
Lagerplatz bezogen wird, befiehlt der Emir vor Allem, noch an dem- 
selben Tage ohne Aufschub und Zögern einen Graben zu ziehen, dieser 
dient zur Deckung der Armee , verhindert das Desertiren , vereitelt die 
Versuche eines Oberfalls und schützt gegen andere Gefahren, welche 
durch die List des Feindes und unerwartete Ereignisse herbeigeführt 
werden können. Jeder Zugang des Grabens wird einem zuverlässigen 
Hauptmann übergeben, welcher die Aufsicht führt, um die Aus- und 
Eingehenden zu Überwachen. 

Über den nächtlichen Überfall und Hinterhalt. 

Dies ist etwas, wonach der Feldherr streben und wovor er sich 
hüten muss, damit nicht der Feind eine Gelegenheit erfasst und die 

1) Diese Bedeutung ergiebt sich aus der zehnten Unterweisung, wo das Wort 
wieder yorkommt. 



14 P. WÜSTENFELD, 

Muslimen gedeckt sind, während sie jenem einen Hinterhalt legen, dem 
gemäss, was von dem Propheten aberliefert ist, als er über die Ange- 
hörigen der Ungläubigen gefragt wurde, wenn sie nächtlicher Weile 
überfallen und ihre Frauen und Kinder betroffen würden; er antwortete: 
sie gehören zu ihnen. Amr ben Din&r drückt es nach Ihn 'Abbds be- 
stimmter aus : sie gehören zu ihren Vätern. Die Richtigkeit dieser Über- 
lieferung ist begründet, sie ist von Muslim in seipe Sammlung aufge- 
nommen^) und von anderen, welche sie sämmtlich auf SuQAn ben 'Ojeina 
zurückführen. Es ist ferner durch Ihn Omar überliefert, dass der Prophet 
zweimal gegen die Banu el-Mu^talik einen Zug unternommen habe um 
ihre Heerden zu rauben; er schlug die Schlacht und nahm die Kinder 
gefangen. Diese Überlieferung ist gleichfalls in der Wahrheit begründet. 
Muslim hat sie aufgenommen, und darin liegt der Beweis, dass es erlaubt 
ist, die Ungläubigen in ihrer Sorglosigkeit und Nachlässigkeit bei Nacht 
zu überfallen und zu tödten , auch wenn ihre Kinder und Frauen mit 
davon betroffen werden. 

Wenn nun der Feldherr die Muslimen in einen Hinterhalt legen 
will, so stellt er einen umsichtigen Emir an ihre Spitze, welcher darin 
schon bewandert ist, und wählt für die Truppen des Überfalles solche 
Pferde aus, welche wenig Geräusch machen, nicht wiehern, nicht wieder- 
holt dazu ansetzen, nicht im Halse kollern, nicht davon laufen, ruhig 
sind und andere gute Eigenschaften haben, nicht uiigestüm aufrennen, 
sondern ruhig sind, wenn mit ihnen ein Angriff gemacht werden soll, 
nicht störrig, so dass sie dem Zügel nicht folgen und Satte) und Zügel 
sich nicht wollen anlegen lassen, und die nicht scheu werden. 

Der Reiter hierzu muss kühn sein, vor schwierigen Unternehmungen 
nicht zurückschrecken, ein guter Reiter sein, nicht schreien, nicht husten, 
nicht leicht durstig werden, nicht schnarchen, nicht im Halse röcheln, 
keine rauhe Stimme haben, leicht erwachen ohne schlaftrunken zu sein, 
nicht lange Abscheu haben, bei der Nachtwache nicht trüge, nicht dumm, 
nicht schwachsichtig sein, aufhorchen, wenn sich ein Geräusch vernehmen 



1) Muslim, Corpus tradit. ed. Calcntt. Vol. II. pag. 143. 



DAS HEERWESEN DER MUHAMMEDANER. 15 

lässt, und wäre es noch so leise, rasch bereit, wenn ein Angriff und Verstoss 
gemacht werden soll, nicht träge, nicht gleichgültig, nicht zaghaft, beseelt 
von dem Verlangen sich Ehre und Ansehen zu erwerben. Er wähle sich 
eine fest gearbeitete, durchschlagende Waffe, nicht schartig, womit er einen 
kräftigen Hieb ausführen und schwere Verwundungen beibringen kann^). 

Wer sich in einen Hinterhalt legen will, der wähle dazu einen Ort in 
der Nähe von Wasser, damit nicht, wenn die Sache sich in die 
Länge zieht, der Durst sich einstellt, da sie das Wasser nahe haben; 
der Weg zu dem Wasser muss eben sein, die Pferde dürfen sich darauf 
nicht drängen. Der Ort des Hinterhaltes muss an einer Stelle sein, wo 
der Aufgang zur Warte bei Nacht und bei Tage nicht beschwerlich ist, 
hochgelegen, damit der oben stehende jede Person von weiten wahr- 
nehmen, sich niemand verstecken oder heranschleichen kann, kein Hin- 
derniss darf ihm dagegen im Wege sein. Jeder Theilnehmer muss die 
nöthige Kleidung bei sich fahren, gegen die Kälte, wenn es Winter ist 
und wenn es Sommer ist, dann dem entsprechend. Leichtsinn und Zer- 
streuung müssen sie ablegen, wo sie auch sein mögen, sie müssen ruhig 
sein und sich des Schweigens befleissigen, Wild und Vögel nicht auf- 
schrecken, denn durch das Stillsein wird ihr Versteck nicht verrathen 
und sie haben den Vortheil nicht bemerkt zu werden , und wenn sie 
dann angreifen wollen, nehmen sie die Gelegenheit dazu wahr ohne Auf- 
regung, Unruhe und Leidenschaft, sondern sie erheben sich mit festen, 
gesammelten, ruhigen, nicht flüchtigen und verwirrten Gedanken und 
vertrauensvollem, erhebendem und feurigem Muthe. Ihr Angriff muss 
sein wie ein loderndes mit Donner verbundenes Feuer, welches alles, 
was ihm vorkommt, grünes und trockenes verbrennt, damit sie einen voll- 
ständigen Sieg über ihre Feinde davon tragen und ihre Absicht erreichen. 

Die in einem Hinterhalt liegen, dürfen daraus nicht alle auf einmal 
hervorbrechen, damit der Feind sie nicht für viele hält und ihm ihre 
Anzahl zur Zeit ihres Angriffes verborgen bleibt; dabei müssen die 
Wächter den Stand des Feindes sorgföltig beobachten, und wenn der 



1) Im Auszöge dieselben Ausdräcke bei Lord Munster S. öa 



16 F. WÜSTENFELD, 

Hinterhalt sich in zwei Theile theilt, so ist dies besonders gut in der 
Voraussetzung, dass der Feind, wenn er ihre Anzahl für gering hält, oft- 
mals Lust bekommt, sie anzugreifen und sie, wenn dann der Hinterhalt 
der Muslimen flieht, verfolgt, dann bricht der zweite Theil gegen sie 
hervor. Keiner darf nach Beute begierig sein, sondern einer muss den 
anderen anfeuern , den Feind anzugreifen , niemand darf sich von den 
anderen entfernen, und wenn sie ihre Absicht erreicht haben, kehren 
sie auf ihre Plätze zurück, ohne einen von ihnen zurückzulassen. Wenn 
einem sein Pferd schwach wird, so lässt ihn der andere hinter jsich auf- 
sitzen und lässt ihn nicht im Stich, denn daraus entsteht ein grosser 
Schaden, wie es bei den Truppen auf Expeditionen bekannt genug ist. 

Einige der früheren Könige haben für den Hinterhalt*) die Hälfte 
der ganzen für einen Krieg aufgestellten Armee bestimmt und gesagt, 
der Hinterhalt sei das Fundament im Kriege, und wer keinen Hinter- 
halt habe, der setze seine Truppen dem Untergange aus. Andere sind 
der Ansicht, dass der Hinterhalt aus zwei Drittel der Armee bestehen 
müsse, noch andere sagen, die geringste Anzahl sei ein Drittel, weniger 
nicht. Wenn es für zweckmässig gehalten wird, so theilt der Feldherr 
die Mannschaft des Hinterhaltes in drei Theile , der erste entfernt sich 
nach beiden Seiten der Kundschafter nicht eine Meile weit und darüber 
hinaus nach der Seite, wohin der Feind entfliehen könnte, soweit als es 
die Aufstellung der Ungläubigen zulässt, und wenn die Länge der Linie 
auf beiden Seiten der Ungläubigen eine Meile betrüge . so würden jene 
an die äusserste Gränze der Meile« bis wohin das Ende der Linie des 
Feindes reicht, zu stehen kommen und dies ist eine der beiden Seiten 
der hinteren Schlachtlinie. Der zweite Theil des Hinterhaltes steht auf 
der anderen Seite in derselben Ordnung und der dritte hinter der Armee 
im Eücken der hinteren Schlachtlinie. Die beiden zu beiden Seiten des 



1) Während das Wort „Hinterhalt^' bisher von einem Corps gebraucht wurde, 
welches dem Feinde auflauert, bezeichnet es im Folgenden in dem Sinne von „Rück- 
halt'' auch ein Corps, welches von der Hauptarmee getrennt steht, um zur geeigneten 
Zeit als „Hülfscorps" einzugreifen, und in einigen Fällen sogar Tor der Front seine 
Stellung haben kann. 



/ 



DAS HEERWESEN DER MUHAMMEDANER. 17 

Feindes aufgestellten Hinterhalte hindern die Flüchtlinge desselben, sich 
durch Umgehung auf die Muslimischen Truppen zu werfen und bilden 
einen Damm zwischen ihnen und zwischen einem Hülfscorps, wenn ein 
solches vorhanden ist, und bringen zu den Muslimen diejenigen zurück, 
welche zu ihren Feinden flüchten wollen; und der Hinterhalt hinter der 
letzten Schlachtlinie der Muslimen dient ihnen als Hülfscorps. Wenn 
eine Abtheilung desselben durch einen besonderen Befehl zu einer ge- 
lagerten Truppe kommt, so nimmt der Hinterhalt hinter derselben seine 
Stellung, dadurch dient er zum Schutz für diese gelagerten und dadurch 
wird für die Sicherheit am besten gesorgt. Wenn die Aufstellung zur 
Schlachtordnung sehr ausgedehnt ist, so ist es am zweckmässigsten, dass 
der Hinterhalt sich in mehrere Theile theilt, um das Ganze zu schützen. 
Wenn ein Corps zu schwach ist und zum Weichen gebracht wird, so 
kommt ihm der hinter ihm stehende Hinterhalt zu Hülfe, vereinigt sich 
mit den Weichenden und füllt die entstandene Lücke wieder aus. So 
geschah es im J. 702 auf der so gen. Wiese el-^uffar^), freilich ohne 
dass ein Hinterhalt aufgestellt war, sondern durch die Hülfe Gottes. 
Als nämlich beide Armeen in Schlachtordnung aufgestellt waren, warfen 
sich die Tataren auf den rechten Flügel der Muslimen und durchbrachen 
ihn, so dass ein Theil der Flüchtenden nicht wieder zum Stehen ge- 
bracht werden konnte. Der linke Flügel der Muslimen konnte die Ta- 
taren nicht sehen. Als nun die Trommeln geschlagen wurden, kehrte 
ein Theil der Leute, welche schon geflohen waren, zurück, der linke 
Flügel vereinigte sich mit dem Centrum und so wurde die Schlacht- 
ordnung wieder hergestellt, als wenn keiner darin fehlte. So war also 
der linke Flügel gleichsam der Hinterhalt der Armee und zwar durch 
Gottes Fügung, nicht durch ihre Veranstaltung, und der Feind wurde 
so total geschlagen , dass er nachher keinen Widerstand mehr leisten 
konnte. Erkenne hierin, o kluger Feldherr, die That Gottes und seine 
Leitung; der Einsichtige deutet dabei auf den Hinterhalt hin, denn er 
befreiet die Armee aus sehr grosser Gefahr. 

1) Abul'Fidä nahm Theil an dieser Schlacht; vergl. ÄDnaLMuslem. T.V. pag. 184* 



i 



18 F. WÜSTENFELD, 



Über das Lager des Fürsten und der Trappen bei einer 

Belagerung, Aber den Platz, welchen jeder einzelne von 

ihnen im Lager einnimmt, nach der Ansicht der {frfiheren 

Herrscher, und Aber die sorgfältige Deckung darin. 

Plan. 

Erl&uterung zu dem Lager des Fürsten und der Truppen 
und dem Platze jedes einzelnen von ihnen. 

Um eine Festung, eine Burg oder d. gl. einzunehmen, (denn dazu 
sind manche nothwendige Dinge erforderlich , von denen man nicht eins 
entbehren kann), ist es nOthig, dass der zum Commandanten ernannte 
Emir ein treuer, erfi&hrener, einsichtsvoller Mann sei, welcher auf den 
ersten Blick erkennt, wer durch Einsicht und Kampfeslust zu dem Un- 
ternehmen tauglich ist, so dass sie seinen Anordnungen, die zu dem 
Unternehmen nöthig sind, bereitwillig folgen, ihm bfindige Zusagen geben, 
mit äusserster Tapferkeit zum Schutz und Schirm ihm vorangehen, nach- 
dem sie ihm alle Waffen und Werkzeuge, welche zu einer Belagerung 
gehören, herbeigeschafft haben, wenn sie zur Belagerung schreiten, d. h. 
wenn der Sturm gemacht werden soll. Beim Angriff hängt der grösste, 
vollständigste und sicherste Erfolg ab ^) von gut gearbeiteten festen Bogen, 
langen und kurzen Pfeilen, ^t^?, kJj^^ Armbrusten, runden und langen 
Schilden, «pl^l grossen und kleinen Körben, ^|/f Kflbein, grossen und 
kleinen Wurfmaschinen, Schleudern, Indischen Bogen, welche in der 
Kasse aushalten, Raucherzeugern mit ihren Wurfmaschinen, den zu den 

— — — - I II 

1) Der folgende Abschnitt ebenso bei Lord Munster S. vi. 



DAS HEERWESEN DER MUHAMMEDANER. 19 

Terschiedenen Arten des Werfens und Schleuderns zugerichteten Steinen, 
den Leitern mit Zubehör, den eisernen Instrumenten, womit die Stricke 
durchgehauen [werden, viereckigen auf vier Beinen stehenden ot^lZ». 
leicht beweglichen Holzgerfisten , Spitzeisen , ^^ xL^xj Zangen ? — , ei- 
sernen Hacken, Beilen, Messern, gekrümmten Haken, Kesseln zum 
Schmelzen von Schwefel und Naphtha, scharfen Bohrern, Werkzeugen, 
mit denen der geschmolzene Schwefel ausgeffiUt und mit denen bren- 
nende Naphtha geschleudert wird, Schwefel, Pech, Nutz- und Brennholz. 
Hierzu kommen die Handwerker, wie Zimmerleute, Sattler, Stellmacher, 
Pfeilschnitzer, Eisen- und Kupferschmiede mit ihren Werkzeugen. Stein- 
hauer und Minirer, und aus allen diesen Fächern die Mannschaft bis 
zu ihrem Meister, zur Aufsicht über das Ganze die Ingenieure, welche 
wieder dem bei der Belagerung commandirenden Emir unterstellt sind. 
Femer die Schuster, Riemer und Deckenmacher, und alles was bei Fe- 
stungen an Proviant und Futter bereit gehalten werden muss und was 
zur Ernährung und Stärkung nöthig ist, und zum Schutz der Brücken, 
Gräben und oU^^IS eingefriedigten Plätze mit ihren Umzäunungen, Pfei- 
lern, Mauern und Dämmen, die Wachthäuser und Warten mit ihren 
Wächtern und Wärtern, die Pförtner, die Thore und Schlüssel und deren 
Hüter und zuverlässige Aufseher, die Aufstellung der Mannschaften auf 
allen Seiten und Enden, das Anzünden der zahlreichen, weithin sicht- 
baren Leuchtfeuer, die Aufstellung jedes einzelnen Mannes an dem für 
seinen Auftrag passenden Platze, — dies sind die Dinge, von denen 
auch nicht das geringste verabsäumt werden darf. 

Erklärung des Lager-Planes. 



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1 der Fürst 


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2 der Vorplatz 


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3 die Flur 


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4 das Secretariat und die 'Ulema 


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5 das geheime Cabinet 


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6 Hof Restaurant und Bedienung 


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7 der Tafeidecker 




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^ U J>Jf3 8jL3. ^yilS aüöy. 

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F. WÜSTENPELD, 

8 die Kache 

9 Stall für die Pferde des Fürsten 

Kriegs-Casse 

1 Sitzungszelt der Grossen 

2 der Wezir 

3 Familie und Verwandte des Forsten 

4 der Spiegelhalter (Kammerdiener) 

5 Oberster der Eunuchen 

6 die Eunuchen 

7 Garderobe des Fürsten 

8 die Moschee 

9 Wachen zu Pferde und zu Fuss 

20 Wach-Commandant 

21 die Strasse 

22 Commandeur des Haupt-Centrums 

2 3 Gefolge des Commandeur des Hauptcentrum 

24 die Prinzen 

25 ihr Gefolge 

26 Commandeur der Spitze des rechten Flügels 

27 Gefolge des Commandeur der Spitze des 
rechten Flügels 

28 ein Theil der Magnaten 

29 Commandeur des rechten Flügels 

3 Gefolge des Commandeur des rechten Flügels 

31 die Wachen 

32 ein General 

33 die Brüder 

34 Hauptweg zur Armee von der linken Seite 
30 Schritt breit und so lang er sein kann 

35 die Wächter 

36 ein General 

37 die Brüder 

38 Gefolge des Generals 



DAS HEERWESEN DER MÜHAMMEDANER. 21 

3üLJ\ v^.*s>Lo 39 Commandeur des Nachträbes 

XdUJJ wj>Ld v^^' 40 Umgebung des Commandeur des Nachtrabes 

j»^Uj1 41 deren Gefolge 
fiJo^\ 42 die Ärzte 
^L^\X5! 43 die Augenärzte 
^^.5^ 44 die Wundärzte 
v^l^ o' *^' 45 die Elephantenwärter, wenn vorhanden 
iUUJ! v'j-Ä ^,pK^l^o 46 öffentlicher Restaurant 
J?^l vl^^^' 47 die Leibwache 

v*>Lil 48 der Oberst Cammerherr 
^j^ ki^\ v;vXj J(^{ 49 der dienstthuende Portier des Fürsten, 
xJt ^UÄ^it welcher ihm die Eingaben überreicht 
^LMt v-^oU> 50 der Untersuchungsrichter in Klagsachen 
8^^! sLr 51 die Wachen des linken Flügels 
8;^t ^j Jul5 52 Commandeur der Spitze des linken Flügels 

(jajoi^ ÄAöfti 53 Wegkundschafter 
v-iU^Jtj pL^JJÄJt 54 die Rechtsgelehrten und Notare 
üu^l ^^ÄfiN isit J^{ 55 Betplatz beim Herannahen des Festes 

»^j\s^\ 56 die Wegemacher 
fOJi- 57 die Dienerschaft 
^L*flii ^y^Aiio 58 Vorsteher der Eunuchen 
iUL«Jt JoLi^jA 59 gemeinschaftliche Stallungen 
LTj^jf!^^ 60 Oberst Wach-Commandant 
^«*^5 i^UjJ 6 1 die Prinzen 
^LüJ{ 62 der Cädhi 
v^-*^ 63 der Polizeidirector 
sJiJ\ vL^s^Aöt 64 die berittene Leibgarde 

Xj^'o^^t 65 Portiers 

^y^\ iX*.fyo{ 66 General des rechten Flügels 

^y4^\ <.x.» i ^\ vl-^s^^' 67 Gefolge des Generals des rechten Flügels 

V'^l «^.Is 68 Commandeur des Centrums 

V^l <^IS v^-^^^^^ 69 Gefolge des Commandeur des Centrums 

*Ui^\ Q» j< ^m^\ i,\ (jfjjtaJt 7 Hauptweg zur Armee von der rechten Seite 



22 F. WÜSTENFELD, 

jlü U v3>tiJt3 s^Iai«- QjSiÜ AÄ>^ 30 Schritt breit und so lang er sein kann 

iXAfMdl 71 ein General 
Jjtott v^^Lo 72 der Feldprediger 
p:i«J! äü|^ 73 WaflFen-Depot 
^mJlSj. ^5u>JI ^iXÜ**.j.o^L#d 74 der oberste Diener, welcher die Leute 
kiiiX] i,\ (jApLüt bei dem F&rsten eintreten lässt 
(jfj^l v^^U) 7 5 der Wegweiser 
^t^^5 76 die Adligen 
^jiy»< 77 Fahnen-Emir 
^'5^^'3 0>;^^3 v3^!^' V^^^^' 7 8 Trommler, Hom- und Zinkenbläser 

oLm^! vLäoI 79 die Paukenschläger 
^^Luaü 80 die Eunuchen 
üy*^\ \^^^\jo 81 Commandeur des linken Flügels 
HjMiJL\ v.;a>Lao v^-^^I 82 Gefolge des Commandeur des linken Flfigels 

*:>y^5 83 die Wegemacher 
(jjijai\ MQ&5 84 die Wegkundschafter 
jul^3 er j^-***Jt i' (jhi;^' 8 5 Hauptweg zur Armee von der Rückseite 
^ U J^ttltj HjSa^ oy^ **y 3 Schritt breit und so lang er sein kann 

^^ 86 der Wall und Graben 
Ouo^t 87 die Wächter 
fctuyt ääJUm» 88 Posten bewaffneter Reiter 
jC«aJ5 it CJM;'^' 8® Haupt weg zu den Truppen 
jb U v^aJ^j g^L:> ^j3il3 &Äyi 30 Schritt breit und so lang er sein kann 

j^Luflü ^jj^ 90 Oberster der Eunuchen 
^yJ5 91 der Marktplatz 
t;5j>Ly{ 92 die Köche 
^y-Ji (j5a«ö 93 und ein Theil des Marktes 
W )uk)i iUi«*xtl Hl4l 94 Schutz wache zur Stütze des rechten Flügels 

gL^yi^j und Gefolge 
jU^t iCUdu« 95 rechte Seite des rechten Flfigels 
ÄA4^< uJi 96 Centrum des rechten Flügels 
jLm-4' «j-**^ 97 linke Seite des rechten Flügels 
c-JüH y^ 98 Mitte des Centrums 



§ 





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DAS HEERWESEN DER BfüHAMMEDANER. 23 

>^5 ■iJk'i JUUotl 8Lil 99 Schutzwache zur Stütze des Centrums 
Ojkxlt, v'y>J'y i»**^' 100 das kleine und grosse Vieh und die Krippen 
e*^'^ o*^'^^' 1 1 die Hirten nnd^bre Knechte 
9j^\ sütü JU-ul» «LJL 1 02 Schutzwache zur Stütze des linken Flügels 
8^! 8,«^ 103 linke Seite des linken Flügels 
B^M^t v^ 104 Centrum des linken Flügels 
\iy^\ ÄJU^y* 105 rechte Seite des linken Flügels 
iUJyüt iüL>.^l 1 06 Schildträger zu Fuss 
^0^\^ vJ^-y-JI v^^^^' '^^J^ 1 07 Fussvolk mit Schwerdt und rundem Schild 
pUjJij jUyJ^ fcJL^' 108 Fussvolk mit langem Schild und Lanze 
jy^\y cijA-JL J^t äJL>.^ 1 09 Fussvolk bei den Wagen mit Schwerdt und? 
J^t Ä^ßj JJajJJ Äils>j 1 1 Fussvolk ohne Waffen und Wagenftlhrer 
Uj^\ äüle^ iumi 8l4^ 1 1 1 Schutzwache zur Stütze des linken Flflgels 
»5?, JJ3- Ju**3 und zur Wiederherstellung einer Unord- 
nung, die sie bemerkt 
viftH wt:i iuUXt »Lj^ 112 Schutz wache zur Stütze des Centrums und 
9j\j ,yij> Jo^ zur Wiederherstellung einer Unordnung, 

die sie bemerkt 
XJU^t 93\ai xJUtt hL^ 1 1 3 Schutzwache zur Stütze des rechten Flügels 
»jlp JX^ ^x^ und zur Wiederherstellung einer Unord- 
nung, die sie bemerkt 
Auf die richtige Zeichnung des Planes in Bezug auf die Grössen- 
Terh&ltnisse wird man nicht zuviel Gewicht zu legen haben; wollte man 
z.B. die unter Nr. 34. 70. 85 u. 89 angegebene Maasse der Hauptwege 
Ton 30 Schritt Breite zu Grunde legen, so würde die ganze Länge des 
Lagers höchstens 450 Schritt, die Breite höchstens 280 Schritt betragen, 
ein Platz, welcher nur für ein sehr kleines Belagerungscorps ausreichen 
würde, zumal da man die Hälfte desselben für die verhältnissmässig ge- 
ringe Anzahl von Personen in der Umgebung des Fürsten, für die Officiere 
und Beamten rechnen muss. In kleinerem Maassstabe und weniger aus- 
fuhrlich sind ähnliche Zeichnungen von Muhammedanischen Lagern aus 
Arabischen Handschriften nachgebildet von Lord Munster a. a. O. S. 
44 — 46, und S. 61 finden sich dieselben Figuren der Schlachtordnungen, 



24 F. WÜSTENFELD, 

wie sie in den folgenden Absclinitten vorkommen, ein Beweis mehr für 
die Verwandtschaft der beiden Werke. — Einige Ausdrücke weisen auf 
den Persischen Ursprung hin. Der Fahnen -Emir (77) gehört hier nur 
zu dem Gefolge des Fürsten und hat mit der Belagerung nichts zu thun. 
Sein Amt war, den zu Statthaltern in den Provinzen ernannten Per- 
sonen als Zeichen der ihnen übertragenen Würde und Macht von Seiten 
des Sultans eine Fahne zu fiberbringen. Vergl. Meninski Lexic." s. v. jfjJi. 



■ 

Neunte Unterweisung. 
Die Aufstellung des Feldherrn zur Schlachtordnung. 

Gott spricht (Sure 61, 4): Siehe, Gott liebt diejenigen, welche für 
seine Sache in Schlachtordnung kämpfen, als wären sie ein fest zusam- 
mengefügtes Gebäude. Und Gott spricht (Sure 3, 117): Und sieh' da» 
du gingest frühmorgens von deiner Familie , um den Gläubigen einen 
Platz zum Kampfe zu bereiten. Useid Oberliefert von dem Propheten: 
am Tage von Badr, als wir uns geordnet hatten, und sie sich gegen uns 
ordneten, sprach er: wenn sie euch nahe kommen, dann gebraucht eure 
Pfeile. Dies ist eine wahre Überlieferung, der Ausdruck f>^yt^^ bedeutet 
fS^jS sie kommen euch nahe, v-.-:«Xit ist vy*^' die Nähe, er meinte: schiesst 
nach ihnen, wenn sie euch nahe sind, aber schiesst nicht nach ihnen 
aus der Entfernung. Nach einer anderen Version heisst es in dieser 
Tradition: wenn sie sich um euch schaaren, ^y^^ in der Bedeutung 
von ^^y^^ wenn sie in grosser Zahl zu euch anrücken , dann schiesst 
auf sie , aber zieht nicht ^^XLi eure kurzen Pfeile ; oder nach anderen : 
wenn sie euch nahe kommen , so schiesst auf sie , aber zieht nicht die 
Schwerdter, bis sie an euch herangekommen sind. ^ Nahl sind die 
Arabischen ^L^ Sihäm (kurzen) Pfeile, sie sind zierlich und nicht so 

o > 

lang, wie die übrigen v'-^ NuschscMb -V{ei\e , und die qL^ j» - Husbdn-- 



DAS HEERWESEN DER MÜHAMMEDANER. 25 

Pfeile sind noch kleiner als die Nabl und werden von grossen Bogen 
mit der Armbrust (jp^l-^t geschossen, als nom. unit. äjLam^ Husbdna. 

el-Muleihl überliefert nach seinen Gewährsmännern von el-Bard 

4 

ben 'Azib i) : Der Prophet stellte am Tage von Ohod an die Spitze eines 
Corps Fussgänger von fünfzig Mann den Abdallah ben Gubeir und sprach: 
Wenn ihr seht, dass die Vögel uns wegholen, so weichet nicht von 
diesem eurem Platze, bis ich zu euch schicke, und wenn ihr sehet, dass 
wir die Leute in die Flucht schlagen, und unter die Füsse treten, so 
weichet nicht, bis ich zu euch schicke. Sie schlugen sie dann in die 
Flucht und (erzählt el-Bard) ich habe bei Gott ! die Frauen davon laufen 
sehen, dass man ihre Fussspangen sehen konnte und ihre Beine ihre 
Kleider in die Höhe hoben. Da sprach Abdallah ben Gubeir zu seinen 
Begleitern, [welche hinzu eilen wollten]: habt ihr vergessen, was euch 
der Qottgesandte gesagt hat? Sie erwiederten: Wir wollen gehen und 
die Leute einholen. Als sie dann hinkamen, wurden ihre Gesichter 
umgekehrt [sie wurden zur Umkehr gezwungen] und sie wandten sich 
zur Flucht, und jetzt war der Zeitpunkt, wo der Bote sie zuletzt zu 
Hülfe rufen wollte, da bei dem Propheten nur noch zwölf Mann zurück- 
geblieben waren. Während sie nun zuerst von uns geschlagen waren, 
erlitt der Prophet danach durch die Ungläubigen einen Verlust von 140 
seiner Anhänger, von denen die eine Hälfte gefangen genommen, die 
andere getödtet wurde. Abu Sufjän rief den Leuten dreimal zu: ist 
Muhammed unter euch? Allein der Prophet verbot ihnen, ihm zu ant- 
worten. Dann rief er dreimal: ist (Abu Bekr) Ihn Abu Kuhäfa unter 
euch? und noch dreimal; ist (Omar) Ihn el-Chattäb unter euch? Hier- 
auf kehrte er zu seinen Leuten zurück und sprach: diese sind bereits 
getödtet. Da konnte Omar nicht länger sich selbst beherrschen und 
rief: bei Gott! du lügst, o Feind Gottes! die du da hergezählt hast, 
sind alle noch am Leben, und dir ist noch vorbehalten, was dich ver- 
derben soll. Er erwiederte ^) : ein Tag (bei Ohod) gegen den anderen 



1) Vergl. drBokhari traditions Mahometanes par Krehl. Vol. III. pag. 78. 

2) Vergl. Ibn Hischäm^ Leben Muhammeds. S. 582. 

4^ 



26 F. WÜSTENFELD, 

(bei Badr), das Kriegsglück ist veränderlich; dann sprach er in Reimen: 
erhebe dich, Hubal! Jetzt sprach der Prophet: wollt ihr ihm nicht 
antworten? sie entgegneten: was sollen wir sagen? Er sprach: rufet: 
Allah ist der höchste und gepriesenste. Jener erwiederte: Wir haben 
die Göttin 'Uzzä, ihr habt keine 'Uzzd. Der Prophet fragte abermals: 
Wollt ihr ihm nicht antworten? — Sie: was sollen wir sagen? — Er: 
rufet: Allah ist unser Herr, ihr habt keinen Herren. — Dies ist eine 
wahre Überlieferung. 

Ihn IsMk erzählt in den „Feldzügen*' i), dass der Prophet am Tage 
von Ohod den Berg, nämlich den Ohod, in seinen Rücken genommen 
habe, dann sprach er: kämpfet nicht eher, bis wir euch den Befehl 
dazu geben. Der Gottgesandte, welcher 700 Mann bei sich hatte, stellte 
diese in Schlachtordnung und berief an die Spitze der Bogenschützen 
den Abdallah ben Gubeir , welcher an dem Tage mit einem weissen 
Überwurf bekleidet war; die Zahl der Schützen betrug fünfzig. Dann 
sprach zu ihm der Gottgesandte: halte von uns die Reiter durch Pfeile 
ab, damit sie nicht von hinten über uns kommen, mag das Treffen sich 
für oder gegen uns wenden, so bleibe fest auf deinem Posten, damit 
wir nicht von deiner Seite angegriffen werden. Als nun die Ungläubigen 
sich zur Flucht wandten, eilten die Bogenschützen den Truppen nach, 
um an der Plünderung Theil zu nehmen, dadurch gaben sie den Rücken 
dem Angriffe der Reiterei preis, welche sie nun von hinten überfiel. 

Im Kriege muss man wachsam, umsichtig, listig und trügerisch sein ; 
Gott spricht (Sure 3, 47): Sie (die Juden) waren listig, aber auch Gott 
war listig und Gott ist unter den Listigen der beste. Nach einer Über- 
lieferung des Gdbir ben Abdallah hat der Gottgesandte gesagt : der Kjrieg 
ist ein *ä>3- Betrug ; dies ist eine sichere Überlieferung, welche Muslim 
unter seine Seltenheiten aufgenommen hat *). Das Wort te>3. kann auf 

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dreierlei Weise ausgesprochen werden: erstens iUA^ als Nomen vicis, 
dann bedeutet es nach el-Chattdbi, dass der Krieg so (ein einmaliger Be- 



1) Vergl. Ibn Eischäm pag. 560. 

2) Muslim^ Corpus tradit. ed. Galcntt. Tom. EL. pag. 142; auch Bochäri^ par 
SrM. Vol. n. pag. 254. 



DAS HEERWESEN DER MÜHAMMEDANER. 27 

trug) ist, wenn damit das Morden der Leute beendigt und nicht zum 
zweiten Male wiederholt wird, in dem Sinne: die Sache wird mit einem 
Male entschieden ; zweitens Kcjw:> ein Betrug als Nomen von g>^ , wie 

man sagt *^ ein Spiel; drittens x£cX:> Täuschung in dem Sinne, dass 
der Krieg die Leute täuscht, Erwartungen in ihnen rege macht und sie 
nicht erfüllt. List und Trug sind übrigens im Kriege gegen die Un- 
gläubigen erlaubt, wenn sie auch in anderen Fällen unerlaubt sind. 

Fussvolk und Reiter im Kriege zur Schlacht zu ordnen ist eine 
alte Sitte der Fürsten und Gewohnheit der kämpfenden Parteien, nur 
sind sie über das Wie? der Aufstellung verschiedener Meinung, je nach- 
dem sich die Ansicht jedes einzelnen Fürsten oder Feldherrn darüber 
entschied und auch die Anhänger des Islam und des Glaubens an die 
Liebe Gottes zu ihnen unterscheiden sich durch die Art ihrer Schlacht- 
ordnung. Gott spricht (Sure 61, 4): Siehe, Gott liebt diejenigen, welche 
für seine Sache in Schlachtordnung kämpfen , als wären sie ein fest zu- 
sammengefügtes Gebäude. Sie erlangen diese Auszeichnung, wenn sie 
die Schlachtordnung gut machen, wie sie kein anderer hat, und sie 
haben die rechte Weise. Gott spricht (29, 69): Und diejenigen, welche 
für uns kämpfen, werden wir unsere Wege führen, Ihnen ist die Ver- 
heissung des Sieges gegeben, Gott wird ihnen den Sieg verleihen. Gott 
spricht auch (Sure 22, 41): Gott wird dem zum Siege helfen, der ihm 

hilft. 

Chälid ben el-Wdlid war in der Aufstellung zur Schlachtordnung 
erfahren und dabei umsichtig; es wird erzählt, dass er niemals eine 
Schlacht geordnet habe, ohne Sieger zu sein, und in der Chronik von 
Syrien ist seine Art der Anordnung angegeben. — Wenn nun die Schlacht 
und der Kampf sich naht und das Niederstrecken der Streiter beginnt 
und die Helden gegen einander stürmen, dann geht mancher aus sich 
heraus, er fühlt sich dadurch beengt, dass er einem anderen gehorchen 
soll und möchte sich in Überhebung dessen Befehlen und Verboten ent- 
ziehen, allein wenn der im Range und Commando über ihm stehende 
befiehlt, so wird er dessen Befehle willig folgen. Die Griechen be- 
sassen in dieser Beziehung eine bewundernswürdige Selbstbeherrschung 

4# 



28 F. WÜSTENFELD, 

bei der Ordnung ihrer Glieder und Corps und in dieser Eigenschaft lag 
lieben ihrer Tapferkeit eine bedeutende Macht. Die Perser haben in 
ihren Kämpfen mit den Türken sehr ausgedehnte Aufstellungen gemacht, 
wie es in ihren Chroniken berichtet wird. Der Krieg ist eine gegen- 
seitige Jagd und der JSger muss nothwendig List anwenden, bis die 
Jagd beendigt ist. Wir wollen nun durch Figuren der Reihe nach die 
verschiedenen Schlachtordnungen beschreiben , welche die erfahrenen 
irOheren und die Islamitischen Herrscher angewandt haben. 

Der Herrscher muss sich des Rathes der älteren Emire und des 
Armee-Commandeurs in Angelegenheiten des Krieges bedienen, wie Gott 
spricht (Sure 3, 153); und frage sie um Rath in den Angelegenheiten. 
Ihn Ishäk erzählt in den „Feldzügen'**): Als der Gottgesandte von 
Wädil-(^afrd aufbrach und hörte, dass die Kureisch gegen ihn im An- 
marsch seien, fragte er seine Leute um Rath und zuerst redete Abu 
Bekr sehr schön , darauf folgte Omar und redete ebenfalls sehr gut, 
dann erhob sich el-Mikddd ben Amr und sprach: O Gesandter Gottes! 
gehe wohin dir befohlen ist, und wir werden mit dir sein; 
wir werden nicht sagen wie die Kinder Israels: gehe du und 
dein Herr und kämpfet, wir werden hier stehen bleiben; sondern: 
gehe du und dein Herr und kämpfet, wir werden in Gemeinschaft mit 
euch beiden kämpfen. Bei dem, welcher dich in Wahrheit gesandt hat, 
wenn du mit uns nach Birk el-Gimdd ^) ziehen wolltest, wir würden 
dahin an deiner Seite fechten, bis du es erreichtest. Der Gottgesandte 
erwiederte ihm: wohl gesprochen! und er segnete ihn. Dann wandte 
er sich um und sprach: gebt auch ihr mir euren Rath; er meinte die 
An^kt ^) , weil ihrer eine bedeutende Anzahl war ; da sagte Sa'd ben 
Mu'äds: es scheint, o Gottgesandter, als wenn du uns meintest. Aller- 
dings, erwiederte er, und Sa'd fuhr fort: Wir haben an dich geglaubt 
und dich für wahrhaftig gehalten und bekannt , dass das , was du uns 



1) Yergl. Ihn Bischäm pag. 434 auf dem Zage nach Badr« 

2) Vergl. Jäcüt Bd. 1. S. 589. 

3) Die mit ihm nach Medina geflfichteten Mekkaner. 



DA8 HEERWESEN DER MÜHAMMEDANER. 29 

gelehrt hast, die Wahrheit sei; wir hahen dir dafür den Schwur geleistet 
und bekräftigt, dass wir hören und gehorchen wollen. So gehe nun, 
o Gottgesandter, wohin dir befohlen ist, wir werden mit dir sein; bei 
dem, der dich in Wahrheit gesandt hat, wenn du mit uns dieses Meer 
fiberschreiten wolltest, wir wärden uns mit dir hineinstürzen, nicht einer 
von uns würde zurückbleiben; wir haben nichts dagegen, dass du morgen 
mit uns unseren Feind treffen willst, wir sind gewiss standhaft im Kriege, 
zuverlässig im Kampfe, vielleicht wird Gott dir an uns zeigen, was dein 
Auge erfreut; so ziehe denn mit uns unter Gottes Segen. Der Gott- 
gesandte freute sich über die Rede des Sa'd und wurde sehr lebhaft in 
seinen Worten, dann sprach er: auf! verkündet frohe Botschaft, denn 
Gott hat mir eine von beiden Abtheilungen ^) versprochen; bei Gott! es 
ist mir, als wenn ich jetzt schon die Leute hingestreckt sähe. Omar 
sprach ; bei dem, in dessen Hand mein Leben ist, sie werden nicht ver- 
fehlen, sie hinzustrecken. 

Die früheren Herrscher hatten verschiedene Arten, in denen sie 
die Schlachtordnung aufstellten , denn darin bestand die grösste Kunst 
der Kriegführung, und wir wollen jetzt damit beginnen, was die früheren 
über die Aufstellung der Armee gesagt haben , ohne etwas zu ihren 
Worten hinzuzusetzen, oder davon wegzulassen; der Einsichtige, welcher 
für die Verhältnisse des Krieges ein Verständniss hat, wird, wenn er 
dieses Buch liest und überdenkt, die darin befindlichen Pläne benutzen 
und andere Dinge davon auswählen, je nachdem es die Schlachtfelder 
für ihn erforderlich machen oder wie es nach seinem Belieben der Lage, 
in welcher er sich befindet, angemessen ist. Gelobt sei Gott, welcher 
uns lehrt, was wir nicht wissen; ihm sei Lob und Dank dafür! 

Erster Theil. 
Über die Schlachtordnung, mit sieben Figuren. 
Einer der früheren Schriftsteller sagt bei der Beschreibung der 



1) D. i. entweder die Caravane der Mekkaner, die er aber verfehlte, oder die 
zu deren Schntz ausgezogenen Mekkaner, welche er bei Badr schlug. 



30 



F. WÜSTENFELD, 



Schlachtordnungen, dass er für jede Ordnung einen besonderen Abschnitt 
gemacht habe mit ihrer Abbildung und der Aufstellung ihrer Mann- 
schaften. Von diesen zeigt die erste die Gestalt einer Mondsichel und 
dies ist die vorzüglichste aller Aufstellungen nach dem Urtheile der äl- 
teren Persischen Könige. Hiervon giebt es zwei Formen, die eine die 
ausgedehnte mondsichelförmige, welche auch die Schutzwehr oder die 
sichelförmige spitzige genannt wird, und dies ist diejenige mondsichel- 
fSrmige , in welcher die beiden Bogen auf beiden Seiten zusammentreffen 
und die beiden Rückseiten zwei convexe Winkel bilden nach der Figur 
des Mondes, etwa in dieser Form 




Die zweite Form ist diejenige, in welcher jeder Bogen von den 
beiden Reihen der beiden Seiten und der Rückseite zwei abgetrennte 
Enden hat und die beiden Enden des grossen Bogens über den kleinen 
um etwa den vierten Theil dessen herausgehen, was zwischen den beiden 
Enden des kleinen Bogen liegt. Die Figur ist in dieser Form 




DAS HEERWESEN DER MÜHÄMMEDANER. 31 

Welche von beiden Aufstellungen nun auch für die Armee nöthig 
sein sollte, so muss, wenn sie nicht zahlreich ist, die Anzahl der Glieder 
in ihrer Mitte am grössten sein, das Commando der spitzigen, ausge- 
dehnten Flügel muss den besten und umsichtigsten Officieren übertragen 
werden, welche mit der grössten Ausdauer die grösste Festigkeit, Muth 
und Tapferkeit verbinden. Zwischen ihnen und zwischen den beiden 
als Hinterhalt aufgestellten Corps muss bis an die Seite der Rundung 
eine Entfernung von etwa einer viertel Meile ^) sein und bis an die 
Gränze der Linie des Feindes eine Entfernung von einer Meile ; zwischen 
diesem Hinterhalt und seinen Pfeilschützen, welche nach der Seite des 
Feindes zu voranstehen, ist eine Entfernung von einer halben Meile. 
Der Bogen der Mondsichel, welchen die die Hälfte der Armee aus- 
machenden Glieder einnehmen, hat eine Ausdehnung von anderthalb 
bis zwei Meilen ; zwischen dem Centrum seines Bogens und der Mitte 
seiner Sehne ist etwa eine viertel Meile oder mehr, je nachdem die Armee 
im Stande ist den Bogen zu machen und sich nach beiden Seiten aus- 
zudehnen. Zwischen der Gränze seiner Sehne und zwischen dem Platz 
der ihr zunächst stehenden mittleren Vorhut ist eine Entfernung von einer 
Meile und zwischen dieser und zwischen der ersten Vorhut eine Entfernung 
von einer halben Meile. Der Tummelplatz der Reiterei für die vorderen 
Glieder ist zwischen der Mitte seines Bogens und der Gränze seiner Sehne« 
In dieser Ordnung sind die Glieder der Armee zum Vormarsch aufgestellt 
in einer Weise, dass an dieser Ordnung, wie sie einmal ist, nichts ge- 
ändert wird und wenn sie mit dem Feinde in dieser Aufstellung zu- 
aammenstossen , so bleibt die Mannschaft des Centrums fest auf seinen 
Plätzen stehen, ohne sich davon zu entfernen, dagegen die Mannschaft 
des rechten und linken Corps rückt ganz allmälig vor und die äussersten 
Enden der beiden Flügel gehen etwas rascher vor, als die ihnen zunächst 
stehenden; z. B. wenn die Mannschaft des rechten und linken Corps 
einen Schritt vorgeht, so geht die Mannschaft der spitzen Flügel zwei 
8cbritt vor, was in der Wendung nach Innen einen Raum von andert- 



1) JSine Arabische Meile wird einer Englieohen etwa gleich gerechnet. 



32 F. WÜSTENFELD, 

hnlb Fuss nach Inneu beträgt. Dies geschieht in verh&ltnissmässiger 
und gleichmässiger Weise, bis dass, wenn das Hauptcorps mit einem 
Theile seiner Seiten zusammentrifft, Halt gemacht wird, wobei die Vor- 
posten auf den Seiten sich mit den Ofiicieren der äussersten Enden der 
Flügel vereinigen. Die Mannschaft des Centrums geht nicht einen Schritt 
vor, ausser wenn ein Rückzug der feindlichen Armee bemerklich wird, 
dann rückt sie langsam ein wenig vor und zwar halb soviel , als die 
Mannschaft des rechten und linken Corps vorrückt; das Stehenbleiben 
ist für sie besser, so lange die Schlacht noch im Schwanken ist, sei es 
dass man auf eine Umkehr gefasst sein oder einen Hinterhalt befürchten 
müsste und sie hört nicht auf, geduldig und fest Stand zu halten. Die 
Mannschaften der beiden Flügel rücken nach und nach ein wenig vor, 
so weit es ihnen möglich ist, ohne dass ihr Vorgehen auffallend bemerkt 
wird, bis es damit soweit gekommen ist, dass sie mit dem Hauptcorps 
und durch die Verbindung mit der Mannschaft des Hinterhalts den Ring 
um den Feind schliessen können und der Feind in ihre Mitte zu stehen 
kommt. Wenn sie etwas von dem, was ich erwähnt habe, versäumen, 
so wird ihre Ordnung verdorben und ihre Glieder bekonimen eine andere 
Richtung, als sie vorher bestimmt hatten. Zuweilen wird die Anordnung 
so sehr verändert und verschlimmert, dass der Armee-Commandeur dar- 
über besorgt wird und selbst die Runde bei ihnen macht, um ihre Vor- 
gesetzten anzuweisen, wie sie mit je einem oder mit je zwei Schritten 
vorgehen sollen, er zeigt ihnen dies, treibt sie dazu an und ermuthigt 
sie fest zu stehen und auf ihren Plätzen auszuharren. Es ist mir be- 
kannt geworden, dass el-Malik el-Dhähir, als die Tataren sich in Schlacht- 
ordnung gestellt hatten, bei seinem Vordringen gegen Cäsarea nach 
diesem Muster seine Truppen geführt habe, bis er jene in einen Ring 
fasste und ihnen die berühmte Niederlage beibrachte, welche in den 
Annalen erwähnt wird und wie man nichts ähnliches gehört hat. Hierzu 
wird sich jeder tapfere, kühne, verwegene Held entschliessen , welcher 
den Tod nicht fürchtet, sondern sein Leben an Gott verkauft, wie Gott 
spricht (Sure 9, 112): siehe, Gott kauft von den Gläubigen ihre Habe 
und ihre Seele u. s. w. ; denn er ist bemüht, zu dieser Art der Schlacht- 



DAS HEERWESEN DER MÜHAMMEDANER. 



33 



Ordnung die Anleitung zu geben, weil in ihr das Princip der Überlistung 
im Kriege und die Kunst den Feind Gottes zu fassen und über ihn zu 
siegen enthalten ist. 

Die dritte Form. Diese Form hat eine hohe Bedeutung und 
gewährt einen grossen Nutzen ; die Ferser haben sie angewandt und die 
Sicilianer haben sie bei ihren Schlachtordnungen nie verlassen und damit 
ihre Absicht erreicht. Bei dieser Aufstellung muss die Lange ebenso 
sein als die Tiefe, z. B. wenn die Länge zwei Meilen ist, muss die Tiefe 
eine Meile sein, wie diese Figur i) 




£r^ will damit sagen, dass die Länge der zweimaligen Tiefe gleich 
sein muss, ungeachtet er sie quadratisch nennt, und dies ist eine von 
den Figuren des Euklides, welche quadratisch mit rechten Winkeln und 
verschiedenen Seiten genannt wird. Man bestimmt also ihre Tiefe bei 
der Aufstellung der Reiterei, dann muss nach der Zahl der Glieder in 
der Länge die Aufstellung für die Pferde in der Tiefe halb so gross 
werden, als ihre Aufstellung in der Länge, und wenn in dieser Weise 
richtig verfahren wird, so kommt bei der genauen Richtung der Glieder 
die quadratische Figur heraus durch die Gleichmässigkeit in ihrer Auf- 
bauung. Dieser Anordnung kann die Aufstellung des Feindes nur dann 
schaden, wenn diese sichelförmig und die Reihe des Feindes weiter aus- 
gedehnt ist, alsdann muss ein umsichtiger Feldherr der Mannschaft des 

1) Der Arabische Text reicht hier bis nnten auf die Seite und deshalb sind 
die Worte hinzugesetzt „unf der folgenden Seitens hier fehlt aber die Figur und der 
Text fahrt in der obersten Zeile fort« 

2) d. i. der hier benatzte Autor; vergl. ÄeUanus Taktik, Cap. 18. 

5 



34 F. WÜSTENFELD, 

obersten Hinterhaltes den Befehl geben , über die äusserste. Länge der 
Reihe soweit vorzugehen, dass er der Flugelspitze der feindlichen Armee- 
reihe gleich kommt, was ungefähr eine halbe oder eine viertel Meile 
betragen kann und gewöhnlich wird diese Entfernung nicht überschritten, 
80 dass es nöthig würde, sie auf eine Meile auszudehnen, mit Beziehung 
darauf, was wir als feststehend angenommen haben, dass die Ausdehnung 
eines der beiden Heere zwei Meilen betrage ; dann findet die Erweiterung 
in gleicher Weise nach beiden Seiten statt. Ist dieses in einigen Fällen 
besonders angezeigt, so muss der Heerführer die Hinterhalte der Flanken 
in drei, vier oder fünf Theile theilen, je nachdem es die Umstände erfor- 
derlich machen, und wenn es noch mehr als diese sein müssten, so wird 
er die Anordnung treffen, und wenn es nöthig sein sollte, die Hälfte der 
Armee als Hinterhalte aufzustellen, so wird er es thun und sich dadurch 
den Rücken decken. Zu diesem Zweck stellt er den ersten Hinterhalt, 
welcher seiner Armee am nächsten ist, von dieser in gerader Richtung 
auf die Länge von einer viertel Meile auf und weiter nach vorn auf eine 
halbe Meile. Der zweite Hinterhalt, welcher in der Nähe jenes ist, ent- 
fernt sich von ihm nach rechts hin auf eine weitere viertel Meile und 
Abtheilungen davon gehen noch weiter nach vorn vor bis auf eine halbe 
Meile oder noch mehr, wenn dies von jeder Seite geschehen kann. So 
wird ein vollständiger Schutz für diese Aufstellung erreicht, seine Officiere 
mit seinen Fahnen bilden ringsherum einen Kreis, wie wir es beschrieben 
haben und in der Mitte des Centrums bleibt ein freier Platz wie die 
Hälfte eines kleinen Bogens, wo der Heerführer sich befindet, um die 
Truppen zum Kampf anzufeuern, und wo der Fürst einen Ausblick hat, 
um die Lage der Truppen übersehen zu können, vor sich einen grossen 
Theil der kostbaren Gewänder, der Kriegskasse, der Pferde u. d. gl., 
in einiger Entfernung der Heerführer in der Mitten der Truppen bei 
der Theilung des Centrums, ohne dass zwischen ihm und dem Heer- 
führer, welcher in dem Centrum des Bogens steht, Jemand hindernd im 
Wege steht, so dass er Zeuge ist von der Besorgniss bei den einen und 
dem Verlangen nach dem Gebet bei den anderen u. s. w. Zuweilen 
geht der Fürst vor, bis dass er die Lage des Heeres beobachten kann 
und sich in die Mitte des Bogens stellt, um dadurch den Muth der 



DAS HEERWESEN DER MÜHAMMEDANER. 35 

Mannschaft in den Gliedern auf beiden Seiten und der nächsten in den 
darauffolgenden Gliedern zu stärken, zuweilen redet er sie auch selbst 
an, flösst ihnen Muth ein und verspricht ihnen von Gott die Belohnungen 
in jenem Leben und von sich jährliche kostbare Geschenke und schickt ih- 
nen ein Corps nach dem anderen, einen Trupp nach dem andern zur Hülfe; 
und wenn einer der Hinterhalte zu schwach ist, schickt er ihnen Ver- 
stärkung, ohne dass sie ihren Platz verlassen. Die Unterstützung der 
Hinterhalte und anderes gehört zu den Veränderungen der Neuzeit, wo- 
durch der Muth der Truppen gestärkt und, wenn sie es von dem Fürsten 
selber hören, ihre Kraft gefestigt wird. 

Die vierte Form der Schlachtordnung. Zu den Aufstellungen, 
welche im Kriege gemacht werden, gehört auch diese Ordnung, weil sie 
wegen ihrer Vortrefflichkeit, wegen der Deckung, welche sie gewährt 

5 5 w 

und wegen ihrer kräftigen Wirkung mit dem Namen ^JjLivXlt \Juai\ eU^aff 
el'dabbdbi ,,die verdeckte Ordnung^)** bezeichnet wird. Ihre Tiefe richtet 
sich gewöhnlich nach der Stärke der Nachhut zu beiden Seiten, und die 
Nachhut nach der Länge der beiden Flügel, und es wird damit eine 
Täuschung beabsichtigt, zuweilen um die Stärke des Feindes abzuschätzen, 
zuweilen um die Stärke des eigenen Centrums gering erscheinen zu 
lassen, zuweilen zu anderen Zwecken. Ein Bild davon giebt xliese Figur 




1) Diese Bedeutung scheint der später wiederkehrende Ausdruck dabbäbi zu 
haben ^ eigentlich „heranschleichend und nach und nach sich entwickelnd^^; vergl. 
Lord Munster S. 1«; man findet zwar auch ^U3JI eJrdsubäM geschrieben, was man 
durch „scharf, schneidig^^ wie die Schärfe des Schwerdtes v^3 erklären könnte, aber 
nicht so passend« 

5* 



36 



F. WÜSTENFELD, 



Diese Ordnung gewährt eine vollkommene Deckung, besonders 
wenn dabei der Zugang zu einer der Hauptstrassen gegen den Feind 
eingenommen wird. Das Verfahren dabei ist dieses, dass die vorderen 
Hinterhalte grösser sind als die ersten Linien, und der erste Hinterhalt 
muss auf einer von beiden Seiten von dem äussersten Ende derselben 
in der Entfernung von einer halben Meile vorgehen und nach vorne 
eine halbe Meile vormarschiren und wird dabei dadurch unterstützt, dass 
ein anderer der Hinterhalte seinen Platz wieder ausfüllt, und so fort 
bis in die letzte Reihe auf beiden Seiten. Der Zweck bei dieser An- 
ordnung ist, nicht merken zu lassen, wie oft die Hinterhalte vorgeschoben 
werden können, und wenn die Hinterhalte in dieser Weise nach der 
Zahl der Glieder zweimal aufgestellt würden , so dass sie zwei Drittel 
ausmachten, so würde dies zulässig oder von besonders grossem Nutzen 
sein. Diese Form nähert sich in ihrer Anordnung der umgekehrten 
sichelförmigen Aufstellung in ihrem Aufbau. 

Die fünfte Form der Schlachtordnung hat die Form eines 
Khombus und die Aufstellung ist länglich gleichseitig. Diese Aufstellung 
hat eine geringe Tiefe bei ausreichender Länge, sie ist die leichteste 
Art in der Anordnung, bei einer Verwirrung und Störung am wenigsten 
einer Veränderung ausgesetzt, wird in unserer Zeit am häufigsten an- 
gewandt, erfordert am wenigsten eine grosse Geschicklichkeit und Er- 
fahrung in der Zusammensetzung, und die Herstellung erfolgt durch 
einen augenblicklichen Befehl an die Gesammtheit. Die Figur ist diese 




DAS HEERWESEN DER MÜHAMMEDANER. 37 

Diese Aufstellung hat einen grossen Nutzen, um den Feind bei 
der Ausdehnung ihrer Länge und ihrer Bauart durch die grosse Zahl 
in Furcht zu setzen und obendrein erfordert sie weniger Hinterhalte 
als eine andere, und wenn diese doch in grösserer Menge vorhanden 
sind , so ist das Richtige , dieselben in drei Theile zu theilen , so dass 
ein Drittel an vier Stellen den Vortrab bildet, das zweite Drittel auf 
den beiden Flügeln der Mitte der Armee an zwei Stellen steht und das 
übrige Drittel hinter der Rückseite an drei Stellen, auf der Spitze der 
Rückseite und auf der Mitte derselben. Wenn es für gut gehalten 
wird , dass der ganze Hinterhalt aus dem dritten Theile der ganzen 
Armee bestehen soll, so ist dies angemessen; wenn er so weit verringert 
werden soll, dass er aus dem vierten Theil der Armee besteht, so mag 
dies noch passend sein, aber nicht weniger als dieses. Diese Aufstellung 
wird genommen, wenn der Feind in solchem Maasse an Zahl überlegen 
ist, dass dadurch unter den Muslimen Muthlosigkeit entsteht, dann 
suchen sie sich selbst zu ermuthigen und nehmen diese breite Stellung, 
damit durch ihre Ausdehnung ihr Geschrei verstärkt wird und der Feind 
desshalb sie fürchtet. Ihre Tiefe darf aber nicht weniger betragen als 
drei auf einander folgende Corps. Zuweilen nehmen sie dabei keine 
Reiterei hinzu, wenn sie ebensoviel Fussvolk und Leichtbewaffnete bei 
sich haben, dann entstehen im Ganzen sechs Glieder für sechs Emire. 
Auch wird wohl ungeachtet der Menge und Stärke diese Aufstellung 
genommen in zwei Fällen, einmal wenn die Armee den Feind erfasst 
bei der Vereinigung der Wege von der linken und rechten Seite durch 
ihre Ausdehnung, zweitens richtet sich ihre Ausdehnung zuweilen nach 
der Ausdehnung einer Ebene, sodass die beiden äussersten Enden der 

« 

Armee nach beiden Seiten an eine unwegsame Fläche oder an den 
Fuss eines Berges oder an rauhen Boden hinanreichen, durch deren 
Deckung eine grosse Sicherheit erzielt wird« 

Die sechste Form der Schlachtordnung. Unter den Aufstellungen 
ist eine, welche die langgestreckte genannt wird und deren iJlnge viel 
geringer ist als die Tiefe; z. B. wenn das Maass einer Aufstellung nach 
beiden Seiten eine Meile beträgt, so beträgt die Tiefe sechs Meilen und 



38 F. WÜSTENFELD, 

darüber. Das Centrum einer solchen Aufstellung ist anter dem Namen 
,, halber Rhombus" bekannt*) und von grossem Nutzen Um eine Haupt- 




strasse zu bewachen , und wenn die Anzahl der Hinterhalte grösser 
sein kann als die Hinterhalte des Hauptcorps , so gewährt dies den 
Mannschaften einen äusserst grossen Nutzen, und ebenso, wenn sie nach 
der Seite des Feindes hin eine grössere Anzahl aufstellen wollen, 
z. B. dass drei Viertel derselben nach der Seite des Feindes stehen 
und das übrige Viertel als Hülfshinterhalte in fünf Theile getheilt, da- 
von einer zur Rechten, der andere zur Linken, zwei an den beiden 
Winkeln der Rückseite und der fünfte gegenüber dem Commandeur der 
Rückseite in der Mitte. Der Vormarsch des ersten Hinterhaltes auf 
jeder Seite dieser Armee geschieht von der Stelle aus, die dem Feinde 
zunächst ist, und so fort der Frontseite entlang in Entfernung einer 
Meile und marschirt ihr voran in Entfernung einer Meile auf gleiche 
Weise, bis die Hinterhalte über die beiden Enden der Frontauf- 
stellung der feindlichen Armee hinaus sind. Bei dieser Aufstellung 
ist kein Unglück zu befürchten , ausser wenn die Soldaten den Muth 
verlieren . durchbrochen werden und die Flucht ergreifen , denn eine 
schlechte Ausführung derselben bekommt die Vergeltung und erreicht 
den Zweck in keiner Weise und die durch die Verwirrung entste- 
hende Veränderung ist für die Gemüthstimmung der Leute sehr nach- 
theilig, wesshalb man bei der Anwendung derselben in solcher Lage 
sehr vorsichtig sein muss. 

Die siebente Form der Schlachtordnung. Eine der Formen 



1) In dem Arabischen Texte S. 9 ist die Figur umzukehren. 



DAS HEERWESEN DER MüHAMMEDANER. 



39 



ist die Kreisform, welche manche den Ofen nennen. Diese Aufstellung 
wird aus verschiedenen Anlässen gewählt, einmal wenn die Zahl des 
Feindes so gross ist, dass sie die der Muslimen mehrfach übersteigt, und 
das Schlachtfeld ist weit, so werden sie, wenn sie sich darauf ausbreiten, 
indem sie die vorher erwähnten Stellungen annehmen, zerstreut und 
ihre Widerstandsfähigkeit wird in den Augen der Feinde gering geachtet 
und sie machen Halt um in Geschwindigkeit ihre Anzahl abzuschätzen; 
zweitens werden zuweilen die ihren Kundschaftern gegebenen Befehle 
schlecht ausgeführt, einige ihrer Hinterhalte vermischen sich mit den 
Hinterhalten des Feindes, und ähnliche Fälle, dann ist es nöthig, dass 
sie sich von allen Seiten auf einen Angriff gefasst machen und sie stellen 
sich in nach dieser Figur in einander verschlungenen Gliedern auf, 




um nach allen Seiten hin gesichert zu sein und die Möglichkeit zu 
haben sich gegenseitig zu unterstüzen und den Sieg davon zu tragen. 
Diese Aufstellung ist in sich selbst und in den Hinterhalten von allen 
die unbedeutendste, schwächste und der Zahl nach geringste, es kommt 
aber oft vor, wenn die Truppen der Muslimen sich in Feindes Land wie 
in ein Meer hineingewagt haben und die Wogen plötzlich über ihnen 
zusammenschlagen, so dass sie mitten darin sind, sie dann kämpfen 
und nach allen Seiten hin sich vertheidigeu müssen. 



Zweiter Theil. 

Über die Glieder, ihre Namen und ihre Anzahl nach der 

Meinung der Alten. 

Wir beginnen jetzt mit der Erklärung der Glieder, ihrer Anzahl 
und ihrer Form. 

Nach dem, was Ae Hanns in seinem Buche sagt (Cap. III), ist dctö 
Erste, tüas nSthig ist, wenn Jemand sich die Kenntniss in der Taktik 
verschaffen will, dass er, wenn unter der Mannschaft sich viele Leute be- 
finden, welche noch keinen Begriff van Aufstellung und keinen Sinn für 
Ordnung hohen ^ unter ihnen eine Auswahl trifft und einen jeden von ihnen 
an den Platz stellt, für welchen er passend ist, d. h. in die GUeder, von 
welchen in den vorangehenden Abschnitten gehandelt ist, damit sie eine 
angemessene schSne Form bekommen. Denn viele von den Soldaten wissen 
in der Schlacht nicht, wie und wo sie stehen sollen und manche von 
ihnen haben das 50ste und 60ste Lebensjahr überschritten , aber noch 
nie eine Schlachtordnung gesehen, und wenn auch manche von ihnen 
jeden Tag die fünf vorgeschriebenen Gebete verrichten, aber in der 
Schlacht nicht ordentlich in Reih und Glied zu stehen wissen, was nützt 
da ihr hohes Alter, wenn sie noch keine Heeresaufstellung gesehen ha- 
ben. Jedem Vernünftigen und Einsichtigen wird es also nöthig erschei- 
nen, sich die Kenntniss dieser Wissenschaft zu erwerben, damit er die 

F 



42 F. WÜSTENFELD, 

Feinde Gottes bekämpfe nach dem Worte des Propheten : Wer stirbt 
und nicht von selbst das Verlangen nach dem Kampfe hat, der stirbt 
an einer Art von Heuchelei. So ist von den beiden Scheichen^) in ih- 
ren Traditionssammlungen überliefert, weil ein solcher seinen Sold ver- 
zehrt, den er zu seinem Unterhalt bekommt, um sich dafQr den Musli- 
men nutzlich zu machen , aber nicht um den Contract zu brechen , der 
auf dem Blatt in der Armeeliste über ihn niedergeschrieben ist, und er 
soll seinen Sold nicht auf eine Weise verzehren, welche noch mehr ver- 
boten ist als das Fleisch von gefallenen Thieren und von Schweinen. 

« 

Die Erlernung der Taktik gehört nun zu den Dingen, welche den Mus- 
limen von grösstem Nutzen sind und sie muss erlernt werden, damit 
man sie beim Ausbruche des Krieges kennt. 

Nämlich die Ordnung des Heeres ist für den Aufbruch, für den Marsch 
und für das Zusammentreffen mit dem Fei7ide sehr wichtig zur Erlangung 
des Sieges und wir finden in den Geschichtsbüchern , da^ss grosse Heere 
von kleinen Heeren mit Gottes Willen besiegt und in die Flucht geschla- 
gen sind wegen der schlechten Ordnung jener und der guten Ordnung dieser^ 
wie Gott spricht (Sure 2, 250): wie oft hat ein kleines Heer ein grosses 
besiegt mit Gottes Willen und Gott ist mit den Standhaften; und wie 
es in einer oben angeführten Tradition vorkommt, und wie Chdlid ben 
el-Walid bei Müta die Schlacht ordnete, wo lOOOÖO Griechen standen, 
welche noch von 1 00000 Christlichen Arabern unterstützt wurden, wäh- 
rend die Muslim nur 3 bis 4000 Mann stark waren, denen die Ungläu- 
bigen nichts anhaben konnten, nachdem Chdlid die Truppen geordnet 
hatte, so dass der Prophet die (oben angeführten) Worte sprach. 

Nach dem, wie Aeneas die Taktik definirt hat, so ist sie die Kennt- 



1) So werden bekanntlich Bocha i und Maslim genannt. Indess nach einer 
Benachrichtigung des Herrn Prof. Krehl kommt eine solche Stelle bei Bochäri nicht 
vor, wohl aber bei Muslim, Balaker Ausg. IV. 8. 314, Oalcattaer Ausg. II, S. 236, 
und in dem Commentar Mubärik eUojshär des Ibn Mälik zu dem Traditionsverzeich- 
nisse des Sag&ni ist die Erklärung: wer auf diese Weise stirbt, der gleicht den 
Heuchlern, welche sich von dem heiligen Kampfe zurückziehen. 



DIE TAKTIK DES AELIANÜS. 43 

niss der miKtärischen Bewegungen^)-, was Polyhius betrifft, so behauptet 
er, ihre Definition sei, ^,eine Masse von Soldaten zusammen zu fassen, sie 
abzutheilen, ihre Glieder zu ordnen und sie zu unterweisen, wie sie sich bei 
der Schwenkung nach rechts und links zu verhalten haben, bis ihnen 
dies zur Gewohnheit geworden ist'' 

Der Sammler dieses Buches bemerkt hierz.u: Was Polgbius angiebt, 
das sind die Anfangsgründe, welche die Lehrer aufgestellt haben, damit 
durch sie dem Krieger die Kenntniss beigebracht werde; dann haben 
die Lehrer daraus eine Spielerei gemacht und eine Einrichtung um da- 
durch den Unterhalt zu haben, und nachdem sie dies so eingeführt ha- 
ben, hat es aufgehört, aufrichtig den Absichten Gottes zu dienen, viel- 
mehr ist es nur des schnöden Gewinnes wegen beibehalten und dessbalb 
vergessen, so dass nur noch wenige eine Kenntniss davon besitzen und 
diesen wenigen sind die Anfangsgründe unbekannt; denn wenn sie sie 
kennten und zu Gottes Ehren lehrten, so würden sie gegen die Feinde 
Gottes aufrichtig unterstützt werden, ohne dass sie von anderen Men- 
schen gegenseitige Hülfe verlangten, und dies wäre eine grosse Wohl- 
that für den, der es wollte oder verstände, für diese und für jene Welt. 

Einer der älteren Schriftsteller macht bemerklich, dass eine Zusam- 
menziehung und Zusammenordnung der Truppen eine unerlässliche Pflicht 
des Feldherrn und ihm nicht erlaubt sei zu gestatten , dass einer von 
ihnen aus irgend einem Grunde sich von seiner Compagnie trenne. Ein 
anderer bemerkt über die geringste Anzahl derselben, ein Theil der frü- 
heren Könige sei der Meinung gewesen, die geringste Anzahl, welche 
unter einen gemeinschaftlichen Namen zusammengefasst werden könne, 
müsse sechs Mann sein, und sie bewiesen dies damit, dass 6 eine voll- 
kommene Zahl sei, weniger als diese könnten es also nicht sein; (Cap, 
IV) andere sagen dagegen, die kleinste Zahl sei iO, noch andere sagen ^ sie 
bestehe aus 12 Mann, und einige von ihnen behaupten ^ es könnten nicht we^ 
niger ah 16 Mann sein. Ich selbst bin der Ansicht, dass es 8 sein mfls- 



1) Durch die YerkeDDung des Namen Äeneas ist der Arabische Text S.llZ.7 
entstellt und zu lesen ^JLiiJI y^ Xa^xH XJJuo (j»U,»J i^ cX> kS^^^ 

6* 



44 F. WÜSTENFELD, 

Ben, denn in unsrer Zeit hat der Eifer in allen Dingen nachgelassen, 
warum nicht auch hierin? Denn gewöhnlich, wenn man die Rotte zu 
16 annimmt, sind darunter 8 streitbare (voll ausgerüstete) Reiter und 8 
geringere von den LeichtbewaflFneten , welche dahinter aufgestellt sind, 
welche nur mit kurzen Lanzen, Schleudern, Pfeilen u. dgL werfen, und 

hinter ihnen die Trabanten. Jede Abtheilung von diesen heisst Jld^og \J^ 
Rotte und jede von ihnen hat zwei Führer, der erste heisst Hauptmann 
der geschlossenen Rotte, der andere in der zweiten Reihe heisst Führer 
des hinteren Gliedes, und jede von diesen Rotten hat zwei nach dieser 
Aufstellung. 

(Cap. V) Man hat auch die geschlossene Rotte so deßnirt, sie sei eine 
Zusammenordnufig von Führern und Anschliessendeti , welche sich nach dem 
Grade ihre Tapferkeit anschliessen. (Cap. VI) Die Verbindung hei der 
Bildung der Reihen geschieht auf die Weise, dass neben der ersten Rotte 
eine eben solche zweite aufgestellt unrd^ nämlich neben den Rottführer der 
ersten Reihe der Rottfuhrer der zweiten Reihe, neben den folgenden Mann 
in der ersten Reihe der folgende Mann in der zweiten Reihe und nach dieser 
Weise wird in den Folgenden die Verbindung geordnet ^ und wenn in diesem" 
Ordnung diese Reihen geordnet werden^ so heisst diese Aufstellung die Ver- 
bindung bei der Bildung der Reihen oder ipdXay^ SybLsxll o^amJI KfiU>-. 

(Cap. VII) Man gebraucht auch die Ausdrücke Stirn ( Front) ^ Gesicht^ 
Randeinfassung, verbundene Linie, Mund, Centrum, Herz, Richtung, Vor- 
dergUed der geschlossenen Rotte. Was den Theil des geordneten Heeres 
hinter der Front und dem Gesicht bis an die Stelle der Mannschaft des 
hintersten Gliedes betrifft, so wird er ßd&og U>^ Tiefe genannt, und wenn 
das erste Glied und die darauf folgen der Länge nach gerade gerichtet sind, 
so heisst dies tvynp 131/31 verbunden sein, und wenn die Hauptleute der ge- 
schlossenen Rotten und die Hauptleute des Hintergliedes reihenweise der Tiefe 

nach gerade gerichtet sind, so heisst dies otoi/tiv IjIjLpj geschlossen sein. 

Die Armee wird in zwei grosse selbständige Theile getheilt von der 
Front bis zur äussersten Tiefe, einer von diesen beiden T heilen heisst der 
rechte Flügel oder Kopf, der andere der linke Flügel oder Schwanz; ihre 
Theilung in der Länge wird Nabel, Mund oder Herz (Centrum) genannt. 



DIE TAKTIK DES AELIANUS. 45 

Die hinter der Linie der Schwerbewaffneten aufgestellten Fussgänger heissen 

tffiJiol Jjfi Leichtbewaffnete, ein einzelner von ihnen J^t, und diese werden 
zuweilen auch an anderen Punkten aufgestellt^ je nachdem es die Umstände 
nSthig machen^ und die Bestimmung hierüber hängt von dem Feldherrn 
ab, und wir werden dies, so Gott will, in der Folge angeben. Jetzt 
werde ich übei' die Anzahl der Schwerbewaffneten^ der Leichtbevmffneten und 
der Reiter handeln^ wie viel es sein müssen, wie jedes von diesen Corps 
geordnet werden muss, je nachdem die Umstände es erfordern^ wie^ wenn es 
nöthig ist, die Form der Schlachtordnung mit Schnelligkeit geändert werden 
kann^ und was sonst noch über die Bewegungen jedes einzelnen dieser Corps 
beschrieben werden muss. 

Ich sage also: (Cap. VIII) Man kann sich nicht damit begnügen^ die 
Anzahl der Truppen^ welche ein Corps enthalten soll, bestimmt festzustellen, 
der Taktiker muss die Bestimmung hierüber nach dem Verhältniss der An- 
zahl der Soldaten der ganzen Armee treffen und eine solche Zahl wählen, 
welche gestattet die Form der Armee, je nachdem die Umstände dazu nSthi- 
gen, zu verändern, d. h, wenn er die Länge der Linie verdoppeln will, so 
dass sie zweimal so lang wird, als sie war, oder um mehrere Male er- 
weitern, oder wenn er von der Länge etwas abziehen wül, die Anzahl, 
welche er ordnet, muss hierzu geeignet sein. Aus diesem Grunde haben 
schon die Alteren eine Zahl gewählt, welche es gestattet, sie immer in zwei 
Hälften zu theilen, bis sie zur Einheit kommt. Aus dieser Ursache haben 
die meisten, welche etwas über Taktik geschrieben haben, die Zahl der Schwer- 
bewaffneten zu 16384 angenommen, die Linie der Leichtbewaffneten zur 
Hälfte von dieser Zahl und die Linie der Reiter zur Hälfte der Linie der 
Leichtbewaffneten, weil nämlich diese Zahl sich immer in zwei Theile theäen 
lässt, bis man zur Einheit kommt Diese Zahl ist nur gewählt, um als 
Norm und Beispiel zu dienen, weil, da wir die geschlossene Rotte zu iß 
Mann angenommen hcAen, in dieser Zahl 1024 geschlossene Rotten vorhim- 
den sein müssen. Diese Rotten werden in verschiedene Arten getheilt, deren 
jede ihren besonderen Namen hat, wie folgt. 

Über die Namen. Je sechzehn Mann heissen eine Eotte , (Cap. 
IX) je zwei Reihen von diesen geschlossenen Rotten heissen dtZoxta Km 



46 F. WCSTENPELD, 

eine Schaar , die Anzahl der Leute darin beträgt 32 Mann und der Var^ 
gesetzte derselben heisst Schaarßlhrer ; je vier geschlossene Rotten heissen 
xBTQotQxtot v-aaS^ eine Section^ der, welcher an ihrer Spitze steht, wird See- 
tionsßlhrer genannt und die Anzahl der Leute darin beträgt 64 Mann. Je 
zwei Sectianen heissen rdS$g {j^J^ ein Zug, die Anzahl der Leute darin 
besteht aus 1 2 8 Mann oder aus 8 geschlossenen Rotten und der Vorgesetzte 
derselben heisst ixarovrdQXVS '^^^ v-a^Lp Centurio oder er wird raSid^x^s 
{j>y>ß\ u^j Hauptmann des Zuges genannt. Je zwei Züge heissen cvriayfia 
J**^ oder auch i^ eine Compagnie^ die Anzahl der geschlossenen Rotten 
darin beträgt 1 6 Rotten und der Mannschaft 256 Mann , und der Vorge- 
setzte derselben ist avrtay/iardgx^S J^«^^' 3' **a«^I lt**; ^^ Hauptmann der 
Compagnie; jede Compagnie enthält zu dieser Zahl noch ffknf Mann beson-^ 
ders, nämlich ari/Ltsio^ogos 'Ni|j^' u>^>Lp einen Fahnenträger, ovQayos v^^*^ 
ÄdLMJt einen Zugschliesser^ GaXmyxxr^g o>)^' i-A^J-ko einen Trompeter^ vnrjQ^njs 
^\M einen Adjutanten, — ^). So wird es angegeben; ich bemerke dazu, 
dass diese fünf in unserer Zeit zu der xsLAT (? nächsten Umgebung des 
Feldherrn) und zu denen gehören, welche er auswählt, um als seine 
Bedienung ihm unmittelbar zu folgen ; sie sind wie die geschlossenen 
Rotten geordnet, so dass sie nicht aus den Linien heraustreten. — Die 
Form der Compagnie ist quadratisch, so wie das Schachbrett 8 mal 8 Fel- 
der hat, so hat diese 16 Mann in der Länge und 16 in der Breite. Je 
zwei Compagnien werden '»^yi eine Division') genannt, die Anzahl der 
Mannschaft darin beträgt 512 Mann und die der geschlossenen Rotten 32 
und der Anföhrer derselben heisst nsvraxoCidQXVS M^^t cr^j Hauptmann 
der Division. Je zwei Divisionen bilden /ii/a()/to s^^ ein Bataillon, die 
Anzahl der Mannschaft darin beträgt 1024 Mann und die der geschlosse- 
nen Rotten 64 Rotten und ihr Inhaber wird X^^^^ffX^S W^' lt^j Batallions- 
commandant genannt. Je zwei BataUione bilden eine dvoxtZiagxtcc oder fiS'- 
QotQxtet iUu.Lb Halbbrigade ^ die Anzahl der Mannschaft darin beträgt 2048 



1) Der fünfte Name fär ütgurox^gvli Herold fehlt im Arabischen. 

2) Im Griechischen fehlt hier das Wort JuvtaMOitiaQxta und kommt erst in dem 
folgenden Satze yor. 



DIE TAKTIK DES AELIANÜS. ' 47 

ManUj der Anführer derselben heisst /ueQccQXV^ iC«jlIaJI ij^j Commandant der 
Halbbriffade y und darin sind 128 geschlossene Rotten; einige nennen die 

Halbbrigade j£iog ä^LäJI «LjiJ (die volle Truppe) ein Regiment^ der Anföh^ 
rer desselben heisst TsiäQxw *^^^ «1^' u^j Regimentscommandeur. Je 
zwei Regimenter werden ^aAayyaQx^cc uä-^> eine Brigade genannt^ die An- 
zahl der Mannschaften darin beträgt 4096 Mann und darin sind 256 ge- 
schlossene Rotten und ihr An/ährer heisst 9>cciayyccQX^S lAa^' lt^j Brigor- 
dier; einige nennen es atQorijyia ^^^mjs Corps und den Anführer nennen sie 
axQazriyos ^r^' ^^ Brigade- Commandeur. Je zwei Brigaden heissen ^i- 
^aXayyaQx^ct Doppelbrigade ( j o^j^ j> fünftheiliges Corps^)^ die Anzahl der 
Mannschaft darin beträgt 8192 Mann oder 5l2 geschlossene Rotten; einige 
nennen das fünftheilige Corps ju^Qog ÄÄjLb Armeecorps ^ andere x^Qas Flügel 
*Ül5 Colonne und der Commandirende heisst icliüüt ^j-uu^ Colonel. Je zwei 
fmftheilige Corps heissen Targa^aÄayyaQX^^ vierfache Brigade ^Jcie'^? jC^\ 
die grosse Armee, darin sind 1024 geschlossene Rotten und an Mannschaft 
16384 Mann, und dies ist die zuerst genannte Zahl. Die ganze Armee 
besteht also aus 2 Colonnen , das sind 4 Brigaden oder 32 Divisionen , 64 
Compagnien, 128 Züge^ 256 Sectionen, diese Menge sind 512 Schaaren 
und die Zahl der Rotten , wie vorhin angegeben ist, nämlich 1024. 

(Cap. X) Der beste der Brigadiers wird auf den rechten Flügel ge- 
stellt, der ihm an Tapferkeit der nächste ist, auf den linken Flügel; dann 
der an Tapferkeit dritte an die Seite des rechten Flügels und der vierte 
an die Seite des linken Flügels, so werden zu Anführern der ersten und 
vierten Brigade diejenigen, welche in der Tapferkeit die erste und vierte 
Stelle einnehmen, und zu Anführern der zweiten und dritten Brigade dieje- 
nigen, welche in der Tapferkeit die zweite und dritte Stelle einnehmen, da 
sie im zweiten und dritten Range stehen. Es wird weiterhin vorkommen, 

dass die erste und vierte dwa/ng 8>3 Stärke der zweiten und dritten gleich 
ist, und folglich die Stärken, der ersten Führer gleich sind. Unter den Füh" 
rem der Halbbrigade findet dasselbe Verhältniss statt: der erste au Tapfer- 



1) Nämlich aas Vortrab, Centrnm, zwei Flügeln und Nachtrab bestehend. 

2) Anstatt j&uu^t ^y^ ist sicher zu lesen iUuLb <jN^^t«i-l ^J^ er u^^^ o^ 



48 F. WÜSTENPELD, 

keit wird auf den Unken Flügel der ersten Brigade gestellt, der zweite auf 
den rechten Flügel der zweiten Brigade, der dritte auf den Unken Flügel der 
dritten Brigade und der vierte auf den rechten Flügel der vierten Brigade. 
Die Aufstellung der Führer der geschlossenen Rotten geschieht in jeder 8ec- 
tion m gleicher Weise, nämUch der tapferste unter ihnen für die erste Rotte, 
der zweite an Tapferkeit für die vierte Rotte, der dritte an Tapferkeit für 
die dritte Rotte und der vierte an Tapferkeit für die zweite Rotte. Nach 
diesem Muster werden nämlich ihre Stärken in den Schaaren gleich werden, 
weil der erste und vierte an Tapferkeit unter den Führern zu der ersten 
Schaar kommen und zu der zweiten Schaar der zweite und dritte. Denn die 
Wissenschaft der Mathematik zeigt, dass wenn vier GrSssen in gleichem 
Verhältniss stehen , das Product der ersten und vierten gleich ist dem Pro- 
duct der zweiten und dritten; weil jede Compagnie aus vier Sectionen be- 
steht, — *) 

Z. B. Wenn vier Zahlen in gleichem Verhältniss stehen, so dass 
das Verhältniss der ersten zur zweiten gleich ist dem Verhältniss der 
dritten zur vierten, so ist das Product der ersten und vierten gleich dem 
Product der zweiten und dritten, und die Theilung der ersten in die 
zweite gleich der Theilung der dritten in die vierte und ebenso die 
Theilung der zweiten in die erste gleich der Theilung der vierten in die 
dritte. Z. B. bei 2 3 4 6, da das Verhältniss der ersten d. i. 2 zur zwei- 
ten d. i. 3 ist wie das Verhältniss der dritten d. i. 4 zur vierten d. i. 6» 
weil zwei ^js von drei und vier '/s von sechs ist, so ist das Product aus 
der ersten und vierten gleich dem Product aus den beiden mittleren, 
man sieht, dass die Summe in beiden Fällen 12 ist; ebenso ergiebt die 
Theilung der ersten durch die zweite ebensoviel als die Theilung der 
dritten durch die vierte, man sieht, dass der Quotient in beiden Fällen 
'/s von eins ist; und ebenso ergiebt die Theilung der zweiten durch die 
erste ebensoviel als die Theilung der vierten durch die dritte, weil der 
Quotient in beiden Fällen 1 7« ist. Wenn also hiernach vier Zahlen in 



1) Die Arabische Uebersetznng bricht hier ab, am das Gesagte 
ein Paar Zahlen-Beispielen zn beweisen. 



DIE TAKTIK DES AELIANUS. 49 

dem Verhältniss stehen , dass sich die erste zur zweiten verhält wie die 
dritte zur vierten, so ist das, was wir behauptet haben, richtig. Ein 
anderes Beispiel. Wenn vier Zahlen in einem Verhältniss stehen und 
sie werden versetzt, so bleiben sie in einem Verhältniss. Z. B. Wenn 
vier Zahlea a b c d in dem Verhältniss stehen a verhält sich zu 6, wie 
c zu d, so sage ich, dass sie , auch wenn sie versetzt werden , in einem 
Verhältniss stehen, a verhält sich zu c, wie b zu d. 

Die Absicht ist, dass die Rotten an Stärke gleich sein sollen, und weil 
in jeder Compagnie vier Seciionen sind, so ist es nöthig , die Sectumen nach 
diesem Verhältniss so zu ordnen , dass bei jeder Compagnie , welche aus vier 
Seciionen zusammengesetzt ist, in der ersten Section unter den Führern der 
erste an Tapferkeit auf dem rechten Flügel steht, der Führer der vierten 
Section auf dem Unken Flügel steht und der zweite an Tapferkeit ist, der 
Führer der dritten Section auf dem rechten Flügel steht und der dritte an 
Tapferkeit ist, und der Führer der zweiten Section auf dem linken Flügel 
steht und der vierte an Tapferkeit ist 

(Cap. XI) -B^ wird jetzt nftkig sein, über die Entfernung zu handeln, 
welche zwischen den Schwerbewaffneten stattfinden muss, und über die Ent-^ 
fernung des Abstandes, in welchem sie der Länge und Tiefe nach von ein- 
ander stehen. Es giebt davon drei verschiedene Arten; nämlich erstens ist 
ihre Aufstellung in sehr weiter Entfernung unter gewissen Umständen, welche 
dazu nOthigen ; dann können sie in geringerer Entfernung aufgestellt werden, 
so dass sie sich gleichsam schon auf einander drängen , endlich in noch ge- 
ringerer Entfernung, so dass sie sich gleichsam gegen einander drücken. 
Alles dieses wie es die Umstände erfordern. Der in Schlachtordnung 
aufgestellte Mann nimmt an Platz vier Ellen in der Linie ein, der gedrängt 
stehende nimmt einen Platz von zwei Ellen, der gedrückt stehende einen Platz 
von einer Elle ein. Die gedrängte Stellung ist diejenige, wenn die gewöhn- 
lich angenommenen Entfernungen für den Neben- und Hintermann nach der 
Länge und Tiefe verkürzt werden, jedoch so, dass es noch möglich ist in der 
Rotte die Wendung zuzulassen; die gedrückte Stellung ist die, wenn die 
Armee noch mehr als in der eben beschriebenen gedrängten Stellung in den 
anstossenden Neben- und Hintermännern zusammengedrängt wird, so dass 



50 F. WÜSTENFELD, 

darin eine Wendung weder nach rechts noch iiach Unks mtgUch ist. Die 
gedrängte Stellung wird angenommen, wenn man dem Gegner nahe kommt, 
die gedrückte, um sich gegen einen plötzlichen Angrifft des Feindes zu ver- 
theidigen, und ebenso bei einem nächtlichen Überfall« 

Da nun die Zahl der Anführer der geschlossenen Rotten, welche in 
der Front der Armee aufgestellt sind, 1024 Führer beträgt, so ist es klar, 
dass sie in der Schlachtordnung in der längsten Ausdehnung einen Raum 
von 4096 EUen einnehmen, das beträgt iO atadm Stadien ol^ Pfeilschuss" 
weiten und 96 Ellen, wenn sie gedrängt stehen, nehmen sie ei»ien Raum ein, 
dessen Ausdehnung 5 Pfeilsckussweiten und 4S Ellen beträgt, und wenn sie 
gedrückt stehen, ist die Ausdehnung ihres Raumes i^\t PfeiiscAussweiten und 
24 EUen. 

(Cap. XII) Was die Art der Waffen för die Armee betrifft, so be- 
stehen sie in Schild und Lanze; der beste Sckäd ist der aus Erz, die Ma- 
cedonier bedienten sich desselben und diese waren in der Kriegskunst er- 
fahren ; es ist nicht nSthig, dass der Schild sehr stark ausgehühlt sei, damit 
man ihn leicht handhaben kann; die Lanze muss acht EUen lang sein, 
dies ist d^^ das wenigste ^) , was zulässig ist , damit der Soldat leicht damit 
stossen und sie bewegen kann, 

(Cap. XIII) Die Anßlhrer der geschlossenen Rotten müssen so be- 
schaffen sein^ dass sie Niemand in der Armee übertrifft, die ausgezeichnet- 
sten darin an Körpergrösse , Kraft und Fülle der Erfahrung und welche 
am besten im Stande sind, ihre Zungen gegen schnöde Reden im Zaume 
zu halten. Denn dieses tvyop q/äI' v^-mJ! verbundene GUed ist die Stütze 
der ganzen Armee und sein Nutzen für sie grösser als irgend etwas anderes. 
Denn sonne das Schwerdt wuchtig wird, wenn das Eisen, welches zu dessen 
Schneide verwandt wird, schwer ist und dadurch seine "Kraft hervortritt, so 
muss man auch annehmen, dass die Armee eine Schneide habe und dass diese 
Schneide die Führer der geschlossenen Rotten seien, und man muss anneh- 
men, dass das, was die Kraft^ Fülle, Schwere und Grösse dieser Linie ver- 
mehrt, der Heerhaufen sei^ welcher hinter ihr aufgestellt ist 



1) im Gegentheil ikfjtumw das längste. 



DIE TAKTIK DES AELIANÜS. 51 

In gleicher Weise ist es nöthig^ dass der Feldherr für das dahinter 
stehende zweite verbundene Glied Sorge trage, nämlich dadurch^ dass ihre 
Lanzen vorgestreckt werden^ so dass sie den Lanzen der Mannschaft des 
ersten Gliedes nahe sind, dem Feinde grade entgegen, und die demselben 
am nächsten sind^ können in vielen FäUen V07i grossem Nutzen sein; und 
wenn einer €ius dem ersten Gliede von seinem Pferde stürzt oder fällt, so 
nimmt sein Hintermann seine Stelle in der Linie wieder ein, so dass er da- 
durch die Glieder in Verbindung hält und darin keine Lücke entsteht. Das 
dritte verbundene Glied und die übngen, welche dahinter folgen^ werden aus 
den Leuten geordnet, welche nach der Abschätzung in der Stärke jenen am 
nächsten kommen. 

(Cap. XIV) Die Macedonier pflegten die Linien ihrer Schlachtordnung 
aus einer geringen Anzahl von Truppen zu bilden, abei- wegen der Vortreff- 
Hchkeit ihrer Aufstellung war es Niemandem möglich in sie einzudringen, 
und ich werde, so Gott will, in dem Folgen deir'thre Aufstellung er- 
klären ^). 

NämKch jeder Mann von ihnen stand in seinen Waffen zur Zeit des 
Kjampfes und der gedrängten Stellung auf einem Platze von zwei Ellen, und 
die Länge einer von ihren Lanzen wurde zu 16 Ellen angenommen, (die 
Magribiner haben noch bis auf diese unsre Zeit diese Länge sorgfältig 
beibehalten,) in Wahrheit betrug sie nur i4 Ellen und sie ging unter die 
Hand des Kriegers und dehnte sich hinter ihm aus eine Strecke von vier 
Eüen, so d(zss sie vor ihm 10 Ellen über das erste verbunde^ie Glied her^ 
vorstand. Die Mannschaft des zweiten Gliedes blieb [mit ihren Lanzen] 
hinter ihnen die Strecke von zwei Ellen zurück, nämlich hinter den Lanzen- 
spitzen des ersten Gliedes , das dritte Glied hinter den Lanzen des zweiten 
um zwei Ellen, das vierte hinter den Lanzen des dritten um zwei Ellen, das 
fünfte hinter den Lanzen des vierten um zwei Ellen vor dem ersten Gliede. 
Das sechste GUed und die noch weiter zurückstehenden Reihen konnten ihre 
Lanzen nicht über das erste Glied hinausbringen. Ich glaube, dass das 
sechste Glied aus den Bedienten, Faucken und Gepäck bestand, weil 



1) Anstatt ^^\ lese ich ^1. 



52 F. WÜSTENFELD, 

man sich in unsrer Zeit um diese Keihen nicht mehr bekümmert, dess- 
halb haben wir uns auf fünf Glieder beschränkt. Wenn nun der Feld- 
herr diese Glieder in der Weise, wie ich es beschrieben habe, ordnet, 
so kann, so Gott will, keiner von dem Feinde ihm etwas anhaben; weä 
er jeden einzelnen von ihnen zwischen fünf Lanzen sieht ^ welcher Anbück 
könnte dem Feinde furchtbarer sein als dieser ? und der Marm , welcher sich 
von fünf Lanzen umgeben sieht ^ fUMt sich ungemein stark , wenn er bedenkt^ 
dass sein Leben durch fünf Lanzen und durch die Kraft von fünf Männern 
beschätzt wird^ und er verlässt sich somit auf Gott in allen seinen Lagen ; 
denn die Aufstellung, weil sie beständig — ^) und lässt den Gedanken 
an die Flucht in ihm gar nicht aufkommen. Einige haben die Spitzen der 
Lanzen dieser fünf Glieder bis auf den gleichen Endpunkt gebracht , dies 
ist von dem vorigen abweichend, indess zweckmässiger und wirksamer. 
Dann hält das erste Glied die Spitzen der Lanzen zwei Spann über der 
Erde, das zweite Glied zwei Spann darüber, das dritte zwei Spann über 
diese, das vierte zwei/Spann darüber und das fünfte zwei Spann darü- 
ber; auf die^e Weise sind ihre Lanzen überall, so dass, wenn Jemand 
vor ihnen mit kursden Lanzen, Steinen oder etwas ähnlichem werfen 
sollte ) dies an den Spitzen ihrer Lanzen abprallen und zur Erde fallen 
würde und dadurch keine Stelle bliebe, durch welche der Feind ein- 
dringen könnte, gleichviel ob es ein Reiter oder Fussgänger sei. 

Wenn nun der Feldherr die gedrängten Rotten vermehren will, da- 
mit das Heer in den Augen des Feindes einen furchtbaren Anblick be- 
kommt, so (Cap. XV) bringt er die Leichtbewaffneten hinter den Rotten 
nach der Form der vorhin beschriebenen Aufstellung auf die gleiche An- 
zahl von 1024 une die Rotte des Hauptcorps ^ so dass die erste von den 
Rotten der Leichtbewaffneten sich der ersten der gedrängten Rotten des Corps 
anschliesst^ die zweite der zweiten und in dieser Weise weiter^ nur d4iss es 
rächt nöthig isty dass die Anzahl der Rotten der Leichtbewaffneten 16 sei, 
sondern es können deren weniger sein nach dem Gutdünken des Feld- 



1) Hier ist etwas aasgelassen, der Text zeigt keine Lücke. 



/ J 



DIE TAKTIK DES AELIANUS. 53 

herrn, und wenn er ßlr jede Rotte acht Mann bestimmt^ so ergieht dies für 
1024 Rotten der Leichtbewaffneten 8192 Mann. 

(Cap. XVI) Die Namen derselben sind folgende: Je vier Rotten der 
Leichtbewaffneten heissen eine Schaar und die Anzahl der darin befindlichen 
Leute beträgt 32 Mann; je zwei Schaar en heissen eine Section und die An- 
zahl der darin Befindlichen Leute beträgt 64 Mann ; je zwei Sectionen heissen 
ein Zug und die Anzahl der durin befindlichen Leute beträgt 128 Mann; 
je zwei Züge heissen eine Compagnie und die Anzahl der darin befindlichen. 
Leute beträgt 256 Mann; je zwei Compagnien werden eine Division genannt 
und die Anzahl der darin befindlichen Leute beträgt 512 Mann; je zwei 
Divisionen heissen ein BataUion und die Anzahl der darin befindlichen Leute 
beträgt 1024 Mann; je zwei Batallione heissen ein Regiment und die Anzahl 
der darin befindlichen Leute beträgt 2048 Mann ; je zwei Regimenter werden 
eine Brigade genannt und die Anzahl der darin befindlichen leichtbewaffneten 
Leute beträgt 4096; je zwei Brigade?! werden ein Armeecorps genannt und 
die Anzahl der darin befindlichen Leute beträgt 8192 Mann^ welche 1024 
Rotten baden. Zu Führern dieser Rotten werden auserwählte M&nner 
genommen, welche in allen Stücken erfahren sind und in allem, was 
ihnen befohlen wird, ihren Vorgesetzten gehorchen. 

Über einige Stellungen, welche die Sachkundigen nach den Figuren 
des Euklides angewandt haben. Hierzu gehört (Cap. XVIII) die dem 
Rhombtis ähnliche Form^ deren sich die T\essalier bedienten, welche kräf- 
tige Reiter waren. Der erste, welcher ihnen die Anweisung zur Anwen- 
dung dieser Form gab^ war ein Mann Namens Jason^ sie ist auch wirk- 
lich eine für alles Nöthige geeignete Form und gestattet den Rettern, welche 
sich ihrer bedienen, sich rasch nach jeder Seite, von welcher der Feind 
»ich zeigt, zu drehen und zu wenden, ohne von der Wendung etwas zu 
fürchten zu haben und ohne dass dadurch das Verderben der Reiter 
li er beigeführt wird. Die besten Reiter werden nämlich an die Seiten der 
Form gestellt, die Führer auf die Ecken und zwar stellt sich der Corps- 
führer auf diejenige Ecke^ welche nach vom ist^ die Beschützer der Seiten 
werden auf die rechte und linke Ecke gestellt und auf die noch üh-ige Ecke 
der Commandant der Rückseite. Danach entsteht diese Figur 



54 F. WÜSTENFELD, 



Diese Aufstellung ist schön und der Ursprung der unter dem Na- 
men eJr-hucca (der Spiegel oder das Carr^) bekannten Schlachtordnung, 
woraus man zu allen beliebigen Schlachtordnungen flbergehen kann, wie 
es der Feldherr für gut findet. Die fibrigen Figuren, welche Euclides 
erwähnt, sind nach dem bisher Gesagten für jeden Sachverständigen bei 
weiterem Nachdenken die Grundlagen der Schlachtordnungen. 

IXe quadratischen Formen sind diejenigen^ deren sich die Perser^ Skci- 
Uaner nnd viele van den Griechen bedienten ^ weil sie glaubten, dass das 
Reiten in dieser Form von Anfang an am leichtesten sei, und die Reit- 
kunst und die Geschicklichkeit, um sich den Sieg 2U verschaffen, kann 
sich in vielen Formen zeigen. Die Aufstellung ist nämüch m dieser Weise 
leichter fUr die geschlossene und verbundene Form und in ihr stehen die 
Fuhrer mit ihrer ganzen Armee dem Feinde in einer Schlachtordnung ge- 
gefMber. Die beste Aufstellung eines Corps ist so, dass die Anatahl der 
Mannschaft in der Länge doppelt so gross ist als in der Tiefe ^ z. B. dass^ 
in der Länge zehn und in der Tiefe fünf sind; diese Aufstellung nämUch 
ist zwar an Zahl in der Länge und Tiefe verschieden', in der Form aber 
quadratisch , weil die Länge des Pferdes vom Kopfe bis zum Schwänze im 
Verhältniss zu seiner Breite bei der gedrängten SteUung in der Rotte einen 
grösseren Aufstellungsplatz erfordert Einige haben auch die AnzcJd der in 
der Länge aufgestellten dreimal so gross angenommen als die in der Tiefe 
aufgestellten in der Meinung^ 'dass dies die quadratische Form ergebe, weil 
die Länge des Pferdes in den meisten Fällen dreimal so gross als seine 
Breite anzunehmen sei, und danach haben sie in der Front neun und in der 
Tiefe drei aufgestellt. Nämlich bei den Schwerbewaffneten hat die Menge 



DIE TAKTIK DES AELIANÜS. 55 

der Reiter nickt den Nutzen^ welcher aus einer tiefen Aufstellung des Fuss- 
Volks erwächst, welches von hinten auf die Vordermänner drängt; denn die 
Reiter kSnnen in manchen Fällen nicht nach dem Grade ihrer Stärke mit 
Nutzen verwandt werden^ weil sie auf ihre Vordermänner nicht zugleich auf- 
drängen wie hei dem Fussvolk. 



Ich bemerke hierzu : Aus diesem Grunde muss ein jeder der Emifre 
einen Lehrmeister annehmen, welcher die jungen Leute unterrichtet, bis 
sie in der Ffihrung der Lanze so geübt sind, dass es ihnen zur Gewohn- 
heit geworden ist, damit, wenn etwas ausgeführt werden soll, wozu ihre 
Mitwirkung nöthig ist, sie dazu im Stande sind und nicht als unbrauch- 
bar zurückbleiben; oftmals werfen sie ihre Lanzen von sich und der 
Sinn der Worte dea Aelianus ist der, dass das ganze Corps einen ge- 
meinschaftlichen Angriff machen soll. Diese quadratische Form ist die- 
jenige, aus welcher die erste Rennbahn und die Doppelringe hervorge- 
gangen sind, welche man Doppelreihe nennt, dies^) ist eine quadratische 
Form mit zwei Rundungen, welche vor zwei Kreisen voraufgehen (?); 
auch sind noch viele andere Formen daraus hervorgegangen, wie oben 
erwähnt ist. — Hieraus fidgt immer, wenn die Anzahl der Reifer in der 
Länge gleich ist ihrer Anzahl in der Tiefe, dass die Zahl quadratisch und 



1) In der Handschrift '«teht ^tJiA^ ^y« /iAji'ii^ 



56 F. WÜSTENFELD, 

die Form qtuidratisch ist, der Unterschied in der Quadratur liegt nur in 
dem, weis oben über den Unterschied der Länge und Tiefe gesagt ist. 

(Cap. XIX) Man glaubt, dass die dem Rhombus ähnliche Formation 
des Heeres aus einer Nothwendigkeit entstanden sei. Wenn nämlich der 
Corpsführer sich selbst als den ersten aufstellt, so ist es nicht nothwendig, 
dass die an seiner Seite aufgestellten Reiter in gleicher Richtung sich an ihn 
anschhessen , sondern sie müssen hinter ihm bleiben, so dass die Köpfe (der 
Pferde) dieser Reiter nahe an die Schultern des Corpsführers heranreichen 
und einer gegen den anderen zurücksteht d. h. sowohl die auf der Unken 
und rechten Seite, als auch die dahinter befindlichen, damit nicht unter ihnen 
Verwirrung entsteht, weü die Pferde öfter einander schlagen, so dass aus 
diesem Grunde die Reiter öfter abgeworfen werden. Von denen, welche 
die Pferde in den dem Rhombus ähnlichen Formen geordnet haben, sind ei- 
nige der Ansicht gewesen, dass die Reiter in verbundenen Reihen, andere, 
dass sie in geschlossenen Reihen, noch andere, dass sie weder m gebundenen 
noch geschlossenen Reihen stehen müssten. Eine jede von diesen Stellungen 
wird auf folgende Weise ausgeführt. 

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Diejenigen, welche die gebundene und geschlossene Form der Reiter an- 
nehmen, stellen das längste Glied des Corps in der Mitte auf, wie oben ge- 
sagt ist, und setzten für die darin befindlichen Reiter eine ungerade Zahl 
fest, z. B, 1i 13 15 u. d. gl und ordnen auf den beiden Seiten dieser ge- 



DIE TAKTIK DES AELIANÜS. 67 

bundenen Linie zwei Reihen, eine vor und eine hinter dieselbe, und machen 
jede von diesen beiden gegen die vor ihnen befindliche Reihe um zwei kürzer; 
z. B. wenn die grösste gebundene Reihe aus 15 Reitern besteht, so kommen 
in jede der beiden ihr zunächst stehenden Reihen i3 Reiter, in die darauf fol- 
gende // Reiter und in dieser Weise erfolgt die Verkürzung in den folgen- 
den Reihen immer um je zwei, bis dass nur einer übrig bleibt; die Summe 
des ganzen Corps beträgt dann- H 3 Reiter. 



Beschreibung der Stellungen beim Zusammenstoss. 

Wenn die Aufstellung der Ungläubigen quadratisch ist und die der 
Muslimen mondsichelförmig, so muss der Feldherr darauf achten, ob die 
Anzahl der Ungläubigen eben so gross ist als die Anzahl seiner eigenen 
Leute, dann ist er sicher, so Gott will, zu siegen; er muss auf die bei- 
den Seiten des Bogens mit der grössten Sorgfalt achten und die Truppen 
mfissen mit der grössten Ausdauer Stand halten. Das beste ist, wenn 
er die vorderen Glieder des Centrums nach den Seiten des Bogens di- 
rigirt, um den Leuten auf den Flügeln zu Hülfe zu kommen und der 
Mannschaft der beiden mondsichelförmigen Reihen zur Stütze zu dienen, 
damit sie den rechten und linken Flügel der Ungläubigen durchbrechen, 
wobei er sich von dem Centrum derselben zurückhält, Zweikämpfe un- 
terlässt, ruhig aushält, den Kampf gegen sie aber mit aller Kraft führt 
in einer Weise, die dem Feinde seine Überlegenheit deutlich zeigt, und 
besonders die Ecken und die Flügel in die Flucht zu schlagen sucht, 
denn dies ist das grösste und wichtigste; die Mannschaft des Centrums 
dehnt sich so weit aus, dass sie wo möglich die Hälfte der Front ein- 
nimmt und dadurch wird dann die Action zu Ende geführt, selbst wenn 
die Ungläubigen ihre Aufstellung in die Rhombus-Form umändern, und 
nichts darf daran hindern, dass die Mannschaft des Centrums sich aus- 
breite, weil sie vor allem anderen mit dem Kampfe beschäftigt ist, was 
bei der ersten Aufstellung nicht der Fall war. Das Verfahren dabei ist, 
dass die beiden Enden des Bogens sich verengern in der Absicht, die 
Aufstellung der Ungläubigen zu umfassen, und dass die Mannschaften des 

8 



l 



58 F. WÜSTENPELD, 

Vortrabs, des Vordertreffens und des Nachtrabs bis an die Ecken der 
hinteren Linie des Feindes vorgehen und ihm von beiden Seiten Scha- 
den zuzufügen suchen und seine Schlachtordnung in Unordnung bringen. 
Ebenso wenn die Aufstellung der Ungläubigen lang ausgedehnt ist, so 
wird sie dadurch geschwächt wie vorhin und die Action der Muslimen 
ist dabei ganz dieselbe wie vorhin. Wenn die Aufstellung der Ungläu- 
bigen knaul- oder ringförmig ist, so ist sie gegen die mondsichelförmige 
viel schwächer und diese jener überlegen. Wenn die Schlachtordnung 
der Ungläubigen mondsichelförmig und die der Muslimen quadratisch 
ist, so ist das richtige, dass sie alles daran setzen, um auf beiden Seiten 
über die Seiten der mondsichelförmigen Aufstellung des Feindes hinaus- 
zukommen; wenn dieses gelingt, so ist damit die Übermacht gewonnen, 
die Mannschaften des rechten und linken Flügels müssen die Enden der 
Bogen zu durchbrechen suchen, dies ist eine der schwierigsten Unter- 
nehmungen. Was die Mannschaft des Centrums betrifft, so ist es ihre 
Aufgabe, den Auftrag, welcher ihr zu Theil geworden ist, gut auszufüh- 
ren, nämlich die Mannschaft der äussersten Enden der Bogen stutzig zu 
machen und wenn es ihr durch einen gemeinschaftlichen Angriff gelingt, 
sie zu werfen , so dass sie die Fersen zeigt , so ist es am besten , wo 
nicht, so ist die äusserste Anstrengung zu machen, um die beiden Enden 
der Mondsichel zu durchbrechen, wie es auch gehen mag. Wenn die 
Muslimen im Rhombus aufgestellt sind, so ist diese Form überlegener 
als die erste, weil die beiden Ecken desselben gewöhnlich weit ausge- 
dehnt sind und die Stellung seiner beiden Seiten und des Hintertreffens 
ein Centrum von äusserster Stärke bilden. 

Wenn ihre Aufstellung dabbdbi (die verdeckte) ist, so geschieht der 
Vormarsch in der Weise, dass sie das ganze Vordertreffen in zwei Theile 
theilen nach rechts und nach links und die Nachhut näher kommen las- 
sen, bis sie in der Richtung, wo die Lücke zu beiden Seiten entstanden 
ist, in die Linie des Hintertreffens eintrit, damit die Mannschaft der 
beiden Corps auf den beiden Flügeln sich nach und nach mehr als die 
anderen an dem Kampfe betheiligen kann. Sollte die Aufstellung der 
Muslimen die lang gestreckte Form haben, so ist sie zum Widerstände 



DIE TAKTIK DES AELIANÜS. 59 

zu schwach, weil die vorderen Reihen den Kampf nicht aashalten kön- 
nen, und ihre Deckung niuss so wie bei der dabbäbi Aufstellung erfolgen. 
Die schlechteste aller Schlachtordnungen ist die Ring- und Knaul-Auf- 
stellung, und wenn es irgend möglich ist, muss sie behutsam und vor- 
sichtig in eine andere verändert werden in einer Weise, dass ihre Rei- 
hen nicht in Unordnung gerathen und der Feind nichts davon merkt, 
das ist die Hauptsache« und wenn dies nur langsam geschehen kann, so 
werden sämmtliche Reserven und Hintertreffen nach der rechten und 
linken Seite dirigiert, das ist noch das wirksamste, was man dabei thun 
kann. 

Wenn die beiden Schlachtordnungen in gleicher Weise aufgestellt 
sind, quadratisch oder anders, mit Ausnahme der mondsichelförmigen und 
Ring*Stellung , so ist die Action darin gleich, nur dass der Kampf und 
die gute Ausführung den Gliedern in der Front obliegt, und wenn der 
Angriff oder die Annährung erfolgt, so dass z. B. die eine Partei qua- 
dratisch, die andere lang ausgedehnt oder in Rhombus-Form oder ähn- 
lich aufgestellt ist, so ist die Action dabei nahe zu so, wie wir beschrie- 
ben haben. Von der Mondsichelform ist oben schon die Rede gewesen 
und was die Knaulform betrifft, so wird es selten vorkommen, dass beide 
Heere in dieser Weise zugleich auftreten; sollte es aber der Fall sein, 
so ist die Aufgabe des Feldherrn der Muslimen die, dass er den Gegner 
umzingelt und eine mondsichelförmige oder eine andere z. B. die Rhom- 
bus-Bildung ausführen lasst, dies sind Grundlehren der Taktik. Wenn 
die Armee sich in einer Ebene befindet und rund aufgestellt ist, so soll 
man sie nicht für gering halten, weil die Kreisfigur geringer erscheint, 
als sie in Wirklichkeit ist, wenn man ihre Ausdehnung berechnet und 
den Raum, welchen der Kreis umgiebt. Im anderen Falle, wenn die 
äusseren Seiten einer Armee lang gedehnt sind, oder ein Theil dersel- 
ben gepresst oder gekrümmt ist oder viele Ecken hat , so soll man 
sie nicht für zahlreich halten. Wenn eine Armee auf einem Berge 
oder auf einer Anhöhe ist, so erscheint sie grösser, als wenn sie auf 
ebenem Boden steht, und man muss sehen nach der vorhin angedeu- 
teten Berechnung die Wahrheit zu ermitteln oder dem richtigen Ver- 

8* 



60 F. WÜSTENFELD, 

hSltnisse nahe zu kommen, denn das ist die Hauptsache im heiligen 
Kampfe. — 

Wenn der Feldherr die angenommene Schlachtordnung verändern 
will, (Cap. XXIV) so muss er dazu ein bestimmtes Zeichen festsetzen, da- 
mit, wenn er dieses Zeichen giehi, die Truppen in der Weise ihre Stellung 
ändern, wie er es bezeichnet. Einige der früheren Heerführer haben ^- 
für bestimmte Benennungen angenommen, wie Wendung, Umkehr, Schwen- 
kung, Graderichtung der Schwenkung^), kleine Drehung, grosse Drehung, 
Rotten schliessen^ Glieder verbinden, Rückkehr zu der vorigen Stellung, der 
entwickelte Rundgang, Verdoppeln, dem rechten und linken Flügel folgen, 
flankirte Colonne, rechteckige Colonne, schräge Colonne, Einordnen, Vorgehen, 
Ausfällen, Hinterstellung, ein Glied nach dem andern, Anschliessen. 

(Cap. XXV) Mit dem Äusdrtick xJLtms ^^ Wendung bezeichnen ei- 
nige die freie (einzelne) Wendung und zwar die nach der rechten Seite heisst 
die Wendung nach der Lanzenseite und die nach der Unken Seite heisst die 
Wendung nach der Schildseite; zwei Arten. Die freie Wendung ist die 
Drehung nach den anderen Seiten. MetaßoXtj v^l^' Umkehr ist die Wen- 
dung nach rückwärts und dies ist die Wendung zur Flucht. *En$aTQog>if 
JLXftil Schwenkung hat die Bedeutung, wenn die Schwerbewaffneten sich so 
zusammengedrängt haben, dass sie une ein KSrper geworden sind, und sie 
wenden sich dann nach der rechten oder linken Seite, als wenn sie sich um 
den ersten Hauptmann der geschlossenen Rotte im Kreise drehten, und 
schwenken sich und bleiben auf dem Platze, der vor ihnen ist. ^ApaavQog^tj 
i\JSCiSi\ Das Umwechseln ist die Umstellung des hinteren Gliedes nach vom 
und der Rückgang der vorderen Reihen auf den Platz des Hintertreffens; 
dabei findet die Wendung zweimal statt, einmal auf der Stelle, (?) das 
andere Mal, dass sie dem Feinde gerade ins Gesicht sehen und die Ab- 
theilung, welche bisher im Kampfe war, sich ausruht. Darin liegt nach 
meiner Ansicht eine Schwäche, weil der Feind, wenn er ihre Umstellung 



1) Das Arabische deckt sich hier und weiterhin nicht genan mit dem Griechi- 
schen , es hat eine Umstellung mit einem Schreibfehler stattgefunden und müsste 
danach JÜUi^l^ Jü^mOüI^ heissen : Gradausmachen, Umwechseln. 



DIE TAKTIK DES AELIANUS. 61 

bemerkt, oftmals in dieser Lage plötzlich auf sie einen Angriff macht 
und über sie einen Vortheil erreicht ; es darf also nur eine solche Wen- 
dung sein , welche der Feind nicht wahrnimmt. *Es Sq&op änodovvak 
äj^mjJI Gradatismachen ist die Schwenkung und Rückkehr der Compagnie 
auf den ersten Platz, negionaa/uos i^jM^\ b^IiXä^^? die kleine Drehung ist 
eine Bewegung von zwei Schwenkungen des Zuges, bis dass er den Platz 
einnimmt, welcher hinter ihm ist ^ExnsQiGTtaafiös ^ ^ ^^^ \ b^IvXäam^I die grosse 
Drehung ist die Bewegung des Zuges in drei Schwenkungen hinter einander, 
wodurch er die Stellung nach der Seite des Kampfes bekommt, wenn 
sie nach rechts erfolgt^ steht er dem Feinde nach rechts gegenüber, und wenn 
sie nach links erfolgt, steht er nach links gegenüber, 

(Cap. XXVI) Uroix^lp jo\jul\ in Rotten geschlossen sein sagt man^ 
ivenn jeder einzelne Mann, welcher sich in der Rotte befindet, zu dem Haupt- 
mann der geschlossenen Rotte und zu dem Inhaber der letzten Stelle in ge- 
rader Richtung steht^ indem die Entfernung zwischen ihnen gleich ist; ^vyslr 
^{yö^J in Rotten verbunden sein sagt man , wenn jeder einzelne Mann , wel- 
cher sich in der Rotte befindet, mit seinem Nebenmanne in der Front in ge- 
rader Richtung steht ^ indem die Entfernung zwischen ihnen ebenfalls gleich 
ist, so dass die Hauptleute der Rotten in gerader Linie stehen. ^^nXaauta- 
flog y,JufL*kiX i \ die Verdoppelung geschieht dadurch , dass die Anzahl derer ^ 
welche in den Rotten stehen^ vermehrt wird, sei es in der Länge oder in der 
Tiefe; wenn der Feldherr verdoppeln will und es bestehen die geschlossenen 
Rotten z. B. au^ a^ht Mann^ so commandirt er^ dass vier von diesen zwi-- 
sehen den Rotten eintreten ^ dann bleiben in der Länge jeder Reihe der ge- 
schlossenen Rotten vier Mann und die Rotten sind doppelt so stark, als sie 
anfangs waren, und attch die Verbindung unter den Hauptleuten der Rotten 
ist eingetreten. Wenn man dann die Verminderung, unter ihnen wieder her- 
stellen will, so commandirt man^ dass diejenigen^ welche zwischen getreten 
sind, wieder auf ihren vorigen Platz zurückkehren. Einige halten dies nicht 
für zweckmässig, sondern lassen die Leichtbewaffneten auf dem rechten und 
Unken Flügel sich ausbreiten und ebenso die Reiter. 

(Cap. XXVII) ^E^BX^YfJioQ Entwickelung xälUI 8^{0üüy.:il der entwickelte 
Rundgang, Davon giebt es zwei Arten, die eine in der Schlachtordnung der 



62 F. WÜSTENFELD, 

geschlossenen Rotten, die andere in der Schlachtordnung der verbundenen 
Rotten, wie oben bemerkt ist; jede dieser beiden Arten hat drei Formen, 
die eine ist nach den Makedoniern benannt, die andere nach den Lakedämo- 
niem, und die dritte ist unter dem Namen der Persischen oder auch der 
Kretischen bekannt und heisst auch (j[6qios die im Reigen geführte) v^v>JLJt 
die ländliche^). Die erste ist diejenige ^ wobei die Truppe^ wenn sie vor- 
wärts geht, den Platz vor der Linie einnimmt und sich mit dem Gesicht 
nach vom wendet; die zweite ist diejenige^ wobei die Truppe den Platz hin- 
ter der lAnie einnimmt mit verbundenen Rotten, welche auf den Plätzen^ 
welche sie anfangs einnehmen^ Halt machen, d. h, wenn sie Halt machen^ 
stehen die ersten auf dem Platze der letzten und die letzten auf dem Platze 
der ersten. 

(Cap. XXX) nXdytog uij^^^ (quer) flankirt heisst die Colonne, wenn 
ihre Länge doppelt so gross ist als ihre Tiefe; nagafii^xtig oblong (»aSä^-^ 
rechteckig heisst sie^ wenn sie nach einer von beiden Seiten geht und ihre 
Tiefe doppelt so gross ist als ihre Länge^ und im Allgemeinen sagt man von 
jeder Art, sie sei lang, wenn ihre Länge grösser ist als ihre Tiefe ^ und sie 

sei rechteckig^ wenn ihre Tiefe grösser ist als ihre Länge. Ao^og v;^ Die 
schräge Colonne ist diejenige^ deinen rechter oder linker Flügel^ welcher von 
beiden es sein mag^ dem Feinde genähert und im Kampfe begriffen ist^ wäh- 
rend die andere Seite in der Entfernung vereinigt zusammen bleibt. 

i s 

(Cap. 'XXXI) UaqsfjißoXi] {jcJS Einordnen ist, wenn Leute geordnet 
sind und man zwischen sie in die Zwischenräume, welche zwischen jedem ein- 
zelnen von ihnen gelassen waren^ andere von den hinter ihnen geordneten ein- 
treten lässty bis sie mit ihnen in eine gerade Linie kommen. ngoaraS^g 
iuA^J Seitenstellung ist^ wenn auf beiden Seiten der Schlachtordnung oder 
auf einer derselben Leute hinzugenommen werden^ so dass sie über den 
rechten oder linken Flügel hinaus mit der Linie in Front stehen. ''Evra^ig 
Einschieben yJ^\ Ausfüllen heisst^ wenn der Feldherr die Leichtbewaffneten 
einen Mann fiach dem anderen in die Zwischenräume der Linie einordnet. 



1) Der Arabische Übersetzer hatte also anstatt x^Q^^ i^ seinem Griechischen 
Texte x^Qteg von x^Q^ v>i^ Land. 



DIE TAKTIK DES AELIANUS. 63 

YnöraS^S ÄJ*>yt HintersteUung heisst^ wenn er die Leichtbewaffneten hinter 
die Flügel der Linie ordnet, so dass ihre Aufstellung eine in einander grei- 
fende wird^ und ihr Verhältniss das Verhältniss von etwas, was drei Thüren 
hat , bekommt. 

Dies sind die Commandos der Alteren, so dass, wenn sie sich nach 
irgend einer Seite wenden sollten , der Hauptmann der Compagnie eina 
yon diesen Commandos gab, dann wandten sie sich nach der Seite, wo- 
hin sie commandirt waren. Die Späteren haben dies alles auf zwei 
Worte abgekürzt und ihre Commandos lauten hüguwwä und hübarrä^ 
das ist also kürzer als alle die anderen Worte, so ruft der Hauptmann 
und die Soldaten müssen ihn sorgfaltig im Auge haben, damit sie, wenn 
er sich nach einer Seite wendet, mit ihm dieselbe Wendung machen, 
ohne dass einer von ihnen zurückbleibt, sondern einer muss dem ande- 
ren nachfolgen. Im Laufe der Zeit hat man dann vergessen , was hü- 
guwwä und hübarrd ursprünglich bedeutet hat, einige sagen, hüguurwä 
habe den Sinn [? nach dem Anklang von wu'gdh tu'gdh], dass die Ge- 
sichter sich gegen einander kehren und hiÜ>arrd, dass die Rücken sich 
gegen einander kehren sollen; man weiss nicht mehr, aus welchem 
Grunde dies ursprünglich so festgesetzt wurde. Andere dagegen be- 
haupten, die Ausdrücke seien vom Spielen hergenommen und hätten ur- 
sprünglich die Bewegungen bezeichnet, welche, wie oben angegeben ist, 
im Kriege zu machen sind. Auch ich hatte dies angenommen, bis der 
Gross-Emir el-Mu'gdhid N. N. el-Bftsiti mich belehrte, dass jedes von 
diesen beiden Wörtern eine bestimmte Bedeutung für sich habe, wie ich 
es nachher, so Gott will, auseinandersetzen werde. 

Die Kreisstellung ist nämlich eine bekannte Formation in der 
Schlacht, bei den Darstellern finde ich aber die Kreisstellung nicht ab- 
gebildet und die Formation nicht beschrieben, sie reden nur davon als 
von etwas unbekannten. Desshalb will ich mit Gottes Hülfe erwähnen, 
was die Älteren darüber gesagt haben, damit man wisse, was die Kreis- 
stellung sei. Die Sache verhält sich im Wesentlichen so: Wenn ein 
Corps den Kreis formiren soll, so ruft der Commandirende hübarrd, das 
verstehen die Soldaten und führen es aus, und wenn er ruft hü^uwwd. 



64 F. WÜSTENFELD, 

ebenso^), so dass es einet langen Rede nicht bedarf; denn sie befinden 
sich in einer Lage, in welcher es nicht angebracht ist, viele Worte zu 
machen, weil jeder einzelne mit sich selbst beschäftigt ist aus Furcht 
vor dem Tode oder aus Liebe zum Leben. Wenn also das Commando 
in dieser Weise erfolgt, so müssen es die Soldaten von ihren Instructo- 
ren annehmen, bis sie es lernen und ihre Glieder mechanisch sich daran 
gewöhnen, damit ihre Wendung zur Kreisformation wie von einem Manne 
erfolge. Denn dies ist eine Action, welche in der Schlacht ihren Nutzen 
hat, und wer das ausser Acht lässt, der hat keine Kenntniss davon, und 
wer keine Kenntniss davon hat, der ist wie ein Esel, der die Säcke mit 
Datteln trägt, er trägt sein Gepäck und seine Waffen, und weiss nichts 
von dem, was wir gesagt haben. Gelobt sei Grott, der uns lehrt, was 
wir nicht wussten. 



1) d. h. de verstehen es und offnen den Kreis. 



DAS HEERWESEN DER MÜHAMMEDANER. 65 



Über den Zweikampf 

und was darin Grosses geleistet worden ist im Gegensatz 

zu dem bisher Gesagten. 

Wenn die Reihen von beiden Seiten in Schlachtordnung aufgestellt 
waren und längere Zeit einander gegenüber standen und die Reiter zu 
kämpfen verlangten, so pflegten die Truppen seit alter Zeit im Heiden- 
thum und Islam sich zum Kampfe herauszufordern, dies war der Anfang 
der Schlacht, und wenn beide Heere damit einverstanden waren, so fan- 
den nur Zweikämpfe statt. Einer der Gelehrten sagt: der Zweikampf 
ist zweierlei Art, gewünscht und erlavbt; gewünscht wird, wenn ein Mann 
von den Ungläubigen vortritt, dass sich ihm einer von den Muslimen 
gegenüber stellt, gemäss der Überlieferung % wonach am Tage der Schlacht 
bei Badr 'Otba und Scheiba, die Söhne des Rabfa, und el-Walld ben 
'Otba vortraten und 'Otba sprach: wer will den Kampf wagen? Da 
ging ihm ein junger Mann von den An9dr*) entgegen, den fragte er: 
wer bist du? er antwortete: einer von den Anfdr. Jener entgegnete: 
dich kann ich nicht gebrauchen, ich verlange einen von den Söhnen 
meines Oheims'). Nach einer anderen Überlieferung sagte er: ich kenne 
keine An9dr , wo sind statt deiner die Kureischiten ? Jetzt sprach der 
Prophet zu Hamza, 'Obeida ben el-Hdrith und 'Ali ben Abu Tdlib: 



1) Yergl. Ihn Hischdm^ Leben Mnhammed's, S. 443. 

2) d. i. Hülfsgenossen , die mit Mnhammed aus Mekka nach Medina geflüchtet 
waren. 

3) d.i. einen von meinen näheren Verwandten. 

9 



66 F. WÜSTENFELD, 

gehet zu ihnen hinaus. Da trat Harnza dem *Otba, 'Ali dem Scheiba 
und 'Obeida dem Walid entgegen, Hamza tödtete den 'Otba und 'Al£ 
den Scheiba, zwischen el-Walid und 'Obeida war der Kampf nach zwei 
Gängen unentschiedrti , jeder von beiden hatte seinen Gegner schwer 
verwundet. 'AU erzählt weiter: da wandten wir uns gegen el-Walld, 
tödteten ihn und nahmen 'Obeida mit uns. Dies war also der erste 
Zweikampf im Islam auf Befehl des Propheten. Es wird auch erzählt« 
dass 'AU ben Abu Tdlib den 'Amr ben 'Abd Wudd el-'Amirl herausge- 
fordert habe; da sprach zu ihm 'Amr: wer bist du? er antwortete: ich 
bin 'AU ben Abu Tdlib. Jener erwiederte: ich möchte nicht gern dich 
tödten, mein lieber Vetter; worauf 'AU entgegnete: aber ich möchte gern 
dich tödten. Darüber wurde 'Amr aufgebracht und griff ihn an, aber 
'AU tödtete ihn*). 

Ein anderer Zweikampf und zwar der grösste, welcher auf dem 
Erdboden stattgefunden hat» ist der zwischen dem Gottgesandten und 
Obeij ben Chalaf. Dieser Obeij hatte nämlich in Mekka ein Pferd, 
welchem er täglich zu fressen gab um es recht herauszufüttern und so 
oft er den Propheten sah, sagte er: auf diesem Pferde werde ich dich 
tödten; worauf der Prophet erwiederte: im Gegentheil, ich werde dich 
tödten. Am Tage von Ohod nun, als der Gottgesandte einen Hieb über 
den Kopf erhalten hatte und viele von den Muslimen getödtet und ver- 
wundet waren, schritt der Prophet vor, da sprach zu ihm einer der 
An9är: da kommt Obeij ben Chalaf auf dich zu, erlaubst du, dass einer 
von uns sich ihm entgegen werfe? Er antwortete: lass ihn; und damit 
nahm der Gottgesandte dem Hdrith ben el-^imma eine kurze Lanze aus 
der Hand, schwang sie und traf ihn damit an der Kehle und ritzte ihm 
die Haut, indess konnte er sich nicht auf seinem Pferde halten. Seine 
Cameraden sagten ihm : wenn einer von uns eine solche Wunde bekom- 
men hätte, die würde ihm nicht schaden; er aber erwiederte: wenn er 
(Muhammed) auf den Bergen von Tihdma stände, so würden sie zer- 
schmelzen. Er starb auf dem Rückzuge in Sarif. So erzählt el-Buchäri 



1) Vergl. Ibn Hischäm 8. 677 fg. 



DAS HEERWESEN DER MOHAMMEDANER. 67 

in dem Cahlh, und Hassan ben Thdbit hat darüber einige Verse ge- 
dichtet, unter denen dieser ist: 

Geerbt hatte den Irrthum von seinem Vater 

Obeij am Tage, da der Gesandte den Zweikampf mit ihm bestand^)« 
Heil dem, der so handelt, wie der Prophet gehandelt hat. 

Erlaubt ist es, dass der Muslim zuerst zum Zweikampfe heraus- 
fordert, denn wenn er in sich die Kraft zum Kampfe fühlt, so stärkt er 
dadurch den Muth der Muslimen ; wir sagen nur, dass es nicht erwünscht 
ist, weil es doch vorkommt, dass ein solcher getödtet wird, und dann 
wird dadurch der Muth der Muslimen gebrochen. Es knüpft sich daran 
die Frage , ob der Zweikampf gestattet sei ohne Erlaubniss des Vorge- 
setzten oder dessen Stellvertreters; wenn der Vorgesetzte oder dessen 
Stellvertreter ihn erlaubt, so findet keine Meinungsverschiedenheit darüber 
statt, dass er gestattet sei, aber darüber ist man verschiedener Meinung, 
wenn er nicht mit Erlaubniss stattfindet. Die meisten halten ihn auch 
dann für gestattet und beweisen dies damit, dass, als 'Otba zum Zwei- 
kampfe herausforderte, mehrere der An9ar noch vor Hamza, 'Ali und 
'Obeida ohne Erlaubniss gegen ihn vorgingen. Diese Frage zerfällt noch 
in mehrere Unterabtheilungen, über welche wir, so Gott will, in der 
Folge handeln werden. 

Ein anderer Zweikampf fand statt am Walle von Medina, wo 'Amr 
ben 'Abd Wudd dazu aufforderte. 

Ein anderer bei Cheibar zwischen Marhab und 'Alf*). 

Einen anderen Zweikampf erwähnt der Korankundige Ihn Manda 

« 

1) Vergl. Ihn Hischäm S. 575. Die Erzählung selbst findet sich bei Bochäri 
und Muslim nicht, soudern die Worte der Überlieferung bei BoJdiari par Krehl III. 
8. 86 und Muslim^ Bulaker Ausg. IV. S. 241. Calcuttaer Ausg. II. S. 175 »Gottes 
Zorn entbrannte über einen Mann, welchen der Gesandte Gottes für seine Sache ge- 
tödtet hattec, werden von den Commentatoren auf Obeij bezogen. 

2) Der erste ist der schon oben nach Ihn Hischam S. (57 erwähnte Zweikampf, 
hier in anderer Ausschmückung wiederholt ; bei dem zweiten bezieht sich der Ver-* 
fasser auf Ibn Ishäk j indess kommt bei Ihn Hischäm S. 760 nichts davon vor , dass 
auch hier *Ali mit Marhab gekämpft und ihn erlegt habe. 

9» 



68 F. WÜSTENFELD, 

in seiner Chronik von Ifpahdn*). Abdallah ben Bureik ben Warc4 er- 
hielt von dem Chalifen Omar ein Schreiben mit der Weisung; Mar- 
schiere nach l9pahdn. Er marschierte hin und der FQrst el-Fadusabän 
kam heraus ; als sie auf einander stiessen, sprach zu ihm der Fflrst : ich 
will deine Leute nicht tödten, tödte du auch die meinigen nicht, son- 
dern lass uns beide kämpfen , wenn ich dich tödte , so kehren deine 
Leute um, und wenn du mich tödtest, so werden meine Leute mit dir 
Frieden schliessen. Abdallah willigte ein und der Fürst fragte: willst 
du zuerst mich angreifen, oder soll ich dich angreifen ? Abdallah erwie- 
derte: greife du mich an. Da stürzte sich der Fürst auf ihn, haute zu 
und traf den hervorragenden Theil des Sattels, so dass er ihn zerbrach 
und die Riemen am Halse des Pferdes und die Gurte durchhieb. Ab- 
dallah fiel herunter, stand aber sofort wieder auf den Füssen, schwang 
sich auf das Pferd ohne Sattel und rief: steh! Der Fürst wandte sich 
gegen ihn und sprach: ich möchte nicht gern dich tödten, denn ich sehe« 
dass du ein tapferer Mann bist; kehre desshalb zu deinen Truppen zu- 
rück, ich will mit dir Frieden machen und dir die Stadt übergeben un- 
ter der Bedingung« wer will, kann bleiben, und wer will, kann gehen. 

Einige Fragen in Bezug auf den, welcher einen Zweikampf 

unternehmen will. 

1. Frage. Wie muss der Ritter beschaffen sein, welcher zum 
Zweikampf vorgehen will? 

Antwort. Er muss das Herz auf dem rechten Fleck haben, eine 
grosse Kraft besitzen, voll Verlangen nach seinem Feinde, äusserst vor- 
sichtig sein, körperlich vollkommen gesund, behände mit seinem Thiere, 
vollständig bewaffnet als Reiter auf dem Rücken des Pferdes, in allen 
Waffen geübt, geschützt durch seine Kleidung und Rüstung, er muss 
Geistesgegenwart, einen klaren natürlichen Verstand und viel Erfahrung 
besitzen und die Jahre der Jugend schon überschritten haben. Die 



1) Vergl. Beladsori liber expngn. regionnm ed. de Goeje. S 312. 



DAS HEERWESEN DER MUHAMMEDANER. 69 

Frage bezieht sich auf die Wissenschaft der Soldaten und wer das nicht 
weiss, der ist kein Soldat. 

2. Frage. Wie soll der Ritter zu seinem Gegner zwischen die 
beiden Schlachtreihen hinausziehen? 

Antwort. Er soll nicht rennen, wenn er zu seinem Gegner hin- 
auszieht, — ^). 

3. Frage. Wie soll er «ich verhalten, wenn zwei Reiter auf ihn 
los kommen, sich dann trennen und beide ihn angreifen? 

4. Frage. Wie soll er sich verhalten, wenn einer von den bei- 
den besser bewaffnet ist und ein behänderes Thier hat? welchen von 
beiden soll er zuerst angreifen? 

5. Frage. Wie soll er sich verhalten, wenn einer von beiden 
mit der Lanze, der andere mit Pfeilen bewaffnet ist? 

6. Frage. Wer muss sich angreifen lassen und wer muss zuerst 
den Angriff zu machen suchen ? und wie ist dabei seine Bewaffnung ? 



Zehnte Unterweisung. 

Über die Kriegslisten durch Anwendung von Feuer, Rauch 

u. d. gl. 

In dieser Unterweisung habe ich die Kriegslisten von Alexander 
und anderen kundigen Männern wie Bariuffi^, Aristoteles und anderen 
gesammelt, es ist nützlich, dies zu wissen, es anzuordnen und damit zu 
operiren. 

Erste List. Nimm gestossenen gelben Schwefel, thue ihn in 

einen f^ysas^ 9js> Wasserkrug mit grüner Glasur, thue dazu ebensoviel 
dunkle Naphtha, binde die Öffnung des Kruges fest zu und vergrabe 
ihn in frischen Dünger 40 Tage und tausche diesen um, so oft er er- 



1) Ich habe es für genügend gehalten, nur die gestellten Fragen anzugeben, 
ohne die zum Theil sehr ausführlichen Antworten hinzuzufügen. 

2) Ein entstellter nicht zu errathender Name. 



70 F. WÜSTENFELD, 

kältet, bis die bestimmte Zeit verflossen ist; dann nimm gestossenen 
granen Eisenstein, thue ihn in einen eben solchen grOnen Krug, thue 
dazu ebensoviel Urin von Knaben, binde den Krug fest zu, vergrabe 
ihn gleichfalls 40 Tage in frischen DQnger und vertausche diesen, so 
oft er erkaltet. Wenn du dann dies herausnehmen willst, so binde 
dir die Nasenlöcher zu und nimm dich vor dem Geruch in Acht; und 
wenn du es herausnimmst, wirst du finden, dass alles eine Masse ge- 
worden ist von schwarzer ins GrQne schlagender Farbe; auch der Eisen- 
stein ist schwarz geworden wie verbrannt; nun kläre den Urin beson- 
ders und die Naphtha besonders durch ein Haarsieb und mische dann 
beides zusammen in einem passenden Gefäss und thue dazu ebensoviel 
alten scharfen Wein (d. i. Weinessig) , als eins von den beiden Gefassen 
enthält; dann stelle es zur Seite bis zu der Zeit, wenn es gebraucht 
werden soll. 

Zweite List. (Ein in ganz ähnlicher Weise bereitetes Mittel)*). 

Wenn du nun eine Burg oder eine Mauer von fester Bauart zerstö- 
ren willst, so befiel den zarrdkän Mischkrug-Schleuderern*) oder ande- 
ren , welche mit dieser Sache vertraut sind , das sie von dieser zuberei- 
teten Flüssigkeit in oL>LU) (? Büchsen) füllen und diese nach dem Orte 
werfen, welchen du zerstören oder verbrennen willst, dann befiel den 
Naphthaschleuderern , dass sie Feuer werfen und wenn dann das Feuer 
die Gerüche dieser Flüssij^keit riecht, nimmt das strahlende Licht des- 
selben zu, setzt es in Flammen, man hört davon ein starkes Knattern 
und heftiges Summen und sieht schreckliche Gestalten, deren Anblick 
man nicht ertragen kann. Alles dieses wird ausgeführt, wenn man den 
Wind im Rücken hat, und man muss sich hüten, dass er nicht von vorn 
ins Gesicht kommt, sonst ist man unfehlbar verloren. Wenn dieses so 
geschieht, so siehst du, wie die Festung zerstückt wird, ein Theil über 
den andern schlägt und Stücke wie Berge herunterfallen mit einem Ge- 
tose wie der Donner; und wenn sie von Lehm- und Backsteinen ist, 



1) über die dabei angewandte Geheimschrift vergL das Vorwort. 

2) Vergl. 8. 13. 



DAS HEERWESEN DER MUHAMMEDANER. 71 

siehst du sie in Zeit einer Stunde wie Staub zusammenstürzen. Bei 
jedem Orte, der dir beschwerlich ist, wende diese zubereitete FlQssig- 
keit an und hüte dich, dass du selbst den Geruch davon riechst, sonst 
wirst du zu Grunde gehn. 

Wenn du die Burg menschenleer machen willst, so nimm zu der 
zubereiteten Flüssigkeit Rebenholz, dann warte einen Tag ab, an dem 
der Wind heftig ist, und befiel nun den Naphthaschleuderern über dies 
Holz diese zubereitete Flüssigkeit zu giessen und schiess damit Naph* 
tha-Pfeile ab. Sobald die Leute in der Burg den Geruch hiervon rie- 
chen, kommen sie sämmtlich um, es wird nicht einer von ihnen gerettet, 
ausser wer nichts davon riecht. Wenn das Thor von Eisen ist, so wende 
dagegen diese Flüssigkeit an, zünde sie an, so wird es verbrennen und 
augenblicklich zur Erde fallen. 

[Es werden sechs ähnliche Mittel angegeben.] 



Über die Räuchermittel. 

Diese Mittel sind sehr nützlich in Engpässen , wenn Jemand den 
Rauch riecht, stirbt er sofort auf der Stelle, und wenn Jemand etwas 
davon vorsichtig auf Holz thut und dies dem Feinde zuschickt, so steigt, 
wenn er es zur Bereitung der Speisen oder sonst benutzt und die 
Flamme hinzutritt, ein Geruch davon auf, welcher jeden, der ihn riecht, 
tödtet. 

Erstes RäuchermitteL Man nimmt von dem Baume eUcdkdt 
die Zweige, Blätter und Wurzeln und besprengt sie mit Camel-Urin 
drei Tage lang fortwährend, so oft der Urin trocken wird, wiederholt 
man. es täglich mehrere Male; dann nimmt man Mist von Camelen, 
welche mit ausgepressten Ölkuchen gefuttert sind, zerreibt ihn sehr fein, 
schüttet Camel-Urin darüber und lässt dies drei Tage lang in der Sonne 
stehen, so dass sich ein starker Gestank entwickelt; während der drei 
Tage wird der Urin, so oft er abnimmt, erneuert. Dann mischt man 
sorgfältig ^^yCJL^ y^Mv^^ Ässa foetida darunter und rührt es mit einem Holz 



72 F. WÜSTENFELD, 

um, dann mengt man das aus dem zuerst genannten Baum Hergestellte 
nach und nach dazwischen, bis sich alles genau mit einander vereinigt 
hat; hierauf nimmt man von den Wurzeln der Tamarinde etwas, nach- 
dem der Baum so ziemlich vertrocknet war, streicht Qber die Wurzeln 
etwas von dem zubereiteten Mist, so dass sie ganz davon umgeben wer* 
den, lässt es etwas trocken werden und bewahrt es auf. Wenn man 
dann damit Feuer anzündet, so muss Jeder, welcher den Geruch davon 
riecht, augenblicklich oder nach einem Tage sterben. Will derjenige, 
welcher damit operirt, vorsichtig sein, damit es ihm nicht schadet, so 
nimmt er zwei Lappen , tränkt sie mit Veilchenöl , nachdem Kampfer 
und etwas Sandelholz in Rosen wasser zerrieben dazu gethan ist^), dann 
nimmt er das zum Bauchern zubereitete Holz theilweise d. h. eine Hand- 
voll nach der anderen, und lässt es am Feuer anbrennen; auf diese 
Weise riecht keiner diesen Bauch , er kann in seine Nasenhöhlen ein- 
dringen und einige Zeit sein Gehirn einnehmen, ohne dass er stirbt. 

[Es folgen noch vier andere solcher Räuchermittel. Auf welche Eintheilong 
sich die folgende Überschrift »Fünftes GapiteU bezieht, ist nicht ersichtlich.] 



Fünftes Capitel. 

Über die Vorbereitung zu einer Beise, Unterweisung fflr 
unterwegs und Bequemlichkeit bei der Einkehr. 

[Den näheren Inhalt von sechs Seiten glanbe ich übergehen za dürfen.] 



Über Verwundungen. 

Wenn eine Wunde frisch und nicht von grossem Umfange und 
nicht tief ist, so muss man die beiden Bänder derselben genau mit ein- 
ander vereinigen und zubinden und sich vorsehen, dass weder Salbe 
noch Haare damit in Berührung kommen , denn dies verhindert, dass 



1) Hier ist hinzuzudenken : und bindet sich diese Lappen vor die Nasenlöcher* 



DAS HEERWESEN DER MUHAMMEDANER. 73 

sie zuwächst. Wenn sie tief ist, so muss man ein Pflaster darauf legen, 
wovon das Fleisch wieder wächst, und muss dies ausfallen und zubin- 
den. Wenn sich die beiden Ränder der Wunde wegen der Grosse der- 
selben nicht vereinigen lassen, so muss sie an einer, zwei, oder drei 
»Stellen zusammen genäht werden, je nach dem Umfange, so dass die 
Bänder nicht mehr auseinander stehen; L>t3- ^^.^L^ \6\^ und wenn sie 
auf gewöhnlichem Wege nicht geheilt werden kann , so muss man sie 
bis auf den Grund aufstechen, damit der Eiter nicht zurQckgehalten 
wird. 

Beschreibung eines Pulvers, welches den Schnitt mit einem Schwerdt, 
Messer u. d. gl. zusammenzieht und das Blut stillt. ^3^/^ Sarcocoüa 
zwei Theile, sangms draconis, jLäJL:?- Granatapfelblüthe, jXi^ jy&S Weih- 
rauchrinde von jedem ein Theil, dies wird gemischt, durchgesiebt und 
aufgelegt. 

Ein blutstillendes Mittel bei Wunden, j^ Aloe, Weihrauchrinde, 
von jedem zehn Drachmen , iUulf ^j>^ getrockneter Coriander sieben 
Drachmen, ^y Kupfervitriol vier Drachmen, verbranntes Papier ebenso- 
viel , terra sigülala sieben Drachmen , Drachenblut acht Drachmen , l^M 
Saft aus der Schote der spina Aegyptiaca und Saft von (j«itJut3MM3 Cor- 
sUdds von jedem sechs Drachmen, Myrrhen zehn Drachmen, dies wird 
gestossen, Hasenhaare und Eiweiss genommen, das Mittel darauf ge- 
streut und auf die Stelle befestigt, nachdem Spinngewebe darauf gelegt 
war. 

[Fünf andere Mittel zn ähnlichen Zwecken*] 

Über die Pflaster. Zur Verhütung von Blasenziehen beim 
Verbrennen mit Feuer, wird Gummi arabicum gestossen, mit Eiweiss zu 
einer Masse gerührt und damit bestrichen. 

[Zwei andere Pflaster gegen Brandwunden«] 



10 






L»oU:»-t .XV«, L».)^^ lJ>«|y«l) ^ii k«^^ ü^»^f *J^ i 

tfUJu uük, U, ^^JJI er xiÄiJ« oy"^' »^^ tJ* 



l^j^ UJU» ^j XJUf* ^.SkxJ «tj«^ oLb4'. jj^ "i ^1 «Us^t <^JL^ ^ ^UII Ja^ (^ .«j^ 






ä«4IJ{ Jb j**^l i^ ^i tA*^{ j*l *jJl8^ ^J^i^/f ^ i'ji^ Gib. UiiU t^J ^ 
t*».i »iLW' er vWMi «SÄ ^5 4^, ,yw j4^ ^ s^üil ^ ^tosi« ly« it>Ü^.! 4tf 



^t «a ^Us*:iJ w«ß 1* 4.5Ü3 j*% s-ft^l u-jüLj *Ju*>all, f^ U^ ÄÖLJ ^1 jjj^j^ 



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F. WÜSTEjNFELD, 



er J* UJ^ Jj^ L> LäPli :iL:>.^ ^y^. äUJu J(^J j*-^< o' ^^ er »cf^ JA. ^3 >^ 
O-Jl^m, Oy^i^ iC-.jX]i5 ^j\^\y Oj^ij o^^-«^b V^-ÄJJJ^ iUS*3^! -i^ijüiS t4^\ ^^\ 

J* ,^- jJJ x#ja^t ,^*^55 jJUU!, c»bJ>il^ US*il^J5 c/!/ls -*'A IJ^j»^^ l^^jl^ 

v^rfj^ iÜI, LtiVt ^♦JX-JJ^ oJjÜti ^jJ! gly^^ sü^il 8,L^I^ L^^jc JCJJOjJÜt, ^50^1 

s^\d^\ j-i^S l4> gvi>;b ot^l^ ^>>l^i jJ-t^ .bAJJt^ jä^Jt V5^ ^s"^ cr^ ^««bLta»^ 
üs^|>J!5 ,^^1^1 ^ Jyi.\ s^AiS»«^ v^J^ ^J^\y ^ÜÜl, va^jJt^ ^LJI, .fetfjJJ L« ^Ji 

»^J,* er i^L^ J^ yU twLfiJlj crl;'^'^ ?*^*>-^ oh^^^i o^^^^i tRrfl^ls c&äJJJJ^ 

,5JJr. -.SljJl^ u-jl^tj \»^\ya^ L»y--j Ljiyt, l+ill»^ oLuS^UJ!, ^j^U^l, >U«:i 

iLo-li J^ i JL^jJl x-fl^ oIäü; er k* ^y*i^i k^^^^ gJfW«5 v!>*^b ejw!>*»5 k^LäJ, 

*l^i» «J^i *l^ J* ft£iy* i Jj>.^ Jf UUSptj jlJu^l iUkftiß» iUU-JJ e,»>J« Is/ö^i ö;i»> 



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DAS HEERWESEN DER MÜHAMMEDANER. 



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JJl^ v3l_«i ^^ Juu« i\j& t^UÜI ^Jlc ^4^! «^ij ^Lai^5 Juy. U!^ Ja: l^^t JlS J äJ L^3 
Äj vä^^^a:?- U ^3» IjJ^ij w^LäJcaOj «^ Uif cX5 cXju« JLä5 Ji.? JÜb IjJu^' ^JJ» J^^ l^ «SoUÜ 

^- U iX« «5o^ JJI J*I LsÖl ja* Jjüo s-yij jLAfi jlkl I3I I j^ Ij^ju^ Lü ^y£i- Q» iyCs U3 

^y^l ^^ Vr^' j*' i ULJJ BüuiXy ^ L^ils iu*«xJJ er ''!>i' o?'^ ^'i^' *^^' «^"(j 

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F. WÜSTBNPELD, 



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8,yJt «04^ ty- Jtjl^Jl jxa j* jybSb. ^ü^jj) fcXSUj 4*^ tf*>ä tH«s ^^' 




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DAS HEERWESEN DER MUHAMMEDANER. 5 

äU*Al» vLsPl Jij ül Jüu bUlS J^ijJL. ^^< er Ji^^ o^ß cR*^' »-*'>' vl^ 

^JuaJ? vl^J^ iCÄs.^1 e^ ^^»1 vJ^J? st^J il VJ!>^' i fci^LtJt jui v^*^l^ oLäJI ^ 

^? i Uuy..ft,* vj^J ojtf U ^ %*. ö^A 8,-»*ilj JüL^J» CiLsPl w*i--}^ U uwoi J* üJÜo, 

l« 05***-J^- tßr^"^' Vl^^ «y^SJ'j j*«i» <M O^li:! >> ÜJ:*^ Cr olÄ. jl iü^-j LjJ v^y 

*S/J U »j^Sü \^\ Jfi ^Ujl i 50^*» 5>W* CJvJÜJ vl^' (.U-Jail^ osLft^il J-4 XÄb> 
kX^ Jb^l J^lä ^jAi sXs- ,xli:!, jI*Xj idbJj «ytojJ U _^ AI ,,4*^ O^IAjj ^l£ü sXmJ 



F. WÜSTENPELD, 



«JL^tÄMJ* .jM^t ,a^\i *aS\ ^ .Jüüt «A^e J.}CÄys v^l£Jt J'jC^ 






^ ÄJ.yMJI; Lajy« o^ÄAoJi J>>Ouü 9.^3' ^i U (^ (ju>^ Uli ^^ iu«ÜU v_Ä«a3 JJU Uj^ KJ^f^^ 
5^j 3t J-y. Ouoi v^/xJt i M^^ ^5^ J^5 5.X«i1 /«- s-Ä*« ^Us. ö> J^LiM U yjüM 

OS->^t vJUÜ tU^J >Ä o' s^^'^ v^ '^'^ »^"^ er jÄSs« i.t JisiJ ^i Äs-U! *Jt 
^.i ^j cfc**il ot3 *i* ^. luL. ^l ^UJ5 tÄt^? J J^ vJuü ^»lä i» «A«5 J^ g, 
^^ 0.5^*^5 »1-^3 U t>* »!>»• 'j!!<Xä-«« lL> iü»:iUIj »ji^J p5<Ä, Jt-jJI IJ4J iUU]! iUjyil 

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DAS HEERWESEN DER MUHAMMEDANER. 



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Jlj^^J Q, w5ü3 ^-^^ äU^J iüjljw^ ^LCo 1^. Q« ^ er ?^^' '-^^*^ ^'^l u^^ vl^' 

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0^ jyj^Ä vJuoJI UX«|5 C^ il^ „5^ UU>5 yv*« JXä U^J iU*iüÜI CT IT-^' J"*^' 



F. WÜSTEjNFELD, 



er ^ l^>^ IjA«». L^ L«?li iLs-^ ^^^ äVJJ^ J(>it j*-^? o' ^^ er »c^ JA. "i^ L^u 

0— i-LSai'j Oj^'j ^j^'i «aI^I^ «>!r^!a J^^^i vLAJ'i WSa?^^! i'*^«^' »J^' tT*^' 
J* ,^Ä*S ^5ÜI S#ja4JI ,^1^ ^ÜUJ, obl>iJ^ vJUil^J, ,^1^?, ^lyij^ b»,LÄj \fij\Ma 

i>^iJ^ iÜJ, L«JVI, ^♦JX-Jt^ oJJüJ^ ^jJt glji^ »ll^il 8,1^5^ \^ij,\jf. JUib^t, V.5VXJJ 
Vt0u_tt jJuJ! L4J g-aJLj oIj^Ij ^0>Lail jJ^t^ JjÄJJt, j«^< vjJü jjJÜJj ^^ ».Ä^lLi-j 

s.-^^ er i^U^ J^ y'i twLäJij »y:;'^'^ ?"^^^ crl;'^'^ cr^^J^^'^ 0«!-*^^'^ üy*b*^'5 

<^. -*ä»jJJ^ LTJ^'s l>ja.j,»3 L»;*-9 L4iyÄj LjJLIxi« oLuä^ÜÜt, ^^U^J, jtUüJt 

ju»b J^ i Jü?.jJJ JUÖt^ oläÄiJ er ^* ü^li k*^i gJlAjt, v!>#^l^ cwWJb k^^äi 
»LASJ «J^i «W» J* Mäy. i J*.^ Jf Okrti>3j yj^^t iüuißJ iuR-Jt e,tj*iJJ »s/äiis Oji»» 



F. WÜSTKNFELD, 



er i>* l^>^ IjA«». [,>• L«?li iL>j jyyg. äVJ J4 J(^< jtXi\ ^\ <>Jö er »c^ JA. "iJ^ L^u 

'j» Olj^'i iU,jXJt^ <J[>^I> «^'j^ls o'-***^'^ vl-i^'i W»*?>^5 5UJUJi X^? ^^-*äJ< 

^/Jt s#ja4J» ,^1, ^üUti obJ>J!, UU3l^»5 c/'ji'i -^'y^'i ^jLäs b»;UA« 

5 UjV^ ^♦aäujl oJüiJU ^^Jt ptJ^ Ulla« «jt^'i i*yV. Mj>^«5 v.5^^ 



Vt0u_ll jJböit L4J g-ÄÜ oIjOJ^ ^jOLsij jJ.^^ JjäJJ?^ jä^t v^Jü ^JÄ, j^ s.J^\ios>^ 
..N9.I1-JU ,.«!,li^51 JX. oVi mUp!, «--ii^t. 



*^5* er i^U?. J^ yt, cRjLäi^lj cr!;'^'.5 ^"^^^ o^j^^i cr^O^^i twI-Ä^'i tßrÄ'j-^ls 
x^li J^ i v3L>jil ü-läJ, oLäiJJ er ^* ci^«5 k^l^i gJ-iAJt^ vW^b twb^'i k^Lij;, 

sljyÄÜl «j^i *JL^ J* M3y* i J^j jr sJui>Jj ^»OU^I iUuÄßt iüdlLJI ^jt^\ Jssi-JOj vJ;i»5 



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DAS HEERWESEN DER MUHAMMEDANER. 






L^ aI aU! i^ymy JLftd &«JLJ ^/J> «j^ ^ (^U/) IjjJL^ j^L^aII <fl^ AI Ljü cy«. ^ ^^L «^U«^ 
dJi^ v3l_Jii ^^ Oui-^ JUö u-UJI ^A*: ^4^» «5ÜO3 ^LAoi^J wXjy. Ut^ J^ »^^! Jl5 J aI L>3 



,^-*fti i^JJIjs ^ Jl» fjü^t £;Um i! ^y^^ jLi! ^ibü «Uta t:fcX«j.ll3i< i^iXs-l j,Jusj jü» »IH ^yli 
jy^J £^^ Vj^{ j-t j Uuül W^» ^ Ljjlj X****5J er yyl ^y5)Lw. ^.{^^1 «jym .a^tfj 

cLydit &JU -^t^ ^<^\ er* Afti l« i)>^<^t 1^3 Vl^^ t*>^ £^l^ t^t Vj^t v31^l/ _)...ini.lt 

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P. WÜSTBNPELD, 



B^yaJJ «J»^ <y Jil^Jt jXa J* jylwLs. ^yUi5|) USL.J 4*^ ^ jJ;^ ^^JJI 




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^»5 «,Ju--. ^ vJ^l SJ*' jÄÄ^li vV«Ü «Aii, «^? g.LXa? 0**«^' ü"^ l*«^ CRÄ«^ i!> 



O^^U>JU JJ^l U-oi JC-r-jXt dk)4-i5 *S!3^" ^^ J^ ^«^ ^5JC* ,y? v»^^ J«- s>-i 



DAS HEERWESEN DER MÜHAMMEDANER. 5 

vi— ^5 (31 ff ^ v-Ä*aJt UX#j »ouJ! »^U löU »JLc « L> Lu*iV 



iu^i vLsPi Jij tot *juu xas ^I^ijL ^^t o- J>^^ o'f^ß ü?*^' <-»'>' vi^ 

Ouoij ^ ^tuXiU i>3.t»> it otjrf-'t J* c^J^tu». sSLsit Xrf^ö.tit vüSPt vji^ 8^ Sj-^'^ 

^juoJ! vL«P'^ ic#«-^t ,:^ ^^t uJ>Jt »ly t i,t v^t^l j gj^iyt *ui ,^*Zsaitj oLiJt jS, 

y iüC**Ä«. vj^t ootf U ^%». CJ^^JI^ 8j*,^l^ ätJU<J» VA^ UkiJ U Uuoi J* «JÜJ5 
l* lüV^i:'. tE:»W' S-»L^l3 oLJJt, ^rt«Jt J* ...Jt« \ üi!*Ä> tr 



ljj,Ä^XX«u. ^yt At lu ,-jÄL. ^yl it ^H^' ^i 



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pA JJi ^L-jt j la.«il jJIaaSj tRr^l vl-«P' fU«ilj cr^t J- 

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irf^t ,.4-JÜt3 ^t^t 



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F. WÜSTENPELD, 






^ iüyJli üJy» o^l J^.Juü ^ /3 Lo Jos u:cy !v3lj ^^ k^LÜ s^AAai ^ Löyt ^^^t 

j-jj 5? j^ vjuü v-*:.yuJ? i «5Ü3 yj^rf jj»5 jJuJ5 yC^ ow* ^Us- o^i» juUa L. jIjüu 

jS-yil vjuoi riJs^l jJL^' o' s^i^'^ ^/cs^ iJi«- «5Ü3 cr>i^' i« «^ o'i s^l^' **i» 

jjj) g^li^ ^j^\ o!u> lOx: ^. aA| ^^\ ^iLÜ» ^^jv^^l J J^ N-^»^ r'^ ^' "'^^ ^ e> 
^ 0)^=^^ «U<^j.l<* (i« tiysi' ty.Oa«M« II0 <ü«^ «jtj^t Q^ JuaJI tJ^J iÖ^Uil iUt^t 

Cfcij «-fti 4^. -i ,_JUÜ! ^♦^uMÖ ^ o&^l ia-5 ^ ^Ji^\ a^Ö ü«5 «JLu U*i tfUJ j*4j 



DAS HEERWESEN DER MUHAMMEDANER. 



9 * 



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J»)».til t^ «5J.3 j*cj J-gÜl iÜ5ljM5 ^LC 1^. ü« j*ft er« ?»J^' >-«*' *^' u*^ v^' 

CJUU L^Uw ?j;l öci^j, ^u^ ,^! Lt «^Jj 8AX3SU 



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iuaJL:> wAao J^ Juuo j^aäLm wAa^^ ^Lm v,^ä^ «tcXiU ^ S%>LjiJI ^ iüIo^ (3Ij<-XJI >,«a^L (»^^»^^t 







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0^ ^ sj«aJt !J^^ llJiU ilrf5i> ^y5J:i vjui^ yy»« JX& L«L..t iu^jcül ^r u-^' J>X«^' 



8 



F. WÜSTENFELD, 










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ki* JA. »XÄÄ OJjj «Jy.» *£-J vJyu) iüL iÜL;^! .,35^ J^t^ KlL^jJI .^ «JÜJU ,.4» .^y5^ 

*^ ^ü;» i J^ JJu 1^ 4, obyii.l, JUsii ^Jjt>{j q;^ lu^iL^ er 



DAS HEERWESEN DER MüHAMMEDANER. 












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v..ÄAa J! ttXp^ b\,yÄJ! Ä,^- XÄjLbj 8/1 JJCä 

^J^t ^j5u ^^! I^Jü>{ iLu&^l tJjC^ LXi«J W 



^^i ^ (H^r^ ^% l^G*^* iwjüat Li>Ä^J 

r^ iLil J^UJI^ iijl, ;?;j> J^ \y&^^ 3VX.JI 



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10 F. WÜSTENFELD, 






tsUi f-p^ öLao^ y. >J^ efc^'^ uy*^' »-^^j^^ er jS^j '»-^ ^-^. o^-'^ ^-**:i ^-*a^ r*^ 









DIE TAKTIK DES AELIANÜS. 11 

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f j^Jüij U/ j^jtLö <^1 Jlä ^^s^ JJL£> iUjjü' Aju LuiÄ j.^ JUJSI lyULi ^^ 
Süyw L^Jx> ^t ^jJ u**-^^ l^'j) Vr^' ol(^. jJaÜ^ isvt^' «Lmö q* jj^LJt iuy> (^JJl^ 
vjUajü^Jt SÜb> ^ lyj<j v^M' (H^3 r^>»^ V^>3 ^JAf,? '^^^ CT» «^U:> v>^ qUü^J 

f 8^lc j^ öUö j^. ^5;5> b>o^ il;^ 

u5ÜJ^^3 l^^^i«^ Uld ^Lo^ kI^ uv^J^t I^^^J^ Vjl^i^ (J^Jt k^ v)^^. 



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H^ jLLäÄH v-Ä*aJt (j^-jJ, ,^<w-j Js^l e)'-*^l 1**^ f*Mis L«*» ,^<w^ 

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12 F. WÜSTENFELD, 



|j^.j:iu LL>., '^Ia^;^ L^^^ IIm^ ,J^ OÖ3 H^LftÄXt s^jkuii] 'aUU> o^^ J^LääjI ^Udt 

It ,_^t er <j^^ l<*t3 «- iTLüxll ^.ÄMJ! iUJüu, l!^t^^ Gt^, lllä, U9 



x^lSÄ^t J« (j.,.Ny;^ ÄSLJt tl-j,ji v.Jo\sxi\ ^j^uaiS »L«, ^K ül^ liiyst u5ü^ ^' juIää«.) 

f J^LäS «Jü^ ,_y^ u»jjj; ^ 

tßr*«J»-J' i\»-J ,.y*«^^ U»j«^' t^**** >i' CÄs*^' er Cfc*'' Ui i * . ' .^'' Cfc**^ vi' ^«••«•Ä'jl LT*?! 
ü<_*3;itj| lllSj U5 8^ 1^ V» **<^ ^'5 fe «i*^ t^ j>^' .^«-äJIji Utji 

J* ^1 fÄt^ »J J^j Lc,^ Jpf ;?j^!^ jjil ^y^ xJl^jJI ^ ^.XJI v^l CTÄ* ^-Ä^ 






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DIE TAKTIK DES AELUNÜS. 13 



^\ w^LJjj ^jaj\ ja>,xs. v-Ä-ü ^L^/>i\ uä-o-5 jjuJj ;Jj> vjMoi j^{ ^Ji.*> jjusi^ ni-Af 






* ,^<yjl »iÜJÄiJ öyuxJt 5J^ ^ ^J^ J(j ÜU) ,_y<wj- yi* iüy« J^ .u«i)l ^ Ju^ 



Ol— >-j— J» er kt^ er *»-^^ v*'Afti\ w^5>Uö (^^^. n^^jA {^söü\^ uJÄo ^-fwJ »y^Ljüu« o^ä^ 
asj'**^ ^''^i 'v.^ J^j^' er *** er ^»^ Lw^o»^» qU<v*:j 0«*^ J(5 il»^ cRs*r? '**ij^ 

5^. iVÄ^ J^^ J^^l 3! xliii ,j^^ ^.^J^ ^Aftit^ iU>^ or^^^ ^^5 o'^.'- ^^-;^' c« 

^Lij^ tfti«^ J(5 «■'-^j« y^ '"-"^ ^^ ^ ÄÄ* {i>J«5 äUiUS ^ 5CJUS gJJxÄJt Mtä/ 

^jS^^ ,yU3t BjLlÄÄiJ o^{ ors ^^ y^ l^'i ^> er*»" Jl^' er k«* er '>^y x*0^ 

jüLsty 5 "o"*», ,^ r**^ rJ^J^ ^^ ü)*0'j ^^^ o*^' J^^' o*^i:r ^>^y »Mli 
Xftl^l XÄJ^' Jf*^ er u-l^' er^ ^ osj^ ^^^ ^ '''«'•'* 8>LfiÄi! ci>A*»JI er !***> 
o. fc-Ä* (^ <5J^ l^W pU,w^ (jO^Lt J(j i^LxJJ «L^J tr^j k*Ae ^5 ,^5 itibüt 
,^j-.>. »'S i^^^ «-Am ^^ 8^l£xlt o^t er 's^^ ^j csH*^ ''^^ <-^^' '>^j^ d^ß 



k*** ^' ,^*-r!5 < j*=-t" > r »«<Uä U-l*I' US3*Sj v>*^' tr*S, tfi>s! V^ «L^^b ^ 



14 F. WÜSTENFELD, 



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^^Lit^ iüUs ^j o^ii X*i.^ iÜL:>.^J er *** er «^J^^ ^-^s*^ o^**^ t^^^*?" «Xs 0**^» 

j^ ^, iüu'^ IjÜ-^i OrS ^ j'^ ^^i v-*^ iuU*-jä» «.laLöXil ».ijä^Jt p^ SL?.j q5*«Ö5 
er *A»5 .^^♦^■^' j*^ *» "' ' ü^**^ ÜV»»*^ J(j '^'^^ (J*ftJ; i^^. VJ* v^'ji iiisiä »,^«w^ 

^yUL.u ^5 U^ö;^ osr^^ ^'-^5 ^^ "^^^^ ^^ orrs i^^' Ss '^j^ 05^^ o'^' 

pjüü U ojÄ^i er ä'>J'^ '^'■^^ **^ ^G^ ^*^'5 *J.Uw.»3. gjit 0UJ5 LiL Q)-.»4j>j Jüu-5 






iü^u-. wu^i^ ii^i Bjiüt p{ ju4 Ufti j;l-,_j xÄiiiJi, JUiUJi Ä^jji' *J Ij^i^ ^^ ^^b ^^^ 

!j^ ^^ u>j< ,»^**# ^^ vj^y»:« <Uj, ü^ i^jUÄ. jj^t *L,jji ^ j**a*9 xijuüj, jcjutu 

J^ ^ 8;.'_Ä*_ii oyUa» i^Ujy v^y> ^\ji\ Ji^\ iüU-- j ^yt, viJlÄit (JS^I by«^ 
J1_Ü1 IÄÖ> J* ^ty» ^y^ äUi, j,UJ? wfc>aJi j XLw^l ^ jjIjJI^ eJlüi wi*aJi ^j iJL«a«Jl j 



DIE TAKTIK DES AELIANUS. 15 



»:L.s;j er Jj^l v*^' i ü5^^ v^"^ G;' er ^V i)^^ ^ jf!>^. J^ i^+-*^' »^ J* 

^Lüt »_*Äia; y^^ j*««5 5dL*mJ{ ^ eJUd? ^y*sn5 2cu*it ^^ viJUJi ^^t ,j^^ j^-u. 



CJ . . . . > - . .. o> 



f xLyaiJ! ^ 5^yj Jut^j 8^^» ^ 

JjiLaÄlJ^ tiy'y ^'J^äU J^Ls f,s>^^\ U|5 JLJ{ ^ e^ t jüujt qÜU? er J^l« ****>J' J>* 



16 F. WÜSTENFELD, 

ctdüJü' oLJ<5 sL?.'^ ^yyo jdl ^A*:i o^ o*J>^^ iafl .n*Jt 
CÄrt^' ^^ U^^ CttT^ **#j'5 v-»^' U*-i^' CRri^ «j Ü5r!J;il g^LäXll o^flAiSI ^L-j^ .^lX* ^'iy 
,^^: k\j6 jjvju-j} **--5 gt^ö 0^< iUjjl lOss-L«-» ^ylX« Jyal j Q5Ä3.IJ Ä**«XH vX** „^t 
ol^Jlc JU^«3> iös»!..^ bL^3^ !^Ju>t (^>>^ tytt' 131, k\jö (^jybMÖ, 'JL, ot^ ,Äe *iU<3 

o'i LT^' er ol^ ^ «J"'j^' ^^-^'^ ^JS ^l^ o^ (>Ä^ c5^» j;^JL«J5 j*ilJU W^ J-ai 

juja u«jÄJi 0,5^»:'. ü' (>*^ crft^i yr^ '^'^'^ o5jA«» ?5 !>J>?«Jimj l^tf U35>>>3U »>>t 

v^iJl 5 Jü» ^ j&j>UJ{ j.iL0t ^^ jJU*-J{ i^tkltoj iJUftUsA, ^JL^' BjSTj ^JL&j ^U:?-^ 
OcivXsi! JJÜ J-üÜ vJft-Jt y US»i »ji* il L«JU ^! *J{ L>Ul, jX-uJ! ^{jS,^ ^pi.\ 
«äUö ^yt, toi. »J ^y^ uä-i:^5 ^j j?^ j^l Laut ^U JJ' 4>3 ^ äUi ej«ij »^ J* ^yi. t^< 

iujjä jjsAOj ^5Cs> Jj:*-- ^,h»4; ü' «'^J i^^' o/^' "*1a5 «^' '-*^'' "-^ o' «y^- ^ 

K,Jls> (3^t wAAoJt Q-» ^1^3^ «A:>b >.«Jüij JaiUM ^1 j^^l v.,AxaJ) q« ^t^ q« f\X^\ JnSw 






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DIE TAKTIK DES AELIANUS. 17 

iüybil, W^ IcX* UiUj ^i J^l, ^ys*. iü^Ull^ lü^ j 8-S* ^ lü! j?^ ^H^l-j o* t?^ 

lill, gjit iüuji J>^Sa fciU. i! Ju^^ Vjl^' <^ <^' *^ V*^J. Wy »jAc g;J ^y 



jyv^<;v> jJvWk ^H^5^ j,UÜ5 wÄ-Jl vL^Ij üL>^' Jj"^' ^-*-^' er ej*^' V* **^ CW l^'l^ 

'/ lit> «-Jj^» V.A-JI jijUf" ,.^a.U, jJwß ^ ö^{ er *^j5 orj «j*^l-*JJ v-ä^{ UI^ J^t 
S^-^ oy^flil j^^ lÄ >i Uil-j »)^? jy^ JLsa^J^ oL«y5lj ^\Jil\ ^^ u«>LJt UboJt ^l 

'ßis \S\ )Uj^ si^ *-^ c^! c'^j cr*^ ** -t»#*5 «^' iV^j^'i 5«J«»^' ^Xift tfUö er J^t 
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F. WÜSTENFELD, 



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DIE TAKTIK DES AELIÄNÜS. 19 

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20 P. WÜSTENFELD, 

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DIE TAKTIK DES AELIANÜS. 21 



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U ^\ vJÜUb yJUÜl vL^I j-«^^ JÄ^H ^! j^ Xs\a.^Jlj gyt vL^t y..£^ Cay^S 

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j?U*-3 c9»>5 j-*Ä j*-Wt^ crW«5 is^«;-^» vL^i J^^ sjfilf J-o^» ^ äUJ^ jü« ,ytf 

il<Ä>^! jyjX:! % S:i^ 8a».tj lÜ^ jjl^Utet ^ fo] f^iSjA ^y^5 ^^t ot>! vL^ it3>^ 

*U^t l^^U^jj JUaJJj cfc»Jt j>c t^ "^ 65^"^' y*« o' rt^.-"* 3"^' H*^ o"^ ob 
^ vjil»; IJ^ »).Äi3Ä^t JXäJI e&xai J- ü"^^^ «-^jAfe crjÄi'' cfc^' e«> vl^ 



22 F. WÜSTENFELD, 



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8,U.x«.t, JUü^t }siy*>^j JU&i^t^ v^^U i)><4t «U»t «) >> er ctrAjJUit ^ L««it jL&Xt 

eL-«j1^ vjU^t, äSUm Vj\sXX^\y JLüäw'^Jt ^t c^j, ^tyCSt, Jaüa^ l9j^ 8,100«!^ ^ybo 



(»«Si^" lA*^ l-i^ «>«*3 »j-*!4|j 1"-^' 



^loi ^1 ^y> 3Uixity> jl^a^t, c^tji ,^1 2^t ^ t^^tj t^tj^Uxlt vj^t 

n*>?3 jA-i' i5^ t5A« j3' *J "W^-'i cS- 5^' O)*^ '^"^^ O^ i» cfc*>JUj{ jÄ^3 



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DIE TAKTIK DES AELIANÜS. 23 






? JLxü! er urs-^jß' *^^=j=^ t?^' 8,loa«.^! UJ^ «-iJI^^ er» v^' Cf»>i' ci* i.»^' i5^ 

c e,l-j*J5 öUiXTj 8j*»«t5i io**« i Jj«J5 J3I*:! Oj «äU J j^ yJ en c/^* 
y.ti.. juii i yä-^l, B^bUxtt «.J^t iu^- ^ l?a>l c^«^ L^Uj^b iuUxlt 8^Ux;y»:it ut^ 

^ yjj^ jc^^l, L*>53U ^ sJJLi ^ gtyl X3il5 U4JU ^-l?-- JJ^ ^«OJü U^ e)!/»"^' 

,jJüt j*^t J^ ^S jS> vilÄ» Ulj f tÄs l\ »^ J-iMi uÄ-45 f Iji er «^5 e^< 
^^^ÄjJ^I ^L« ipJi kJ{ ^^ ^^l L««i IhI^ ^j o^^^' cr^^' cfcäjauJI js^J .fj, er - 

p\ «J^ ^tf ü{ J^jt lüt y«a:?- J^ i JüM iüi^lo »^ ^Jl*to' **y!5 cfc^^' *^' -i' j*-^ 
ÜJ jyjjC^» J»^' UJj cj^ JoU J^L jo.^1 v^l^J, ou>Lf yuJt er »«y o"^ ^^ 



24 F. WÜSTENFELD, 

Ijääjlj^ L?oo.t tri' vJuflJJ i^L> er J^' 1^» ü5^ *^**^' ^^ C**^^— -bs- J* ,»*«- 

BÜy. i» ^.U^a ^♦«--*», (.ilÄ ItX*, ^iUil JJü> jrt*> er >^' '^4* iJ)*;» 1^=?-^ >^ßj*i 
^H«iMu ^ Jj üj>; (.^ ji»U. ^y? ^ er **- V^ ^^ ^^ ^^ ^^^ d>^ C*^ <J**y 
o-UJi o^wu JLSi U« c>\j*i\ „JLe U l]Jj*5 t^^ j^ i5ü> !,>* J* ^!,L.y^ e5>>^ >3 Uuu 

i 05^^^' ^5^' '==''(r^' '^^ ^'^ V*^' ^ er "' !>^J Jr» 2*9 j-t ,|y^ tö^ iV«»' !yJ^ l«> 
^t »T, ,>-LtJ1 ^"^ vX*Ldi5 jA*i5{ j*-:*! ^bt ^\ i! öU5 jjiä! lit v^^ CfOüö LT Vr^t 

jji*Ä-. ^«^ Oä-Jj Ji' ^y'^ j*äJ» ^:)Uil y4, L. ^j; j ^li f^ißJ Jji»^ -^ ^^ tfUJ JJU 
e^ Ji \d\^ JL »joft ^^»öJü \j^ ^\ e^ JUsJ? jOft j^. ^J^\ d^\j» »ö^i oe>J^ s^j 

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DAS HEERWESEN DER MUHAMMEDANER, 25 



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24 F. WÜSTENFELD, 



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DAS HEERWESEN DER MÜHAMMEDANER. 25 

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26 F. WÜSTENFELD, 



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p yfcjflj? üsJJt vJäJJ j*b. ^yC, ,y! v!>^« 

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DAS HEERWESEN DER MÜHAMMEDANER. 27 



Zusatz ZU S. 12 Note 1. 

In dem ersten Theile unseres Werkes „über die Reitkunst** findet 
sich ein besonderer Abschnitt über die Schwerdter. Schon die alten 
Araber bezogen das beste Eisen oder Stahl aus Indien und China, ent- 
weder war es dort schon zu Schwerdtern fertig gemacht, oder es wurde 
in Jemen dazu verarbeitet und danach erhielten sie ihre Namen: äx^UaÜ 
die Jemenischen von Stahl aus Beilamän in Indien und Sarandlb (Insel 
Ceylon), und in Jemen verarbeitet; äxäIä!! aus äjJ3 Kal'a d. i. der Burg 
der Stadt äÜ" Kaleh in Indien^); N tvX^Jt die Indischen; aus Chordsän 
wurden Schwerdter eingeführt und «wischen den Indischen und Kal'aX- 
schen für solche ausgegeben; ÄxiULJt aus Beilamdn; iU^jOu^t aus Sa- 
randlb, zuweilen in Persien verfertigt mit Goldverzierungen. Diese Ar- 
ten hiessen die alten d. h. nicht vor alten Zeiten, sondern nach alter, 
solider Weise hergestellten, im Gegensatz zu den weniger geschfitzten 
neueren, wie die sogen. Blanken \jo^^ , welche in Kufa verfertigt wur- 
den und von den eigentlich Persischen nicht sehr verschieden waren; 
x^^t die Fränkischen mit einem goldenen Kreuz; x^yoJt aus Bagra; 
> u&4^^vH die Damascener , unter den neueren die besten , und äj/aXI die 
Aegyptischen oder in Mijr verfertigten. Es werden noch besondere Un- 
terschiede und Eigenschaften angegeben und ich lasse hier den Arabi- 
schen Text ohne Uebersetzung folgen, weil wegen der grossen Incorrect- 
heit der Sprache und einer Menge wenig oder gar nicht bekannter tech- 
nischer Ausdrücke sich zu viel Schwierigkeiten bieten. 

1) Nach Cazwini Th. 11. S. 69 , wenn dies nicht eine Vermuthnog der Araber 
ist und beide Namen ein und denselben Ort bezeichnen* 

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28 F. WÜSTENFELD, 






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OÜu^lf cl^^t )k>H»Xft .>y\fi]t SJLbiM ^j ^ K3^ l4«i üSL, ^j j«& «3II>^I X3^ ^t ^Juaj, 

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DAS HEERWESEN DER MUHAMMEDANER. 29 






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30 F. WÜSTENFELD, 



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DAS HEERWESEN DER MUHAMMEDANER. 31 



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30 F. WÜSTENFELD, 

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iLJy-^l^r- L»Jlg cXJ! JL« lVas «oJji! jUuiät) 0\y<*i\ ^1 yy^ **<J^ ^^' <^ ^■'^^ »"»»ij^J^ 

ob V" **Äi" ki"ii^ uTjji' 2"*«^ ü5^' "^^ c/^ j** er j*>^' j^!»^ »5>^ e?i-«' »i»^ ^ 

^yS^y^\ 8/U» (JtfyJt Oiy LfJU ^ÜMÜt, «JL^^ Ä2bU ^t JU},t X^:^ L(itj^t oLuJJÜt 

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DAS HEERWESEN DER MUHAMMEDANER. 31 

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«iX«5 j^5 JaS o»,^{ ß\ Ji.^ o^t ^^OJl UOe. v-**^» iL.^J vksSJI^ **Ai' L<*>»j 

y ^l-M>t C>^ vlÄit i_»;b ^ «yaJU iuIx&Jt, Oü^ U«^ -^. "^ juLä ^ Li c)b^<'^' 






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,^- ^li «yy>5 ^UJ! »>JUj JuAi <<>JW »Um j^t J-3 «J^hXo- j^ äy^aJI ÄiXsit 

c J!^^, ^UflSj ^jfejj, y»tje CIjJlSJJ XAiXai? *** J3UaH jUl ^ iUe 






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^,^3 ^b j*y., g^Lä. e*»y. als, K^j-- g^!>-** K**iP!5 cf^^ i ^j^\ >U a«^!>Jls 

«^t, e^yu vsob. wt ey>,i-»# o^^^^^ o*j*>?" v*^ «MS äJ^ o^jJi ij»ii!4 
^^UAJ «*^ £*yi er i/*-< 5^^ £*>^ "h ^'^ £*>-• o««* o^ (^ o^'i o^y^ 



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32 F. WÜSTENFELD, DAS HEERWESEN DER MUHAMMEDANER. 

^^^(liu. ÖOÄl tot Mt *fUi3>) ^LüJJ pys ^^1 JtOOel, u;«^-| äJLmJI ä^^S ^u^Jjf>& 13! L^ilS 



^yl ,ä)Jo ^IS fJJt^ sUäLJI ^ Xssl/ *x«<, ^ L. Ipjftj ,»ä% »U^I, p>ÜUJ!5 WjSJt 



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